Biosphäre erhalten: Kiez-/Freibad, Eventraum, Schule

Votierungsliste Nummer: 
38
Laufende Nummer: 
559
Art der Übermittlung: 
Bürgerversammlung / Infostand
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Biosphäre ist zu erhalten  und eine weitere Nutzung bzw. Umgestaltung zu einem Kiezbad, Eventraum oder einer Schule zu ermöglichen. Dem hohen Nutzungsinteresse der Potsdamer für das Gebäude ist Rechnung zu tragen.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Nach dem Ergebnis einer Bürgerbefragung im April 2012 und einer entsprechenden Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung im Juni 2012 wird das Sport- und Freizeitbad nunmehr nicht am Standort der Biosphäre, sondern am Standort Brauhausberg errichtet.
Im Übrigen hat der Hauptausschuss am 21.01.2015 und am 13.07.2016 insbesondere unter Berücksichtigung des vorgenannten Beschlusses und der Fördermittelbindung folgende Entscheidungen auf der Grundlage umfangreicher Variantenuntersuchungen getroffen: 

  • die Nutzung als modifizierte Tropenhalle, als soziale Infrastruktureinrichtung bzw. der Abbruch und Verkauf wird zurückgestellt 
  • eine private Schulnutzung mangels Berücksichtigung im Schulentwicklungsplan wird nicht mehr weiter verfolgt 
  • der Verkauf der Biosphärenhalle, einschließlich Grundstück oder Einräumung eigentumsähnlicher Rechte wird zunächst nicht weiterverfolgt 
  • eine öffentliche Schulnutzung mit Sporthalle und Jugendfreizeiteinrichtung wird bis Ende des Jahres 2016 bis zum Vorliegen einer weiteren Untersuchung zurückgestellt
  • eine mehrteilige bzw. multifunktionale Nutzung mit konzeptioneller Neuausrichtung zur Reduzierung der wirtschaftlichen Belastung soll wie folgt geprüft werden:

> Integration des Naturkundemuseums in die Halle mit

  • ergänzender touristischer Nutzung, ergänzender Bildungseinrichtung
  • Umnutzung/ Verkauf des Objekts Breite Straße 13
  • ergänzender Wissenschaftseinrichtung oder Einrichtung eines überregionalen schulischen Lernorts in Kooperation mit dem Land Brandenburg

> Nutzung als Sportinfrastruktureinrichtungen 

  • Erweiterung der Halle zur Herstellung einer Dreifeld-Sporthalle

> Errichtung einer Jugendfreizeiteinrichtung als zusätzl. kommunale Nutzung

> Schaffung zusätzlicher kommerziell ergänzender Nutzungsinfrastruktur:

  • Verpachtung Restaurant, 
  • Mehrzwecknutzung Orangerie (Versammlungen, Kino Theater, Bürgertreff)
  • Sauna, Fitness, Wellness 
  • Bürgertreff

Die Prüfung und konzeptionelle Neuausrichtung erfolgt insbesondere unter folgenden Maßgaben:

  • Einbeziehung insbesondere der touristischen Infrastrukturförderung und energetischen Förderung (wie z.B. RENplus, GA/touristische Infrastruktur) in Abstimmung mit der ILB 
  • Einbeziehung aller denkbaren Fördermöglichkeiten in Abstimmung mit den jeweils hierfür zuständigen Dienststellen des Landes Brandenburg
  • Reduzierung des Gesamtzuschusses der Lanbeshauptstadt Potsdam durch Synergieeffekte durch Integration und Neuausrichtung bestehender Zuschusseinrichtungen (z.B. durch gemeinsame Betreibung der touristischen Nutzung Biosphäre mit derzeitigem Zuschuss von 1,5 Mio Euro und Naturkundemuseum mit derzeitigem Zuschuss von 1,3 Mio Euro).
  • Integration der ohnehin zu errichtenden Jugendfreizeiteinrichtung sowie ggf. weiterer an anderer Stelle zu schaffender städtischer Einrichtungen

Die Prüfungsergebnisse sind dem Hauptausschuss im Januar 2017 zur weiteren Entscheidung über die Nachnutzung vorzulegen.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2017 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der Vorauswahl ausreichend, bei der abschließenden Votierung insgesamt 8.697 Punkte und wurde unter der Nummer 18 in die "TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 2. November 2016 unter der Nummer "16/SVV/0694" der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung und Entscheidung übergeben. Zu diesem Vorschlag wird ein Rederecht beantragt. Dabei wird ausgeführt, weshalb die Biosphäre dauerhaft erhalten bleiben sollte und auf die mögliche Nutzung als Kiezbad verwiesen. Es bestehe ein spürbarer Bedarf für das Gebäude im Potsdamer Norden. Nach kurzer Diskussion empfiehlt der Finanzausschuss (11.1.2017) mehrheitlich die weitergehende Prüfung zum Erhalt der Biosphäre als „Kiezbad, Eventraum oder Schule“. Ein Prüfergebnis wird im April 2017 erwartet. Die Stadtverordnetenversammlung folgte in ihrer Sitzung vom 1.3.2017 der Empfehlung.

