Verkehr – Konzepte und Projekte

Potsdam ist eine Stadt in Bewegung. Die wachsende Stadt sieht sich auch im Verkehrsbereich vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Landeshauptstadt wollen ihre Ziele ebenso erreichen wie Gäste und Pendler. Gleichzeitig gilt es, die Belastungen, die sich vor allem aus dem Autoverkehr ergeben, zu begrenzen.

Um für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein, wurde das „Stadtentwicklungskonzept Verkehr“ erarbeitet und beschlossen, das als Richtschnur für das Handeln in Verkehrsfragen fungiert. Das Radwegekonzept zielt auf die Verbesserung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt. Der Ausbau des Radwegenetzes sowie das ÖPNV-Infrastrukturpaket sind zentrale verkehrliche Investitionsvorhaben.

Stadtentwicklungskonzept Verkehr

Das „Stadtentwicklungskonzept Verkehr" (StEK Verkehr) bildet die konzeptionelle Grundlage der Verkehrsentwicklung der Landeshauptstadt Potsdam. Dessen Hauptziel ist es, bis 2025 die Sicherung der Mobilität der Bevölkerung bei gleichzeitiger Verringerung der Umweltbelastung durch den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu realisieren. Zu den Zielen gehört aber auch, die Belastungen durch den MIV so zu reduzieren, dass die Einhaltung der Grenzwerte für Luftschadstoffe, des Klimazieles von 20 % CO2-Reduzierung und die Vorsorge beim Lärmschutz gewährleistet werden. Dies deckt sich mit den Zielen zur Erhöhung des Anteils des öffentlichen Nahverkehrs (+ 3%) und des Radverkehrs (+ 7%). Deshalb müssen alle Planungen und Ressourcen auf die Stärkung dieser Verkehrsmittel des „Umweltverbundes“ ausgerichtet werden.

Das Stadtentwicklungskonzept Verkehr wurde von der Stadtverordnetenversammlung am 29. Januar 2014 beschlossen. Es gibt nicht nur den allgemeinen Rahmen für die Verkehrsentwicklung und sondern auch die entsprechende Investitionsplanung im Zeitraum bis 2025 vor.

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Radverkehrskonzept

Zur Förderung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt Potsdam wurden 2008 das „Radverkehrskonzept“ sowie zu dessen Umsetzung die „Radverkehrsstrategie“ beschlossen. Ziel ist einerseits die Verbesserung der vorhandenen Wege und andererseits das Schließen noch vorhandener Lücken. Die Maßnahmen sind vielseitig und wurden auf Basis einer genauen Untersuchung des vorhandenen Bestandes bestimmt. Vorangetrieben wurde zunächst der Ausbau der Radrouten, die eine vordringliche Verbindungsfunktion für den Radverkehr in Richtung der Potsdamer Innenstadt haben. Darüber hinaus wurden Schritt für Schritt zusätzliche Abstellanlagen eingerichtet und die bestehenden Radrouten mit modernen Wegweisern ausgestattet.

Inzwischen nutzen immer mehr Potsdamerinnen und Potsdamer das Fahrrad, wie Zählungen an der Langen Brücke und Humboldtbrücke zeigen. Durch den Einsatz von Fördermitteln war es in den letzten Jahren möglich durchschnittlich 1,2 Mio. € pro Jahr für den Radverkehr zu investieren. Dabei konnte z.B. eine attraktive Radverkehrsverbindung zwischen den Universitätsstandorten Golm und Neues Palais, der Ausbau verschiedener Uferwege, die Errichtung der Radwegweisung als auch der neuen Radstation (Fahrradparkhaus mit Fahrradservice) am Hauptbahnhof realisiert werden. Derzeit wird das Radverkehrskonzept fortgeschrieben und soll dieses Jahr nach einer öffentlichen Auslegung den  Stadtverordneten zum Beschluss vorgelegt werden.

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ÖPNV-Infrastrukturpaket und Nahverkehrsplan 2012-2018

Der ÖPNV muss mit dem Wachstum der Landeshauptstadt Potsdam Schritt halten. Die Fahrgastzahlen und die Ansprüche an die Mobilitätsleistungen des ÖPNV entwickeln sich permanent weiter. Hinzu kommen die Anforderungen aus den umwelt- und verkehrspolitischen Zielstellungen der Landeshauptstadt Potsdam, wie dem Klimaschutzkonzept und dem StEK Verkehr. Dabei spielt die Leistungsfähigkeit des Systems Straßenbahn eine wesentliche Rolle in der Gesamtstrategie. Gerade auf den viel befahrenen Strecken kommt es jedoch zu einem starken Verschleiß, der entsprechende Schritte zur Sanierung erforderlich macht.

Aus den genannten Gründen hat die Landeshauptstadt Potsdam in Abstimmung mit der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) ein Paket von 49,2 Millionen Euro geschnürt. Es umfasst die folgenden fünf ÖPNV-Schwerpunktprojekte:

  • Straßenbahnstreckenerweiterung von der Viereckremise zum Campus Jungfernsee,
  • Gleissanierung sowie Gleismittenerweiterung in der Heinrich-Mann-Allee zwischen Leipziger Dreieck und Horstweg,
  • Neugestaltung der Wendeanlage am Hauptbahnhof (Leipziger Dreieck),
  • Grundinstandsetzung von 6 Tatra-Zugverbänden (12 Wagen) und
  • Verlängerung von 8 Combino Straßenbahnen inkl. Anpassung der Werkstätten.

Der Nahverkehrsplan 2012-2018 skizziert ausgehend von der Analyse des ÖPNV unter Berücksichtigung der Stadt- und Verkehrsentwicklung die Ziele für die Entwicklung des städtischen Nahverkehrs bis 2018. Wesentliche Eckpunkte des Nahverkehrsplanes stellen die Erschließungs- und Qualitätsstandards, die Investitionsvorhaben sowie das Finanzierungskonzept dar. Der Nahverkehrsplan wurde durch die Stadtverwaltung unter Mitwirkung der in der Landeshauptstadt tätigen Verkehrsunternehmen sowie der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland aufgestellt. Gesetzliche Grundlage hierfür sind das ÖPNV-Gesetz des Landes Brandenburg, das Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) sowie die EG-Verordnung 1370/2007 des europäischen Parlaments.

Die Umsetzung von Maßnahmen der städtischen Nahverkehrsplanung, zu denen bspw. die detaillierte Fahrplangestaltung gehört, erfolgt jedoch in Hoheit und Verantwortung der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH. Die Landeshauptstadt Potsdam gilt dabei als "Aufgabenträger" und übernimmt unter anderem die Bestellung und das Controlling der zu erbringenden Verkehrsleistungen.

Der Nahverkehrsplan 2012-2018 für die Landeshauptstadt Potsdam wurde am 30. Januar 2013 auf der 50. Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

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