Projektbezogene Förderung zur Beseitigung von Graffitis

Vorschlag:

Flächen die stetig mit Graffitis beschmiert werden, sollten Künstlern, welche ein sinnvolles Verschönerungskonzept für diese Fläche einreichen, zur Verfügung gestellt werden. Bürger sollten einen Ansprechpartner über Brennpunkte und Konzepte informieren können. Die Umsetzung geprüfter und für sinnvoll befundener Verschönerungskonzepte, sollte dann durch die Stadt gefördert werden. Künstler bekommen dadurch die Möglichkeit, eine Vorbildfunktion gegenüber unprofessionellen Sachbeschädigern einzunehmen und so Bewusstsein für ausdrucksstarke Kunst und intensive Arbeit zu schaffen. Zusätzlich sollten dann an den gestalteten Flächen Werbetafeln angebracht werden können, die Einnahmen für die Umsetzung von weiteren Verschönerungskonzepten erbringen.
Entscheidende Vorteile dieses Vorschlags: Verschönerung des Wohnumfeldes / Künstlerförderung / Entstehung nachhaltiger Kunstwerke / Schaffung von künstlerischen Freiräumen / Kompensierung von illegalen Graffiti-Schmiereien / Einsparung von Geldern für aufwändige Fassadenreinigungen / Förderung von zwischenmenschlichen Beziehungen / Erfahrungsaustausch / Aufbau eines Dialogs zwischen Jung und Alt.

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Ein ähnlicher Vorschlag wurde bereits im Bürgerhaushalt 2010 auf Platz 7 der Top-20-Liste gewählt und als Prüfauftrag an die Verwaltung gerichtet. Der Vorschlag wird grundsätzlich begrüßt. Hinsichtlich der konkreten Umsetzung sind unter Berücksichtigung der stadtplanerischen, sozialräumlichen/stadtteilbezogenen und inhaltlichen Ausrichtung solcher Projekte zunächst unterschiedliche Akteure einzubeziehen, so beispielsweise die Fachbereiche Kultur und Museum, Stadtplanung und Bauordnung, ggf. Stadterneuerung und Denkmalpflege, vor allem aber auch zur fachlichen Begleitung der Beirat Kunst im öffentlichen Raum. Überlegenswert wäre es, die Gestaltung von Flächen im Sinne des Vorschlags insbesondere in Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen und Kunst- oder Kulturakteuren zur inhaltlichen Profilierung der Projekte vorzunehmen. Die Berücksichtigung des Vorschlags im Rahmen der Erarbeitung eines Konzepts für Bildende Kunst in der Landeshauptstadt Potsdam ist vorstellbar.

Kosten der Umsetzung/Folgekosten: Abhängig vom Projektumfang
Umsetzungszeitraum: 2011 und Folgejahre

Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen?
Im vorgeschlagenem Sinne findet derzeit keine Umsetzung statt. Gleichwohl ist die Kunst im Öffentlichen Raum wichtiger Bestandteil der Potsdamer Kulturvielfalt.

Grundlage der Umsetzung: -

Aktualisierung September 2013:
In der Landeshauptstadt Potsdam werden derzeit mehrere legale Graffiti-Flächen für junge Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung gestellt, um unter anderem das Stadtbild zu vervielfältigen und illegalen Graffiti-Schmierereien entgegen zu wirken (beispielsweise auf dem Gelände des Kulturzentrums „freiLand", hinter der Medienwerkstatt (Schilfhof 28/29), auf dem Spielplatz Knobelsdorff-/Stormstraße, auf der Aktionsfläche Bassinplatz und eine zum Spielplatz zeigende Hauswand in der Nansenstraße 1).
Für das Jahr 2011 ist insbesondere das Projekt „208 Meter Toleranz“ am Zaun der Landtagsbaustelle zu nennen. Hierbei war der Bereich Marketing der Landeshauptstadt Potsdam unmittelbar beteiligt. Dazu gehörte die Mitarbeit am Konzept, bei der Auswahl sowie der Betreuung der Teilnehmenden sowie die Unterstützung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Projekt wurde im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Potsdam für die Potsdamer Mitte finanziell mit einem Betrag von 4.000 Euro unterstützt.

Welche Kosten wurden bereit gestellt?
Das Projekt „208-Meter-Toleranz“ wurde finanziell mit einem Betrag von 4.000 € unterstützt im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Potsdam für die Potsdamer Mitte.

Kostenplanung 2011: abhängig von Projektumfang/-antrag
Kostenergebnis Aufwand 2011: 4.000 €

Ausblick ab 2012: abhänig von Projektumfang/-antrag

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft:

Während der Vorauswahl (Priorisierungsphase bei den dezentralen Stadtteilversammlungen oder im Internet) erhielt dieser Vorschlag eine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" unter der LVBB-Nr. 22 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 464 Punkte und erreichte damit Platz 15. Er wurde unter dieser Nummer in die "Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 3. November 2010 der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion und Entscheidung übergeben. Dieser Vorschlag wurde durch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 6.4.2011 abgelehnt.