Wohnen und Stadtentwicklung – Wachsende und vielfältige Stadt

Gesamtstädtische Konzepte steuern die Entwicklung Potsdams und bilden den Rahmen für die weitere postive Entwicklung. Der „Masterplan“ für die Entwicklung Potsdams ist der Flächennutzungsplan, aber auch sektorale Konzepte sind wichtige Handlungsgrundlagen, z.B. das aktuelle „Wohnungspolitische Konzept“ oder die „Strategieplanung für den ländlichen Raum“. Wichtige Grundlage für die Finanzierung wichtiger Projekte ist die erfolgreiche Teilnahme am „Stadt-Umland-Wettbewerb“.   

Wohnungspolitisches Konzept

Mit dem wohnungspolitischen Konzept wurde die Handlungsgrundlage zur Wohnraumversorgung der Potsdamer Bevölkerung erneuert. Insgesamt sind in dem Konzept 31 Instrumente und Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern dargestellt, um die Wohnungssituation positiv zu beeinflussen.

Ganz wichtig für den Erstellungsprozess des wohnungspolitischen Konzeptes war der Begleitkreis. Viele der Mitwirkenden bescheinigten der Arbeit darin und der gemeinsamen Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen eine gute Qualität in der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure. Daher soll der Begleitkreis fortgeführt werden, um die Umsetzung der im Konzept aufgeführten 31 Instrumente und Maßnahmen zu begleiten.

Die Stadtverordneten haben am 07. Oktober 2015 den Entwurf des Konzeptes bestätigt und somit den künftigen Handlungsrahmen der kommunalen Wohnungspolitik in der Landeshauptstadt festgelegt.

Das Konzept selber hat keine direkten finanziellen Auswirkungen. In der Umsetzung der Maßnahmen können jedoch auch positive Effekte für den Haushalt erreicht werden. Neubauten mit Landes-Fördermitteln und weitere Maßnahmen zur Stärkung des bezahlbaren Wohnens tragen z.B. zur Stabilisierung des Aufwandes der „Kosten der Unterkunft“ bei.

Weitere Informationen zum wohnungspolitischen Konzept Potsdam.
 

Strategieplanung Ländlicher Raum

Derzeit in Arbeit ist eine fachübergreifende, umsetzungsorientierte Strategieplanung zur Entwicklung des Ländlichen Raums von Potsdam in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort. In vorbereitenden Werkstattgesprächen und zwei Bürgerveranstaltungen wurden die Themenschwerpunkte ermittelt und bearbeitet, sie sind Verkehr/ Mobilität, Landwirtschaft/ Naherholung/ Tourismus und Struktur und Funktion der Ortslagen.

Im Ergebnis der Planung sollen neben einer Entwicklungsstrategie auch umsetzungsreife Projektideen stehen. Der Abschluss ist in 2016 geplant.

Weitere Informationen zur "Strategieplanung Ländlicher Raum"
 

Stadt-Umland-Wettbewerb

Die Gemeinden Dallgow-Döberitz, Michendorf, Nuthetal, Schwielowsee, Stahnsdorf und Wustermark sowie die Städte Werder (Havel) und die Landeshauptstadt Potsdam und weitere Partner, z.B. Heinz Sielmann Stiftung, nehmen gemeinsam mit großem Erfolg am Stadt-Umland-Wettbewerb des Landes Brandenburg teil. In enger Kooperation wurde eine gemeinsame Wettbewerbsstrategie erarbeitet, die beim Land eingereicht und am 23. März 2016 als einer der zwölf Siegerbeiträge prämiert wurde.

Der Wettbewerbsbeitrag "potsdam.und.partner: gemeinsam.natürlich.verbunden" greift die zukünftigen Herausforderungen für die regionale Entwicklung sowie Themen auf, die im Stadt-Umland-Kontext die größten Chancen und Potentiale für eine nachhaltige Entwicklung der Region aufweisen. Es wurden drei Themenbereiche ausgewählt: Nachhaltige Mobilität, Energie und CO²-Reduzierung sowie Erhalt und Stärkung von Natur- und Kulturlandschaften. Den Themenbereichen wurden einzelne Maßnahmen zugeordnet, die die Zielstellung, beabsichtigte Aktivitäten und Projekte benennen, durch die die unterschiedlichen Ziele erreicht werden sollen.

