Verfugung von Kopfstein-Straßenbeläge (Innenstadt)

Votierungsliste Nummer: 
25
Laufende Nummer: 
731
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 

Die Kopfstein-Straßenbeläge in der Altstadt sollten dringend nachhaltiger und besser verfugt werden, denn das Radfahren im jetzigen Zustand der Straßen ist instabil und besonders in Verbindung mit nebenherfahrenden Straßenbahnen oder Bussen sogar gefährlich. Dieser Zustand betrifft fast die gesamte Altstadt, insbesondere die Lindenstr., Spornstr., Gutenbergstr., Wilhelm-Staab-Str., Teile der Charlottenstr. Und der Fr.-Ebert-Str., Nauener Tor und ebenfalls Potsdam-West, z. B. Meistersingerstr. Die Situation wird von Monat zu Monat schlechter, weil die Verfugung, wenn sie nur aus Sand oder Split oder Steinchen besteht, sehr schnell abgetragen wird.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

In der Landeshauptstadt Potsdam gibt es 260 Straßen, dessen Fahrbahnen mit Natursteinpflaster befestigt sind. Die entsprechend der Fachliteratur zyklisch erforderliche Unterhaltung (Nachverfugung) dieser Flächen ist auf Grund der demgegenüber geringen Haushaltsmittel nicht realisierbar. Ein großer Teil dieser Straßenzüge wurde unter Berücksichtigung der denkmalrechtlichen Gesichtspunkte ausgebaut. Es sind außerordentlich unterschiedliche Qualitäten der Oberflächen vorzufinden, was vor allem auf das Format des eingebauten Pflasters zurückzuführen ist.
Ein generelles Rezept zum Erhalt der Fugen in Natursteinpflasterbefestigungen im Einklang mit der erforderlichen zyklischen Reinigung und dem fließenden Verkehr (Sogwirkung) ist in ganz Deutschland noch nicht gefunden worden. Nur mit einer gebundenen Bauweise, welche aber in keinster Weise den denkmalrechtlichen Belangen entspricht, können weitestgehend die benannten Nutzungsansprüche umgesetzt werden. Die verwendeten Steinmaterialien sind bei Anwendung der gebundenen Bauweise allerdings verloren (bei Ausbaumaßnahmen in der ferner Zukunft ist das gebundene Material nicht mehr vom Natursteinpflaster zu entfernen, die Steine wären dann nicht wieder verwendbar) und wird deshalb in der Landeshauptstadt Potsdam nur in Ausnahmefällen angewendet.
Eine einvernehmliche Festlegung zu einer für alle Nutzungsanforderungen gerecht werdenden Bauweise, die den denkmalrechtlichen Aspekten in historisch bedeutsamen Stadtteilen gerecht wird, konnte noch nicht getroffen werden. Um trotzdem allen Nutzungsanforderungen soweit wie möglich gerecht zu werden, wurde 2011 der Pflasterleitfaden der Stadt Potsdam herausgegeben. Darin werden die Qualitätsanforderungen an Natursteinpflasterbeläge konkret beschrieben. Hierüber konnte der Nutzungskomfort auf den in den letzten Jahren hergestellten Pflasterflächen erhöht werden, u.a. verläuft über die Neue Straße in Babelsberg eine Hauptroute des Radverkehrs, welche trotz Großpflasterbelag gut nutzbar ist. Ein weiterer Schwerpunkt des Handelns bei Natursteinpflasterflächen ist die Herstellung der Barrierefreiheit bei Fahrbahnquerungen, so dass die Nutzung den mobilitätseingeschränkten Personen erleichtert wird. Dafür stehen pro Jahr 80.000 Euro zur Verfügung – diese Mittel werden nach Abstimmung mit dem Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt nach Prioritäten verbaut. Zudem wird bei Straßenumbaumaßnahmen angestrebt bei Hauptrouten des Radverkehrs, wenn möglich, glatte Beläge, wie Asphalt, einzubauen. Der Fachliteratur entsprechend sollten Natursteinpflasterflächen ein bis zwei mal jährlich nachverfugt werden. Die Kosten betragen ca. 3 Euro pro m².

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Während der Vorauswahl (Priorisierung im Bildungsforum Potsdam und im Internet) erhielt dieser Vorschlag eine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern  und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" unter der LVBB-Nr. 25 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung keine ausreichende Punktzahl und konnte aus diesem Grund nicht in die "TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen werden.

Originalvorschlag:
Verfugung von Kopfstein-Straßenbeläge (Altstadt) (Nr. 731)
Die Kopfstein-Straßenbeläge in der Altstadt sollten nachhaltiger und besser verfugt werden. Als Radfahrer gerät man häufig in die Fuge zwischen zwei Kopfsteinen und wird instabil, dies ist besonders in Verbindung mit nebenherfahrenden Straßenbahnen oder Bussen gefährlich. Wenn es nass auf den Straßen ist, kann man beim Bremsen auf derart unebenem Bodenbelag nicht mehr gut lenken. Als Fußgänger knickt man häufig mit dem Fuß um. Dieser Zustand betrifft fast die gesamte Altstadt, insbesondere die Lindenstr., Spornstr., Gutenbergstr., Teile der Charlottenstr. und der Fr.-Ebertstr., etwa am Nauener Tor; ebenfalls Potsdam-West, z. B. Meistersingerstr. Die Situation wird von Monat zu Monat schlechter, weil die Verfugung, wenn sie nur aus Sand oder Split oder Steinchen besteht, sehr schnell abgetragen wird; hier sollte dringend Abhilfe geschaffen werden. Man merkt deutlich den Unterschied z. B. zur Ebräerstr. /Wilhelm-Staab-Str., die trotz Kopfsteinpflaster wesentlich besser und leichter begehbar und befahrbar ist.

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