Ausbau des Radwegesystems zeitnah realisieren

Vorschlag:

Potsdam ist 20 Jahre nach der Wende von einem funktionierenden, sicheren, markierten, erkennbaren, logischen, beschilderten Radwegesystem Lichtjahre entfernt. Wer immer mal mit dem Rad durch Potsdam fährt und dies überlebt, wird das bereits nach 100 m bemerken. Wie lange wird es noch dauern bis hier was - erkennbares - passiert... und hoffentlich ohne weitere Unfälle!! Punktuelle, unfertige und halbherzige Lösungen helfen da nicht.
Ich halte die Ausgaben für Investitionen (Radwege) in Höhe von 380.000 Euro im Verhältnis zum laufenden Aufwand von 600.000 Euro für zu gering, denn ich spüre als täglicher Radfahrer (statt Auto), dass zur Neuanlage bzw. Kennzeichnung
von Radwegen in Potsdam noch viel zu tun ist. Die Beträge sollten zukünftig erhöht werden.
Eine Radfahrergerechte Stadt verbessert die Wohnqualität, die öffentliche Gesundheit und den Umgang der Bürger miteinander:
- weniger Konflikte von Radfahrern mit anderen Verkehrsteilnehmern (Autos, Fußgänger, ÖPNV, LKW), denn man muss als Radfahrer nicht ständig mit einem schlechten Gewissen durch die Stadt fahren oder sich von stärkeren Verkehrsteilnehmern bedrängt fühlen.
Vorschläge wären, mehr legale UND sichere Wege für Radfahrer:
- Radwege auf jeder Seite in zwei Richtungen befahren, z.B. Breite Straße
- Straßen mit grobem Steinpflaster „entschärfen"
- Einbahnstraßen für Radfahrer in beiden Richtungen freigeben
- Shared Space (gemeinsam genutzter Verkehrsraum) weiter umsetzen

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Grundsätzlich unterstützt der Vorschlag die Zielrichtung der städtischen Radverkehrs-strategie und des Radverkehrskonzepts der Landeshauptstadt Potsdam. Im Zeitraum von 2009 bis 2014 ist geplant, insgesamt 5,2 Mio Euro entsprechend dem Radverkehrskonzepts einzusetzen. Tatsächlich werden diese finanziellen Mittel hälftig den Investitionen und dem laufenden Aufwand zugeordnet. Die Komplexität des Vorschlags ist unter dem Aspekt der Genehmigungsfähigkeit mit anderen Fachdienststellen zu prüfen. In den bisherigen Verfahren zum Radverkehrskonzept wird lösungsorientiert alles unternommen, um den Qualitätsanspruch auch für den Radverkehr zu erfüllen.

Kosten der Umsetzung/Folgekosten: Jährlich 866.000 Euro
Umsetzungszeitraum: Im laufenden Prozess des Radverkehrskonzepts
Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen? Ja
Grundlage der Umsetzung: Radverkehrskonzept Potsdam (DS 08/SVV/0455)

Aktualisierung Januar 2013:
Im Jahr 2011 fand die laufende Abarbeitung und Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes statt. Dazu gehörten Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Fahrradaktions-Woche) Gutachten und Planungsleistungen, Wegebau, Fahrbahnaufweitung, Bordsteinabsenkung sowie andere bauliche Maßnahmen auf den prioritären Routen sowie Fahrbahn-Markierungen und bauliche Änderungen an Lichtsignalanlagen.
Bis 2014 wird mit durchschnittlich 800.000 Euro / Jahr weiter an der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes gearbeitet. Ab 2013 soll das bisher gültige Radverkehrskonzept fortgeschrieben werden, um gezielt an der weiteren Verbesserung der Radverkehrs-infrastruktur zu arbeiten.

Welche Kosten wurden bereit gestellt?
Im Fachbereich 474 wurden im Rahmen des laufenden Aufwands (u.a. für Radwegreinigung, Verbesserung von Oberflächen wie Behebung von Aufbrüchen durch Wurzeln, Verbreiterung von Straßen für Schutzstreifen und Fahrbahnmarkierungen und Fahrradpiktogramm-Steinen) 289.000 Euro aufgewendet. Investiert wurden im Rahmen des Radverkehrskonzepts 213.000 Euro für den Umbau einer Nebenanlage in der Großbeerenstraße (im Bereich Jet-Tankstelle) sowie für Planungsleistungen (u.a. des Mittelstreifens in der Hegelalle, die Radwege Villa Karlshagen, Lindenallee und Am Urnenfeld, eine Rampe in der Hans-Sach-Str./Lennestr. und einen Radweg am Filmpark Babelsberg in der Großbeerenstraße). Im Rahmen des Umbaus der L40 wurden anteilig 117.000 Euro für Maßnahmen des Radverkehrs investiert (in 2011 Nutzungsabschnitt 2.1 - Breitscheidstraße/Alt-Nowawes). Daneben vielen Kosten in Höhe von 40.000 Euro für Öffentlichkeitsarbeit zum Radverkehr in Potsdam im Fachbereich 461 an. Insgesamt belaufen sich die Kosten damit auf 769.000 Euro.

Kostenplanung 2011: 866.000 €
Kostenergebnis Aufwand 2011: 769.000 €

Ausblick ab 2012: Im Mittelwert rund 800.000 Euro pro Jahr, wobei ab 2014 die Fotrschreibung des Radverkehrskonzepts vorgesehen ist.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft:

Während der Vorauswahl (Priorisierungsphase bei den dezentralen Stadtteilversammlungen oder im Internet) erhielt dieser Vorschlag eine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern. Aufgrund ähnlicher Inhalte wurde dieser Vorschlag mit den Anregungen "I-66" und "P-53" zusammengefasst. Die Idee und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" unter der LVBB-Nr. 29 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 1391Punkte und erreichte damit Platz 4. Er wurde unter dieser Nummer in die "Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 3. November 2010 der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion und Entscheidung übergeben. Dieser Vorschlag wurde durch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 6.4.2011 als „Bereits in Umsetzung" vermerkt. Die Stadtverordneten beziehen diese Entscheidung auf folgenden Beschluss zum Radwegekonzept der Landeshauptstadt Potsdam.