Kein "Gitter-Rückbau" im Potsdam Museum

Votierungsliste Nummer: 
7
Laufende Nummer: 
594
Art der Übermittlung: 
Post
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Das Gitter im Treppenhaus des Potsdam Museums wird nicht zurückgebaut.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

2015 hatten die Stadtverordneten beschlossen, das 2012 errichtete Gitter im zentralen Treppenhaus des Potsdam Museums – Forum für Kunst und Geschichte aus ästhetischen Gründen entfernen zu lassen.
Als Hauseigentümer hatte der Kommunale Immobilien Service diesen Rückbau in Absprache mit dem Museum für den Sommer 2017 vorgesehen. Die gesamte Ausstellungstätigkeit hätte während des Umbaus ruhen müssen.
Da die Finanzierung und der Ersatz durch eine andere Variante nach Prüfung der Rechtslage nicht dem Architekten in Rechnung gestellt werden konnte, blieb nur die Verwendung von öffentlichen Geldern.
Die Prüfung der Verwendung von Eigenmitteln des Kommunalen Immobilien Service (KIS) obliegt im Rahmen der Prüfung des KIS-Wirtschaftsplans der Kommunalaufsicht. Diese hat das im Jahr 2016 vorgeschlagene Finanzierungsmodell für die Rück- und Umbaumaßnahmen abgelehnt. Das Potsdam Museum hat daher seine Programmplanung für 2017 und die Folgejahre ohne baubedingte Schließzeiten angepasst. Ein Rückbau des „Treppengitters" wird derzeit nicht verfolgt.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2018/19 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der Vorauswahl / Priorisierung ausreichend Punkte und wurde in die „Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger“ unter der Nummer 7 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt bei der abschließenden Votierung keine ausreichende Punktzahl und konnte aus diesem Grund nicht in die "TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen werden.
 

>> Originalvorschlag:

Nr. 594 - "Gitter-Rückbau" im Potsdam Museum sparen
Dieser Kommentar der PNN bringt es auf den Punkt: „Diese Gitter-Posse ist nicht mehr vermittelbar. Zur Erinnerung: Es geht also um ein Gitter im Potsdam Museum, im Treppenhaus, dessen Fensterfront zum Alten Markt zeigt. Hineingesetzt hat es der Architekt, der das Haus auch saniert hat - eigenmächtig, wie die Kritiker des Gitters monieren. Daher, auch weil es ums Prinzip geht, beschlossen die Stadtverordneten vor einem Jahr die Entfernung des Gitters „ die gitterartige Struktur behindere das optische Zusammenwirken der Landtagsfassade und des modernen Inneren des Museums“, hieß es „wörtlich“  zur Begründung. Bis jetzt hängt das Gitter immer noch da. Aber stört es noch, hat man sich nicht längst daran gewöhnt? Inzwischen spricht die Kulturverwaltung jedoch schon davon, dass der Rückbau bis zu 100 000 Euro kosten könnte -  zunächst war von der Hälfte dieser Summe die Rede. Zudem müsste das Museum mindestens zwei Monate dichtmachen. Der Quatsch, er wird also immer quätscher. Denn mit Verlaub: Wie will man eigentlich klammen Kulturschaffenden erklären, dass für solche Gitterstürmerei so viel Geld da ist - für die Förderung von Kunst und Kultur aber stets zu wenig? Daher sollte mindestens eine Stadtfraktion fordern, dass kein öffentliches Geld für den Gitterabriss einzusetzen. Alles andere wäre ein Fall fürs Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds.“

Alter Markt
14467 Potsdam
Deutschland

Kommentare

Ich würde eher ein Schild anbringen:
Hier hat sich die Stadt der Laune eines Architekten auf Wohl und Wehe verschrieben.

Niemand kauft die Katze im Sack, die Stadt Potsdam hat es an dieser Stelle (offenbar) getan.

Anders wäre die genannte Posse nicht denkbar.

Bleibt mithin die Frage, ob Verwaltungsabläufe künftig anders sein werden oder eben nicht. Ich denke da auch an den Freibrief für Gottfried Böhm, den Architekten des Stadttheaters, der den Zugang zum Behinderten-WC so eng entworfen hat, dass da ein Elektro-Rollstuhl nicht durchpasste und dies erst bei der Erstbegehung sichtbar wurde.

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