Prüfergebnis:

Über den Stand der Prüfung wurde im September 2017 unter der Drucksachen-Nr 17/SVV/0693 informiert und dabei auf den Prüfauftrag unter der Nummer 17/SVV/0370 verwiesen. Konkrete Informationen finden Sie hier "Beteiligungsverfahren zur Entwicklung der Biosphäre vorgeschlagen" (Pressemitteilung vom 27.9.2017).

Rechenschaft zur Umsetzung:

Im Jahr 2017 sind mögliche Varianten für die Nachnutzung der Biosphärenhalle untersucht worden. Dies waren im Einzelnen: Modifizierte Tropenhalle, Wegfall der Tropenhalle und Umsetzung sozialer Infrastruktur im Gebäude (Haus-in-Haus), Abriss und Verkauf der Fläche. Auch alternative Nutzungskonzepte zur Erfüllung pflichtiger Aufgaben der Landeshauptstadt Potsdam (Kita, Jugendfreizeit) wurden geprüft, jedoch nach Bedarfsprüfung und Diskussion ausgeschlossen. Im Sommer 2018 hat ein Kreativ-Prozess stattgefunden. Dabei wurden die Nachnutzungsszenarien für das Gebäude unter Erhalt des „Tropenwaldes“ evaluiert und in der wirtschaftlichen Ausprägung bewertet. Wesentliches Ergebnis ist ein Bekenntnis aller Akteure zur ganzheitlichen Entwicklung (mit der Neuausrichtung der Biosphäre zu einer Erlebnis- und Wissenswelt). Das erarbeitete Konzept „Biosphäre 2.0“ soll durch eine ökonomische Machbarkeitsstudie konkretisiert werden, in der insbesondere die in der Konzeption getroffenen Annahmen valide geprüft, ein Betriebs- und Betreiberkonzept aufgezeigt und die zu erwartenden finanziellen Belastungen deutlich benannt werden.

Welche Mittel wurden bereitgestellt?

Kostenplanung 2017: Aufwand: 435.000 EUR / Ertrag: 100.000 EUR     
Kostenergebnis 2017: Aufwand: 220.629 EUR / Ertrag: 24.639 EUR

Ausblick, Kostenplanung: Ertrag: 300.000 EUR / Aufwand: 836.000 EUR in Summe für 2018, 2019 und 2020
 

Originalvorschläge:

559 | Biosphäre: Eventraum / Kiez-, Freibad / Schule: Ich bin für die Nutzung und Umgestaltung der jetzigen Biosphäre  zu einem Schwimmbad mit Bad in der Halle und Freibad sowie Sonnenhangnutzung. Damit könnte die Biosphäre weiter erhalten bleiben. Auch können Eventräume geschaffen werden (nach Auslaufen der bisherigen Nutzungsvereinbarung). Vor Ort könnten alle Altersgruppen aktiv werden. Es gibt meines Wissens ein hohes Nutzungsinteresse der Potsdamer für das Gebäude im Norden.

Kommentare

Das zunehmend kinderreiche Bornstedt sollte vordringlich ein Schwimmbad
erhalten zur Körperertüchtigung, aber auch ein Lehrschwimmbecken und ein Freibad. Die Räumlichkeiten der Biosphäre sollten zum Teil dafür genutzt werden und in enger Verbindung zum Freibad stehen. Weiterhin sollten Räume für die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen vorgesehen werden sowie für Erwachsene ein Kiez-Treffpunkt. Auch eine Schule wäre denkbar!

Ich kann dem Vorschlag von Mercedes 2007 nur zustimmen. Ich war sehr enttäuscht, dass der Zuschlag für das Schwimmbad auf die Stadtmitte entfiel und bin immer noch der Meinung, dass der Standort als auch das Gebäude der Biossphäre ideal für ein Bad mit allem Drum und Dran bestens geeignet wäre.

Potsdam braucht dringend vorzugsweise ein solarbeheiztes Schwimm- bzw. Freibad. Vor allem eins, was auch in den Sommerferien zum Schwimmen öffnet. Dem üblichen Badegast mögen die Strandbäder in der Havel genügen, den vielen ambitionierten Schwimmern reicht dies schon lange nicht mehr. Eine weitere kleine Schwimmhalle mit Freibad, eventuell eine Kombination aus Beidem wäre im Potsdamer Norden für alle Potsdamer eine Bereicherung.
(z. B. gibt es In Auckland/Neuseeland eine einfache Variante, bei der das Dach im Sommer geöffnet werden kann. Dort sind rings um das Schwimmbecken auch noch Fitness- und Eventräume angegliedert. )

Neuen Kommentar hinzufügen