Straßenbahn nach Eiche

Laufende Nummer: 
29
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 

Potsdam muss im ÖPNV schnellstens umdenken und auf leistungsfähigere Verkehrsmittel umsteigen.
Mein Vorschlag für den Bürgerhaushalt umfasst den Bau einer Straßenbahntrasse vom Schloss Charlottenhof hinter der Geschwister-Scholl-Straße am Bahndamm entlang, weiter über die Straße am Neuen Palais bis zum Campus Lindenallee und hinter dem Studentenwohnheim entlang bis zur freien Wiese gegenüber dem Polizeirevier in Eiche, wo eine Umsteigeanlage ähnlich der am Jungfernsee entstehen könnte.
Zurzeit wächst Potsdam hauptsächlich im Potsdamer Norden, und der Fokus darauf wird mit der Straßenbahn nach Krampnitz auch ganz klar darauf gerichtet. Allerdings wird vernachlässigt, dass es auch anderortes Probleme mit dem ÖPNV gibt. Gerade im Bereich Eiche/Golm wohnen viele Menschen, welche die Buslinien 605 und 606 sehr gut auslasten. Spätestens an der Universität aber sind die Busse überfüllt und an den Haltestellen danach zuzusteigen gleicht einer Qual, gerade für mobilitätseingeschränkte Personen. Und Verspätungen von 5 Minuten sind hier zudem die Normalität. Aus diesem Grund war ich stark verwundert, dass die ehemaligen ViP-Chefs anfang des Jahres erwähnt hatten, sie werden die Planungen nicht weiter verfolgen.
Durch den Bau der Trasse zumindest bis Eiche, welcher hauptsächlich durch Fördermittel finanziert werden könnte, aber auch durch eventuelle Zusteuerung der UNESCO, könnte das Problem überfüllter Busse soweit gelöst werden, da eine Straßenbahn die Fahrgäste von fast 2 Gelenkbussen aufnehmen kann...
Das Betriebskonzept könnte folgendermaßen aussehen: Die Linie 91 verkehrt Montags-Freitags neu im 10-Minuten-Takt, die Linie 98 entfällt dafür. Die Linien 605, 606 und 695 könnten in Eiche enden. Der Abschnitt Neues Palais - Bahnhof Pirschheide könnte von einer neuen Buslinie übernommen werden. Zwischen Kastanienallee und Bhf Pirscheide gäbe es zwar auch in der Hauptverkehrszeit nur einen 20-Minuten-Takt, welcher aber durch Schülerverstärkerfahrten und die Linien 580 und 631 kompensiert werden könnte. Insgesamt würde ein Mehraufwand von 2 Fahrzeugen entstehen, welche zusammen mit den neuen Straßenbahnen für Krampnitz bestellt werden könnten. Die Gesamtkosten würden sich auf geschätzt 35 Millionen Euro belaufen.
Die Vorteile des Projektes überwiegen klar. Bessere, schnellere und Umweltfreundliche Anbindung des neuen Palais, der Parkanlage, der Universität und des Studentenwohnheims, enorme Einsparung von Bussen (ca. 8 Stück), welche dann alternativ im Stadtgebiet auf wichtigen Strecken eingesetzt werden könnten, weniger Emissionen auf der Zeppelinstraße, weniger Verspätungen und damit auch ein funktionierender Umstieg in Eiche zwischen 91 und 605/606. Gegenüber dem stehen nur die Bedenken der UNESCO.

Wenn man die Bürger mit diesem Konzept überzeugt hat, könnte man bald vielleicht auch Golm mit der Straßenbahn erreichen. Das wäre zumindest eine sinnvollere Investition als eine Seilbahn parallel zur Bahnstrecke zwischen Golm und Babelsberg zu bauen!

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 
Dieser Vorschlag wurde im Rahmen des Bürgerhaushalts der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt während der Vorauswahl keine ausreichende Punktzahl von den Bürgerinnen und Bürgern und konnte aus diesem Grund nicht im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Eine solche Zurückweisung bedeutet jedoch nicht, dass der Vorschlag keine weitere Beachtung findet. Zur Kenntnisnahme und möglichen Berücksichtigung wurde die Anregung dem zuständigen Fachbereich der Landeshauptstadt Potsdam zur Verfügung gestellt.

Kommentare

Ich stimme Ihnen da. Allerdings: Weniger, als dass die UNESCO beim Neuen Palais Einspruch erheben könnte, sehe ich die Bürgerinitiative "Keine Tram durch Eiche" als Verursacher der gegenwärtigen Misere an.

Ästhetisch ließe sich eine Tram-Trasse beim Neuen Palais genauso einfügen wie in der Kolonie Alexandrowka oder bspw. wie bei zallosen französischen Beispielen. Da muss nur über den Tellerrand geschaut werden.

Die besagte BI und die Anmaßung, dass ein einziger Stadtteil "volxdemokratisch" keine Tram durch den Vorgarten geführt haben will, ist da schon das ausschlaggebendere, was zum Rückzug von den sinnvollen Planungen geführt hat.

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