Abbruch FH, Rechenzentrum, Markthalle

Laufende Nummer: 
603
Art der Übermittlung: 
Post
Betrifft: 

Potsdam ist attraktiv – lediglich kleine Ecken ändern, wie etwa Abbrüche der Fachhochschule (nicht zwingend Staudenhofwohnungen), ehemaliges Rechenzentrum, Ersatzbau Markthalle (hier muss etwas attraktiveres und architektonisch passendes entstehen).

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 
Dieser Vorschlag wurde im Rahmen des Bürgerhaushalts der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt während der Vorauswahl keine ausreichende Punktzahl von den Bürgerinnen und Bürgern und konnte aus diesem Grund nicht im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Eine solche Zurückweisung bedeutet jedoch nicht, dass der Vorschlag keine weitere Beachtung findet. Zur Kenntnisnahme und möglichen Berücksichtigung wurde die Anregung dem zuständigen Fachbereich der Landeshauptstadt Potsdam zur Verfügung gestellt.

Kommentare

Als gebürtiger Potsdamer muss ich diesen Vorschlag mehr als ablehnen. Diese Forderung und im Generellen die damit verbundenen Vorstellungen zum Stadtbild sind antiquiert. Wenn wir Potsdam nicht als eine Stadt mit vielen Gesichtern, die sich in jedem Stadtteil gleichermaßen zeigen, begreifen und versuchen ein Stadtbild zu entwickeln, dessen Leitgedanke eine historische Schönheit ist, leugnen wir nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern machen sie auch charakterlos. Fortschreitender und nicht rückblickender Fortschritt muss unsere Stadt weiterentwickeln und die Vielseitigkeit in allen Bereichen der Stadt erhalten und fördern. Wir haben Frankreich, Russland, Holland im Stadtbild und wären Narren wenn wir nicht auch die sozialistische Architektur in diese Reihe mit aufnehmen würden. Mode ist zwar vergänglich, doch ist der Erhalt einer Vielfalt vergangener Moden auch ein Zeugnis unseres Werdeganges. Für mich gehören diese Gebäude gleichermaßen zu Potsdam und wer einem stilisierten und/oder archaischen Stadtbild nacheifert tötet meine Stadt.
Vorhandene Vorstellungen nehmen, weiterentwickeln und umdenken, statt ihnen -koste es was wolle- eins zu eins entsprechen zu wollen. Was hat denn die ganze Aufklärung, der ganze Zivilisationsprozess gebracht, wenn wir nicht den Mut haben unsere Stadt unserer Zeit entsprechend weiter zu entwickeln.

Die FH ist ein dreckiger Diamant.
Sie bedarf eines Anstrichs und ist dann (auch dank ihrer modernen Bauweise, die flexible Innenraumteilung erlaubt) für diverse öffentliche und Private Zwecke nutzbar und bereichert die Innenstadt um eines der sehr guten Zeugnisse für die Leistungsfähigkeit der DDR Architektur.

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