Bessere Unterstützung der Musikschule Potsdam

Vorschlag:

Musik ist wichtig und macht Spaß! Damit es sich alle Familien leisten können, ihre Kinder an Musik heranzuführen, ist es notwendig, dass die städtische Musikschule gefördert und unterstützt wird. Nirgendwo sonst in Potsdam gibt es zudem soviele Möglichkeiten, der Ensemble und Orchesterbildung. Für den Einzelunterricht werden mehr fest angestellte Musiklehrer benötigt. Grund für diesen Vorschlag sind unzumutbare Wartezeiten bei Wunsch nach Einzelunterricht. Die Kinder lernen im Instrumentenkarussell vier bis sechs verschiedene Instrumente kennen und können diese anschließend NICHT erlernen, weil keine Kapazitäten frei sind. Beispielsweise liegen die Wartezeiten für Akkordeon oder Schlagzeug bei einem Jahr oder länger. Durch steigende Geburtszahlen in Potsdam, werden auch die Wartezeiten steigen. Dem gilt es vorzubeugen!

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Steigende Geburten- und Zuzugszahlen sowie eine stetig wachsende Nachfrage lassen die Musikschule tatsächlich an den Rand ihrer Kapazitätsgrenze und darüber hinaus gelangen. Die Musikschule steuert im Moment dagegen, indem verstärkt Gruppenunterricht angeboten wird und neue Angebote entwickelt werden, um die Wartezeit zu verkürzen und mehr Schülerinnen und Schülern den Unterricht zu ermöglichen. Das kann das Problem teilweise lösen. Die andere hier vorgeschlagene Möglichkeit, mehr festangestellte Lehrkräfte zu beschäftigen, ist aus Sicht der Musikschule grundsätzlich begrüßenswert, zumal während der vergangenen Jahre der festangestellte Lehrkörper stetig verkleinert werden musste.

Kosten der Umsetzung/Folgekosten: Ca. 50.000 Euro / Jahr pro Lehrkraft
Umsetzungszeitraum: 2010-2014
Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen?
Ja, bezüglich der neuen Angebote der Musikschule. Nein, bezüglich der personellen Maßnahmen.
Grundlage der Umsetzung: -

Aktualisierung Nov. 2013, Was wurde konkret realisiert?
Seit 2011 gibt es an der Musikschule "Johann Sebastian Bach" Potsdam "Eingangsstufen für den Instrumentalunterricht". Diese bieten die Garantie eines Unterrichtsplatzes im Gruppen-unterricht (nach Ablauf der Eingangsstufe). In den Eingangsstufen lernen Kinder ihre Eignung und Neigung für das gewählte Instrument kennen. Über einem Zeitraum von einem halben bis einem Jahr machen sie in Gruppen von vier bis zwölf Kindern spielerisch Bekanntschaft mit dem Instrument und erwerben auf ihm die ersten Fertigkeiten. Am Ende kann der reguläre Unterricht in sinnvoll gebildeten Gruppen auf dem Erlernten aufbauen. Sofern sich die Teilnehmer auf das neue Angebot, den Gruppenunterricht und ggf. auf eine Zuordnung im Haus 2 (Galileistraße 6) einlassen, haben sie dadurch die Möglichkeit, ohne lange Wartezeit ein Instrument zu erlernen.
Eine positive Auswirkung der beschriebenen Maßnahme war unter anderem die Steigerung der Schülerzahlen vom Jahr 2010 (1.724 Schüler) zu 2011 (1.759 Schüler) und etwas deutli-cher zu 2012 (1.965 Schüler) jeweils zum Stichtag 1.1.des Kalenderjahres. Dies ist auch auf die Einführung der Eingangsstufen zurückzuführen.

Welche Kosten wurden bereit gestellt?
Die neuen Angebote und die damit verbundene Steigerung der Schülerzahlen konnte innerhalb der vorhandenen finanziellen und personellen Kapazitäten realisiert werden.

Kostenplanung 2011: Erträge 1.075.100 € / Aufwand 2.394.300 € (Zuschuss: 1.319.200 €)
Kostenergebnis 2011: Erträge 1.074.152 € / Aufwand 2.361.686 € (Zuschuss: 1.287.534 €)

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft:

Während der Vorauswahl (Priorisierungsphase bei den dezentralen Stadtteilversammlungen oder im Internet) erhielt dieser Vorschlag eine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern. Aufgrund ähnlicher Inhalte wurde dieser Vorschlag mit der Anregung "Pi-55" zusammengefasst. Die Idee und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" unter der LVBB-Nr. 24 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 401 Punkte und erreichte damit Platz 17. Er wurde unter dieser Nummer in die "Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 3. November 2010 der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion und Entscheidung übergeben. Dieser Vorschlag wurde durch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 6.4.2011 als „Bereits in Umsetzung" vermerkt. Die Stadtverordneten beziehen diese Entscheidung mit Bezug auf die angepasste Gebührensatzung der Potsdamer Musikschule.