Planung Ortsumgehungsstraße um Potsdam

Votierungsliste Nummer: 
27
Laufende Nummer: 
360
Art der Übermittlung: 
Post
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Landeshauptstadt Potsdam plant eine Ortsumgehungsstraße, einschließlich einer Verlängerung der Wetzlarer Straße, mit Straßenbrücke über den Templiner See (Havelspange) nach Eiche / Golm bis zur B 273. Durch die Verknüpfung der Nuthestraße L 40 mit der Heinrich-Mann-Allee, der Michendorfer Chaussee B 2, der Zeppelinstraße B 1, des Werderschen Damms, Golm-Nord und der B 273 entsteht eine wirksame Umfahrung der gesamten Innenstadt. Die Maßnahme wird im Bundesverkehrswegeplan angemeldet und kann anteilig von Land und Bund finanziert werden.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Mit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Bürgerhaushalt 2018/19, Vorschlag Nr. 16 „Verkehrsentlastung durch Umgehungsstraße bzw. weiteren Havelübergang“ (DS 17/SVV/0837) sowie zum Antrag „Prüfung einer Umgehungstraße für Potsdam“ (DS 18/SVV/0748) wurde festgelegt, dass die Betrachtung mit der nächsten Fortschreibung des StEK Verkehr erfolgen soll.
Die Fortschreibung des StEK Verkehr wird derzeit durchgeführt und soll Ende 2023 der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden. In diesem Rahmen wird die Maßnahme einer Ortsumgehung erneut fachlich fundiert und mit allen Auswirkungen auf das Verkehrsnetz der Landeshauptstadt und der Gemeinden im Umland betrachtet. Auf der Basis der damit ermittelten Effekte und Auswirkungen können somit weiterführende Entscheidungen getroffen werden.
Die Kosten für die Prüfung der Ortsumgehung im Rahmen der Erarbeitung des StEK Verkehr sind nicht bezifferbar. Das Konzept insgesamt wird voraussichtlich 150.000 Euro kosten.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2023/24 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 5.391 Punkte, wurde unter der Nummer 8 in die „TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger“ aufgenommen und am 7. Juni 2023 von der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt (Drucksache DS 22/SVV/1127).

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Zusammengefasst vom Redaktionsteam (zusammen 31 Punkte), Originalvorschläge:

360. Umfahrung Zentrum (16 Punkte)
Ich wünsche mir Umgehungsstraßen für Potsdam, damit der Verkehr nicht durchs Zentrum muss. So würde zB eine dritte Havelbrücke helfen.

250. Dritter Havelübergang (7 Punkte)
Potsdam braucht einen dritten Übergang für Autos über das Wasser

478. Ortsumgehungsstraße Potsdam (5 Punkte)
Potsdam soll die Ortsumgehungsstraße Potsdam einschließlich Verlängerung der Wetzlarer Straße, Straßenbrücke über den Templiner See (Havelspange) über Eiche / Golm bis zur B 273 planen.
Durch die Verknüpfung der Nuthestraße L 40 mit der Heinrich-Mann-Allee, der Michendorfer Chaussee B 2, der Zeppelinstraße B 1, des Werderschen Damms, Golm-Nord und der B 273 ensteht eine wirksame Umfahrung der gesamten Innenstadt von Potsdam. Die Lebensbedingungen für tausende Potsdamer werden verbessert. Weite Bereiche der Innenstadt und der nördlichen und westlichen Teile Potsdams werden von Straßenverkehr entlastet. Die Maßnahme kann von Land und Bund bezahlt werden. Die erneute Anmeldung für den Bundesverkehrswegeplan wird empfohlen.

24. Verkehrswegeplan (Havelspange + Autofreie Innenstadt) - (3 Punkte)
Attraktiver, langfristiger Umbau des innerstädtischen Verkehrs. Ausweisung von verkehrsberuhigten Fahrradstraßen. Große Radschnellwege auf den Nord-Süd, Ost-West Achsen. Dabei die Radwege von den Straßen entfernen und baulich getrennt vom Autoberkehr für die Sicherheit  der Radfahrenden installieren. Mehr Ampeln mit Fahrradampeln und klaren Fahrwegen nach niederländischen Vorbild bauen. Radwege klar ersichtlich bauen und farblich hervorheben, damit die Radfahrer gelenkt werden.
Vorteile: CO2 Einsparungen, schnellerer ÖPNV, Verlagerung vom Auto aufs Fahrrad, attraktiver durch schnellere und sicherer Wege, Geräuschminderung mit Verbesserung der Wohlfühlqualität, kostengünstig Nachteile: Nur in Verbindung mit der Havelspange möglich, Handwerker und Lieferanten haben mehr Schwierigkeiten am Kunden zu arbeiten und zu parken. Bau der Havelspange von der Nutzestraße über die Eisenbahnhavelbrücke, Pirschheide bis nach Fahrland/B2 zur Entlastung des Straßenverkehrs der beiden einzigen Hauptstaßen Breite Straße und der Nuthestraße.
Durchgangsverkehr wird somit breitflächiger durch und um die Stadt geführt. Viele Bewohner arbeiten in Berlin oder wohnen im Umland und fahren durch Potsdam zur Arbeit., Baustellen und Staus werden entzerrt. Viele Bewohner können aus diversen Gründen nicht aufs Rad oder den ÖPNV umsteigen. Vorteile: Entlastung des Innenstadtverkehrs, Krampnitz führt nicht mehr zum Verkehrskollaps, Ausweichstrecke, Verkehr bleibt aus der Innenstadt, mehr Platz für Radwege, Nachteile: sehr teuer, lange Planungs- und Bauphase mit vielen Tunneln (Telegraphenberg, Sanssouci), Finanzierung: Bundes- und Landeshaushaltsgelder und EU Förderung für das Verkehrswesen, höhere KFZ Steuer für PKW Besitzer, Verlängerung der S-Bahn vom Potsdamer HBF nach Golm

