Radwegsicherheit zwischen Nauener Tor und Kurfürstenstraße

Votierungsliste Nummer: 
26
Laufende Nummer: 
1234
Art der Übermittlung: 
Post
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Radwege zwischen Nauener Tor und der Kurfürstenstraße werden sicherer gestaltet. Dazu gehören unter anderem Markierungen oder eine kleine Ampel auf dem innerstädtischen Platz vor dem Nauener Tor und eine Verbreiterung der Radwege stadtein- und auswärts. Das bereits bestehende Tempo 30-Limit wird von 16 auf 18 Uhr verlängert. Auf der Kurfürstenstraße soll der Schulradweg nicht vorbei an parkenden Autos führen und nicht den fließenden Verkehr an der Hans-Thoma-Straße queren. Die Bäume bleiben erhalten.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Am Nauener Tor ist der Bereich der Straßenbahn durch einen Materialwechsel an der Gleistrasse erkenntlich. Auch wird der Radverkehr nicht unmittelbar südlich des Tores geführt, sodass die Sichtbeziehungen bei aufmerksamer Fahrweise gegeben sind. Wer diesen Bereich ampelgesichert befahren möchte, kann bereits westlich des Nauener Tors auf den Schutzstreifen wechseln. Weitere Lichtsignale sind hier nicht zielführend, da es sich um eine Mischverkehrsfläche für alle Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV, Lieferverkehr etc.) handelt.
Die Anordnung von Tempo 30 oder die Installation von Lichtsignalanlagen (Ampeln) erfolgt auf Grundlage der Straßenverkehrsordnung. Die zeitliche Beschränkung von Tempo 30 bis 16 Uhr resultiert aus einvernehmlichen Festlegungen und Gesprächen zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und den Schulen selbst. Sofern hier Änderungen vorgenommen werden sollen, stehen die Schulen und Horte im Rahmen der Schulwegsicherung durch die Landeshauptstadt Potsdam in Kontakt.
Im Radverkehrskonzept 2017 ist die Prüfung von Radfahrstreifen oder Schutzstreifen auf der Fahrbahn unter Wegfall des Fahrbahnparkens enthalten. Da die Markierungslösung in die Priorität II einsortiert wurde, aufgrund anderer vordringlicher Maßnahmen mit höheren Sicherheitsrelevanz, würde die Maßnahme erst nach Abarbeitung der Priorität I Maßnahmen ca. ab 2022 umgesetzt werden.
Eine Verbreiterung des bestehenden Radwegs auf der Nordseite würde einen großen baulichen Aufwand bedeuten und es müssten ggf. Fördermittel zurückgezahlt werden. Dabei sollte aber kein Zweirichtungsradweg geschaffen werden zumal diese unfallträchtiger sind (gerade an den Kreuzungen/Einmündungen).

Kosten der Umsetzung: 

Die Kosten sind abhängig von der gewählten Variante. Bei einer baulichen Umgestaltung können diese erst nach der konkreten Planung genauer angegeben werden. Die Kosten für eine Markierung betragen nach einer groben Kostenschätzung rund 15.000 Euro.

 

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2020/21 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der Vorauswahl / Priorisierung ausreichend Punkte und wurde in die „Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger“ unter der Nummer 26 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt bei der abschließenden Votierung keine ausreichende Punktzahl und konnte aus diesem Grund nicht in die "TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen werden.
 

Originalvorschlag:

Radweg zw. Nauener Tor und auf der Kurfürstenstr. sicherer gestalten
Dies ist ein Vorschlag zur sicheren Gestaltung des Radweges zwischen Nauener Tor und (auf) der Kurfürstenstr. Es handelt sich um den Radweg, der u.a. zu zwei Schulen (Eisenhart-Grundschule mit ca 320 Schülern// Helmholtz Gymnasium mit ca 780 Schülern) führt, der aber auch die Radverbindung von der Innenstadt zum Heiligen See, zur Berliner bzw. Nauener Vorstadt und zum Treffpunkt Freizeit darstellt. Dort gibt es viele gefährliche Stellen, die nachfolgend aufgelistet sind. Momentan ist es nur der Tatsache, dass fast kein Schüler den Radweg zur Schule auf der Straße tatsächlich benutzt zu verdanken, dass es noch nicht zu einem schweren Unfall gekommen ist.
Platz vor dem Nauener Tor: Die Durchfahrt der Straßenbahn durch das Nauener Tor (stadteinwärts) wird viel zu spät bemerkt. Kinder müssen praktisch schon auf den Schienen stehen, um sie zu sehen. Es gibt keine Leitmarkierung am Boden oder eine kleine Ampel / Lichtzeichen.
Kurfürstenstraße / Schulfahrradweg für Grundschüler: Eltern und Kinder nutzen diesen Weg fast überhaupt nicht, er ist zu gefährlich. Die parkenden Autos stellen eine hohe Gefahr beim Ein- und Ausparken und beim Öffnen der Fahrertüren dar. Kaum ein Kind wird auf diesem Fahrradweg den Sicherheitsabstand zum parkenden Auto einhalten können bzw. dann immer auf die Fahrbahn geraten. Autofahrer fahren auch auf dem Radweg, weil die Straße hier sehr eng ist und es keine klare Trennung von Rad- und Autofahrern gibt.
Auffahrt Fahrradweg Kurfürstenstr. / Nähe Nauener Tor: Es ist die Regel, dass Autos und LKWs hier auf den Fahrradweg geraten, weil die Straße an dieser Stelle zu schmal ist. Der Auffahrwinkel ist zudem viel zu steil.
Im weiteren Verlauf bei der Abbiegung Richtung Nauener Vorstadt und zum Treffpunkt Freizeit: Markierung verwirrend und v.a. Querung des fließenden Verkehrs nötig.
Kurfürstenstraße: Der schulseitige Radweg ist zu schmal und verzeiht aufgrund des Bordsteiges zur Straße hin auch keinerlei Fahrfehler/Schlenker. Die vielen angeschlossenen Räder sorgen zudem dafür, dass gerne mal ein Schul“kind“ beim Ab- oder Anschließen des eigenen Rades spontan auf dem Radweg steht. Die Straße ist auf Tempo 30 begrenzt ist. Aufgrund der Straßenbeschaffenheit ist aber davon auszugehen, dass der ein oder andere PKW oder gar LKW mit 40 km/h die Strecke passiert. Fällt/Fährt ein Kind einem solchen Fahrzeug direkt vor die Motorhaube, ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Todesfall.
Tempo 30-Limit: Der Hort der Eisenhart-Grundschule endet um 17:30 Uhr. Tempo 30-Limit endet bereits um 16 Uhr.
Vorschlag: Evtl. müssten die Parkplätze auf der Südseite weichen. Oder aber, was sicherlich dem Nutzungsverhalten aller Kinder entspricht, der Fahrradweg auf der Schulseite müsste so verbreitert werden, dass Fahrradfahrer in beide Richtungen fahren können. Schon heute fahren die allermeisten Kinder auf der Schulseite, auch in entgegengesetzter Richtung, sodass sich auf dem schmalen Weg mit Bordstein auch noch Kinder entgegenkommen. Der Fahrradweg könnte auf Straßenniveau gebracht und verbreitert oder klar getrennt vom Verkehr werden. Verliefe der Fahrradweg auf der Seite der Schulen, würde auch die gefährliche Stelle im weiteren Verlauf für Linksabbieger gänzlich wegfallen. Bitte dabei alle Bäume erhalten.
Es gibt noch ein Argument für weniger Verkehr auf der Kurfürstenstraße und Nutzung der Friedrich-Ebert-Straße: Die Feinstaub- und Stickoxidbelastung ist um ein Vielfaches höher an viel befahrenen Straßen. Der Verkehr staut hier praktisch immer. Jugendliche betreiben Sport in unmittelbarer Nähe des Verkehrs.

Kommentare

Ich denke mal, hier ist ein ursprünglich guter und konstruktiver Ansatz in den Mühlen der Verwaltung steckengeblieben. Es sollte ja einen gut ausgebauten Radweg auf der südlichen Fahrbahn geben und eine Querungsinsel in Höhe der Schule. Offenbar war dies den nicht ganz einflusslosen und unbegüterten Bewohnern des Holländischen Viertels zu viel.

Selbst bei Baustellen wird ja um jeden Autostellplatz für hochkarätige Fahrzeuge gerungen, so, als ginge es um die Aufrechterhaltung und den Untergang des Abendlandes.

Das ist ein derart gut ausgearbeiteter, durchdachter und überzeugend vorgebrachter Vorschlag, dass im Prinzip alle Eltern, Lehrer und Erzieher hier mit ihren gesamten 5 Punkten mitstimmen sollten! ALLE!

Überzeugender Vorschlag, der zwingend zum Wohle unserer Kinder schnell und unbürokratisch umgesetzt werden sollte.
Klare fünf Punkte von mir!

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