Der im Januar 2015 gestartete Stadt-Umland-Wettbewerb ist Voraussetzung für den Zugang zu den entsprechenden Fördermöglichkeiten der drei Fonds der europäischen Union: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und Europäischer Sozialfonds (ESF). Die europäischen Förderprogramme bieten die Chance einer erheblichen finanziellen Unterstützung wichtiger Vorhaben und Projekte in den Nachbargemeinden.

Den Gewinnern stand in insgesamt ein Fördervolumen von 160 Millionen Euro zur Verfügung, aus dem sich die Stadt-Umland-Kooperation rund um die Landeshauptstadt Potsdam als Zweitplatzierte einen Anteil von 21,9 Millionen Euro sicherte. Mit diesen Mitteln können nun die einzelnen Maßnahmen der Wettbewerbsstrategie in konkrete, geförderte Projekte umgesetzt werden.

In der mittelfristigen Finanzplanung sind für die Maßnahmen, die durch die Landeshauptstadt kofinanziert werden sollen, Mittel in Höhe von 2 Mio. Euro vorgesehen. Dabei handelt sich vor allem um investive Maßnahmen im Bereich der Mobilität, die bis 2022 umgesetzt werden sollen. Bei weiteren Potsdamer Projeten ist die Kofinanzierung überwiegend durch die Partner Stadtwerke Potsdam GmbH oder aus dem Treuhandvermögen Krampnitz geplant.

Weitere Informationen zum Stadt-Umland-Wettbewerb auf potsdam.de.
 

Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Krampnitz

Aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums der Landeshauptstadt Potsdam und des im Norden befindlichen Schwerpunktes der Siedlungsentwicklung, bietet die Kaserne Krampnitz die besondere Chance einer ressourcen- und flächensparenden Stadtentwicklung.

Das Entwicklungskonzept der Landeshauptstadt Potsdam sieht die Schaffung von ca. 1600 Wohneinheiten durch die Um- bzw. Wiedernutzung des denkmalgeschützten baulichen Bestandes und der maßvollen Verdichtung mit Neubauten vor. Das Gelände liegt im nördlichen Randbereich des Potsdamer Stadtgebiets. Das Areal wurde ab den 1930er Jahren zu militärischen Zwecken errichtet und genutzt. Nach dem zweiten Weltkrieg nutzte die sowjetische Armee das Gelände militärisch und errichtete zusätzlich Wohngebäude sowie umfangreiche Technikbereiche. Das Kasernengelände liegt seit 1992 überwiegend brach.

Die Landeshauptstadt Potsdam beabsichtigt, das Gelände und sein Umfeld im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme nach dem Muster des Bornstedter Feldes zu entwickeln. Daneben ist auch die Errichtung von Kindertagesstätten vorgesehen, um eine wohnortnahe Versorgung mit Einrichtungen sozialer Infrastruktur zu gewährleisten. Wichtigste Aufgabe ist es, die Maßnahme wirtschaftlich tragfähig zu gestalten und die finanziellen Belastungen für den kommunalen Haushalt so gering wie möglich zu halten.

„Auf insgesamt 125 Hektar soll ein neuer Stadtteil entstehen für 3800 Menschen. Das ist ein gewaltiger Schritt, um möglichst vielen Menschen ein neues Zuhause zu geben", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs im Januar 2013. „Wir verwandeln damit zugleich ein Problemgebiet in der Landeshauptstadt zu einem Zukunftsgebiet mit sozialer Infrastruktur und guter Verkehrsanbindung."

Das Gesamtinvestitionsvolumen der Entwicklungsmaßnahme Krampnitz soll rund 350 Millionen Euro betragen. Die Realisierung wird etwa 10 bis 15 Jahre dauern.