Essbare Grünanlagen in Potsdam

Laufende Nummer: 
345
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 

Was haben Kassel, Andernach, Minden, Waldkirch, Saarbrücken und viele andere Städte gemeinsam? Sie werden zu essbaren Städten, indem Bürger_innen in öffentlichen Grünanlagen essbare Pflanzen angebauen (dürfen). Und in Potsdam, wo mit dem Schlossgarten von Sanssouci damals der Garten Eden vor der Tür lag wird nutzlos Geld, Zeit und Energie für Zierrasen verschwendet Rasen statt Gemüse anbauen zu lassen. Das kann sich auch in Potsdam ändern! Initiativen dieser Art bringen Menschen zusammen und tragen ein neues Lebensgefühl ins Stadtbild: Zwischen dem Asphalt und Häuserfassaden lugt auf einmal ein kleines bisschen Schlaraffenland durch den Beton. Fast alle Projekte dieser Art werden von den Bürgern selbst initiiert und durchgeführt. Essen, das haben die Erfahrungen in Todmorden und anderswo gezeigt, eignet sich wie kaum ein anderes Thema, Menschen zusammenzubringen und Fragen wie Nachhaltigkeit, Solidarität und Schenkwirtschaft praktisch erlebbar zu machen. Vandalismus und egoistische Selbstbedinungsmentalität ist kaum ein Thema. Initiativen wie diese geben die Städte ein Stück weit ihren Bewohnern zurück und öffnen sie wieder für die Natur, das Leben und ein gemeinschaftliches Miteinander. Denn es macht einen großen Unterschied, ob an Grünflächen ein Schild steht, dass "Betreten verboten!" lautet, oder eben: "Bedien' dich!"
Die Potsdamer Stadtverwaltung möge ein Konzept erstellen, welche öffentlichen Flächen sich für den Anbau von Gemüse und Obst eignen und diese an interessierte Gruppen zu Verfügung stellen. Die durchschnittlichen bisherigen Pflegekosten dieser Flächen werden den Gruppen für die Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt, abzüglich der Kosten für ein bestimmtes Kontingent Gießwasser und eine Sammelversicherung. Zudem begleitet die Stadt den Prozess mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit. Damit ist die Umsetzung kostenneutral für den Stadthaushalt und dennoch eine große Bereicherung!
Wer noch nicht überzeugt ist, kann sich hier einlesen, was anderswo schon Realität ist und funktioniert: Essbare Städte in Deutschland

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 
Dieser Vorschlag wurde im Rahmen des Bürgerhaushalts der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt während der Vorauswahl keine ausreichende Punktzahl von den Bürgerinnen und Bürgern und konnte aus diesem Grund nicht im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Eine solche Zurückweisung bedeutet jedoch nicht, dass der Vorschlag keine weitere Beachtung findet. Zur Kenntnisnahme und möglichen Berücksichtigung wurde die Anregung dem zuständigen Fachbereich der Landeshauptstadt Potsdam zur Verfügung gestellt.

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