350. Altersgerechte Verkehrsplanung (0 Punkte)
Die Stadt sollte Planungen für einen dritten Havelübergang vorantreiben, damit der Verkehr in Potsdam allgemein entspannt wird. Zudem ist eine altersgerechte Verkehrsplanung anzumahnen: mehr Barrierefreiheit, Sicherheit, Parkplätze.

538. Verkehrslösung für die Stadt muss her (Brücken & Tunnel zur Entlastung der Innenstadt) (0 Punkte)
Ich finde, es muss eine langfristige Verkehrslösung für die Stadt her. In allen Richtungen aus der Stadt muss man über das Wasser. Es fehlen Verkehrsadern, die die Innenstadt entlasten, Tunnel, Brücken oä. Die historische Innenstadt sollte mittelfristig autofrei, Fahrradwege sicherer und breiter ausgebaut werden.

Kommentare

nur zwei Havelbrücken bei einer immer größer werden Landeshauptstadt mit immer mehr Menschen ist schon seit Jahren nicht mehr zu vertreten, vor allem wenn eine Brücke nicht so nutzbar ist wie es ihr Job sein sollte, durch Umstände die immer mal wieder eintreten können

Ich hatte bereits am Bürgerhaushalt 2015/16 teilgenommen. Schon damals ging es um die wachsende Stadt. Stetig wurden von der Stadt neue Baufelder genehmigt aber das Thema Verkehrs-Infrastruktur wurde schon immer von den Gremien der Stadt ignoriert. Schon damals hieß es, dass es ja gar keinen "Durchgangsverkehr" geben würde, damit die Stadt sich nicht damit beschäftigen muss, wie die Bürger aus Potsdam und dem Umland durch Potsdam auf die andere Seite kommen und der Weg dort, wohin auch immer, fortgesetzt werden kann. Schon damals gab es einen Verkehrsring um die Altstadt, der die Stadt nicht auf Dauer lebenswert macht. Fußgänger, Radfahrer und Anwohner sind dadurch belastet und gefährdet. Damals gab es bereits im Bundesverkehrswegeplan eine Planung der Havelspange, die vom Bund mit 50 Millionen Euro finanziert werden sollte und trotzdem haben die gewählten Parteien es jedes Jahr abgelehnt. Obwohl es seit 10 Jahren immer weit oben unter den Top 20 der Bürger gewesen ist. Nun ist es mangels weiterer Anträge der Stadt aus dem Verkehrswegeplan rausgenommen worden und muss erst wieder hineinkommen. Welch verschwendete Zeit.
Die Regierenden haben keine Vision für die Stadt, außer immer weiter zu bauen. Aber die wenigsten arbeiten in Potsdam, so dass in allen Richtungen gependelt werden muss. Dazu reicht der RE 1 alleine nicht aus.
Es ist unglaublich, dass die Regierenden Parteien keinen Weitblick haben und nicht über ihren eigenen Bedarf hinausdenken können. Nun sind schon 10 Jahre verloren und wie viele sollen es noch werden? Wann haben wir endlich ein Verkehrskonzept, dass alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und Postdam insgesamt betrachtet..
Diese Umgehung könnte dann auch gleich mit einem Expressbus und Radschnellweg verbunden werden. Aber dazu braucht man neben Geld auch Visionen für eine moderne Stadt, wo die Bürger auch tatsächlich ernst genommen werden.

Man muss sich nur mal die aktuelle Lärmkartierung des LfU für 2022 ansehen, da sieht man, wo die Verkehrsschwerpunkte in Potsdam liegen und wie sehr die Anwohner unter den ständig unzulässig überhöhten Lärmimmissionswerten leiden. Es müssen zwingend wirksame Verkehrskonzepte her.

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