Verkehr entlasten durch Umgehungsstraße

Laufende Nummer: 
733
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Betrifft: 

Potsdams Verkehrsplanung ist eine Katastrophe. Die Stadt kann Autos nicht verteufeln, indem sie eine einzige Baustelle ist: Stau, Stau, Stau. Eine Umgehungsstraße sollte gebaut werden. Denn je mehr Einwohner die Stadt hat, desto mehr Autos gibt es auch.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

>> Der Vorschlag wurde nach der Priorisierung vom Redaktionsteam, in dem Vertreter der Bürgerschaft und Verwaltung tätig waren, aus mehreren Vorschlägen unter der Nummer 38 zusammengefasst.

Kommentare

Das sind ja recht martialische Vokabeln, dass von Verteufelung die Rede ist, wo es schlicht und einfach nur darum geht, dass jeder Verkehrsteilnehmer seinen gebührlichen Platz bekommt. Anders, als es jahrzehntelang kraft Masse und per Faustrecht durchgesetzt wurde.

Es ist logisch, dass diejenigen, die von einem Ungebührlichen etwas abgeben müssen, schon immer darüber nicht gerade erfreut waren. Eine freiheitliche Gesellschaft lässt allerdings die Variante offen, von einem eingeschliffenen Verhalten loszulassen und das Verhalten, da, wo es möglich ist, hier und da zu ändern. - Dies nicht, weil es jemand anders so will, sondern aus Überwindung bloßer Bockigheit. Ja, so will ich es nennen. Denn mehr steckt meistens nicht dahinter.

Man muss noch von der whg zur Arbeit kommen mit dem Auto.....eine Umgehung Bereich Brandenburger Str Luisenplatz Platz der Einheit muss möglich sein nur wie?

Ich schätze mal, in 70 % der Fälle muss man eben nicht das Auto nehmen, um zur Arbeit zu kommen. Die restlichen 30 % kommen mit den vorhandenen Straßen wunderbar aus.

Die Grundidee einer Umgehungsstraße ist per se nicht falsch. Potsdam war schon seit etlichen Jahrhunderten ein Knotenpunkt bei den Ost-West als auch Nord-Süd Verkehren. Diese sind anhand der geographischen Gegenheiten entstanden und teils auch schon verlegt. - Hier hat eine grundsätzliche Planung zu erfolgen, die etliche Gesichtspunkte wie alle Rechte um das Wasser, die wirklichen Gegenheiten in und um Potsdam und etliche andere Gesichtspunkte wie Landschaftsschutz etc. beinhaltet. Dazu betrifft es unter anderem die Bundesstraßen 1 und 2 (um die aus alters her wichtigsten zu nennen) - hier geht es um den Bundesverkehrswegeplan. Derzeit auch in der Ausarbeiten der Ideen dazu ist per se das Land zuständig. Natürlich kann die Stadt Potsdam das auch anregen.

Zusätzlich müssten Verkehrssimulationen durchgeführt werden, auch und gerade mit der Verbreiterung der A 10 im südlichen Bereich im Rechenkonzept.

Und dieses dann damit verbundene Verkehrswegekonzept muss auch etwaige Änderungen berücksichtigen, z.B. fahrscheinloser ÖPNV in Potsdam, gerne auch in PM, vernünftige Penderparkplätze usw. Sprich: das wird ein sicherlich anzudenkendes Großprojekt werden.

@ Thomas G.:

Die Zeit, als Kutschen-Verkehrswege in Potsdam ihren Knotenverkehrspunkt fanden, betraf die Zeit, als die Stadt weniger als 10.000 Einwohner aufwies. Die Problematik war dann infolgedessen ein recht wahlloser Ausbau der Stadt, ohne auf die naturräumlichen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen, die eine wahllose Bebauung garnicht zulassen.

Die Folge davon war eine endlose Verkettung von selbst herbeigeführten Notlagen.

Das Denken "Erst bauen, dann weitere Aspekte in den Blick nehmen" sollte m. E. endlich überwunden werden. Auch der schiere Rausch an der Größe gehört dazu. Insofern ist eine Deckelung des so bezeichneten Wachstums nichts Schlechtes, sondern etwas, was vom Gestaltungsdenken herrührt, anstatt den Entwicklungen immer nur bloß nachzulaufen.

Die Realitäten anzuerkennen heißt m. E.:
Potsdam kann die naturräumlichen Gegebenenheiten nicht außer Kraft setzen. Also wäre es ein Experimentierfeld für sinnvolle Verkehrslösungen.

1. die Erreichbarkeit mit der Bahn ist ausgesprochen gut, vorausgesetzt, die Bahn versteht sich wieder als Daseins-Dienstleister und nicht als Aktiengesellschaft, die eine Wiederinbetriebnahme nach einkalkulierter Defektbehebung betreibt.
2. die Erschließung per Straßenbahn ist vglw. gleichfalls gut und dies schon zu DDR-Zeiten, wenngleich auch oftmals mit unvollkommenen Mitteln, was allerdings nach dem Umbruch 1990 ff behoben werden konnte. Dieses Netz verlangt geradezu nach Ausbau.
3. auch die Voraussetzungen für einen (ergänzenden) Radverkehr können als gut bezeichnet werden, weil allermeist keine große Steigungen zu überwinden sind.
4. wenn Autoverkehr, dann sehe ich einzig die reine Verbindung über die Havel zwischen der B 1 und B 2 als sinnvoll an, weil der Autoverkehr bereits vor den Toren der Stadt auf die für ihn richtige Seite gelangen könnte. Alles Weitere führt nur zur weiteren Zerschneidung der naturräumlichen Landschaft und des Welterbes und zu einem Autobahn-Abkürzungsverkehr zwischen Potsdam-Nord und Michendorf - unter Umgehung der AB-Dreiecke Werder und Potsdam.

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