O-Busse wieder einführen / E-Busse sind der falsche Weg

Laufende Nummer: 
990
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 

Die Stadt muss ernsthaft prüfen, auf welchen Buslinien der Einsatz von O-Bussen sinnvoll ist; z.B. die Linien nach Golm, am Schlaatz und zu Bahnhof Pirschheide. Wenn es zu einer positiven Prognose käme (wovon ich überzeugt bin), muss die Stadt dies auch verfolgen und gegen Widerstände bis zum Ende durchziehen!
Das Argument aus einem anderen Vorschlag hier, dass der O-Bus unflexibel ist, stimmt heute nicht mehr. In Eberswalde und Solingen haben die O-Busse einen batteriebetriebenen Hilfsmotor, mit dem auch längere Streckenabschnitte ohne Fahrleitung befahren werden können, wo eine Fahrleitung nicht gewünscht ist oder zu aufwändig wäre (zum Beispiel Maulbeerallee, Platz der Einheit, Kreuzung Rathaus Babelsberg).
Der Verkehrsbetrieb hat eine Abteilung, die Erfahrung hat mit dem Bau und Betrieb von Oberleitungen.
Die Anschaffung von O-Bussen ist sicherlich teurer, als bei Dieselbussen, aber auch nicht teurer als Elektrobusse.
Die E-Busse werden von vielen als das Heilige Mittel gegen den Klimawandel gesehen. Was aber oft (mit Absicht?) nicht gesagt wird, E-Busse sind in der Herstellung wahre Klimakiller, vor allem die Rohstoffgewinnung für die Batterien.
Um 1 Dieselbus zu ersetzen, benötigt man (aufgrund der noch zu geringen Reichweite) mindestens 3 E-Busse (1 O-Bus kann einen Dieselbus 1 zu 1 ersetzen).
Um eine größere Flotte von E-Bussen nachzuladen, müssen bei der ViP noch viele Millionen in die Infrastruktur gesteckt werden (Aufbau von Ladesäulen, weitere Starkstromanschlüsse). E-Busse brauchen während der Beladungen einen eigenen abgeschirmten Platz und dürfen nicht neben Dieselbussen stehen.
Lediglich die Brennstoffzelle, wäre eine ähne saubere Sache wie der O-Bus, aber hier wären die Investitionen in die Infrastruktur noch höher, denn eine Tankstelle alleine reicht nicht aus. Leider werden Busse mit Brennstoffzelle von den großen Herstellern noch steifmütterlicher behandelt als der O-Bus.
Von daher kann es nur heißen: O-Bus für Potsdam und bitte nicht den Irrweg E-Bus einschlagen!!!

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 
Dieser Vorschlag wurde im Rahmen des Bürgerhaushalts der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt während der Vorauswahl keine ausreichende Punktzahl von den Bürgerinnen und Bürgern und konnte aus diesem Grund nicht im weiteren Verfahren berücksichtigt werden. Eine solche Zurückweisung bedeutet jedoch nicht, dass der Vorschlag keine weitere Beachtung findet. Zur Kenntnisnahme und möglichen Berücksichtigung wurde die Anregung dem zuständigen Fachbereich der Landeshauptstadt Potsdam zur Verfügung gestellt.

Kommentare

Was mich stört, ist, dass der ökologische Gedanke zunehmend im Sinne von "end-of-pipe" gedacht wird: Entscheidend sei, was hinten aus der Leitung (nicht) herauskommt. Das ist mir zu ausschnitthaft gedacht und grenzt an "Green Washing", dem lediglich grün betitelten Reinwaschen.

Einzig die ganze Kette zu durchdenken hat für mich einen tragenden Sinn. Dann, auf dieser Basis, sollten Gewichtungen vorgenommen werden, anstatt Störendes möglichst schnell wegzubekommmen und infolgedessen nur in Form einer Fußnote Gedanken über den gesamten ökologischen Kreislauf zu referieren.

Gewiss hat auch die Straßenbahn höhere ökologische Kosten als zunächst angenommen. Dies wird jedoch mehr als aufgewogen durch ihre immense Beförderungskapazität und dass eben nur ein Mensch vorne sitzt und einen Unfall bauen kann, als wenn jeder einzelne Mensch dies in seinem Auto oder mittels seines Fahrrades tun kann. Ihre Abstellanlagen befinden sich am Stadtrand, anders als bei den geparkten Kfz. und, abgeschwächt, anders als bei den abgestellten Fahrrädern.

Zumindest sollte eine vergleichende Untersuchung zwischen O-Bus und E-Bus gemacht werden. Wäre das IASS dafür nicht prädestiniert?

Votieren kann ich nicht mehr, denn ich habe keine Punkte mehr.

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