Wohnblock „Staudenhof“ erhalten / sanieren

Votierungsliste Nummer: 
40
Laufende Nummer: 
44
Art der Übermittlung: 
Post
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der bisher für einen Abriss vorgesehene Wohnblock „Staudenhof“ am Alten Markt/Am Kanal bleibt stehen und wird nachhaltig und klimaschonend saniert.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Die Umsetzung des sogenannten Block V fußt auf Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung, die sich nicht nur auf städtebauliche und architektonische Punkte zur Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss beziehen, sondern auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit und letztlich der Ausgestaltung von Mietpreisen berücksichtigen.
Der Beschluss 12/SVV/0386 gab der ProPotsdam GmbH die Vorgabe, nur noch notwendige Instandhaltungsmaßnahmen am Gebäude durchzuführen, um das Gebäude nach zehn Jahren Restnutzungsdauer abzureißen. Entsprechend schlecht ist heute, zwölf Jahre später, der Zustand des Gebäudes. Aufgrund dessen ist anzunehmen, dass der klimatische Mehrwert durch weiternutzbare „graue Energie“ sehr gering ausfiele. Auch sind zur Zeit der Erbauung heute nicht mehr zulässige und teils gesundheitsschädigende Baustoffe verwendet worden, was eine Sanierung weiter verteuern würde.
Grundsätzlich und insbesondere vor dem Hintergrund der Klimakrise ist es richtig, Bestandsbauten nicht fraglos abzureißen und „Ersatzneubauten“ zu errichten. Im Neubau besteht jedoch großer Gestaltungsspielraum für die Stadt, bezahlbaren und bedarfsgerechten Wohnraum (insbesondere auch große Wohnungen für Familien im Zentrum) mit zeitgemäßen Grundrissqualitäten und energetischen Standards anzubieten.
Die Wirtschaftlichkeit von Abriss und Neubau wurde durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen (vgl. Drucksache 21/SVV/0007).

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2023/24 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 6.602 Punkte, wurde unter der Nummer 19 in die „TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger“ aufgenommen und am 7. Juni 2023 von der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt (Drucksache DS 22/SVV/1138).

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Originalvorschlag: 44. Staudenhof erhalten
Ich bin dafür, dass der der eigentlich für den Abriss vorgesehene Wohnblock Staudenhof am Alten Markt stehen bleibt. Potsdam kann auf keinen Quadratmeter nutzbaren Wohnraum verzichten. Aus meiner Sicht würde hier ein funktionierendes Gebäude abgerissen. Zudem gab es in der letzten Zeit enorme Baukostensteigerungen und der geplante Abriss steht auch den Klimaschutzzielen der Stadt entgegen. Das Gebäude, mit rund 180 vor allem kleineren Wohnungen, sollte saniert und ggf. an der einen oder anderen Stelle so erweitert werden, dass es sich dem neuen Umfeld anpasst. Die Stadt kann hier auf bereits vorhandene Untersuchungen zurück greifen. Demnach ist die nachhaltige und klimaschonende Sanierung mit 18 Millionen Euro Baukosten deutlich "günstiger" als ein Abriss plus Neubau, der mit rund 40 Millionen Euro beziffert wurde. Unter den gegebenen Umständen kann nur die Sanierung des Gebäudes der beste Weg sein.

Kommentare

Wenn der Abriss beschlossen ist (also Teil des Haushalts) und dieser Vorschlag der Sanierung Geld spart - gehört er dann nicht in die Kategorie Haushaltsicherung? Dort wäre er mit 25 Punkten gerade auf Platz 1 statt hier in der Investitionsplanung hinten herunter zu fallen.

Hallo Antje K, die Sortierung und finale Zuordnung zu den Kategorien ist Aufgabe des Projekt- und Redaktionsteams (https://buergerbeteiligung.potsdam.de/node/4806). Die Web-Redaktion hat den Vorschlag zunächst Investitionen zugeordnet, da mit dem Erhalt eine Sanierung notwendig wird. Das wäre, wie vom Ideengeber beschrieben, zwar "günstiger" aber keine klassische Maßnahme zur Haushaltssicherung...

Die Einschätzung der Landehauptstadt zu diesem Vorschlag ist nach meinem Kenntnisstand in mehreren Punkten Fragwürdig.
"Entsprechend schlecht ist heute, zwölf Jahre später, der Zustand des Gebäudes. Aufgrund dessen ist anzunehmen, dass der klimatische Mehrwert durch weiternutzbare graue Energie sehr gering ausfiele." Die graue Energie liegt ganz überwiegend im Rohbau des Gebäudes der aus Stahlbeton besteht. Dieser dürfte vom schlechten Sanierungszustand nicht betroffen sein so dass diese Aussage meines Erachtens nicht stimmt.
Des weiteren wird geschrieben "Auch sind zur Zeit der Erbauung heute nicht mehr zulässige und teils gesundheitsschädigende Baustoffe verwendet worden, was eine Sanierung weiter verteuern würde" Was ist mit "weiter verteuern" gemeint? Die pro Potsdam hat die Kosten der Sanierung im Wissen um die verbauten Materialien ermittelt so dass die Kosten für den Umgang damit eingepreist sein müssten. Eine weitere Verteuerung auf Grund dieser verbauten Materialien wäre also nicht zu erwarten.

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