Angebot des städtischen Klimafonds ausweiten

Votierungsliste Nummer: 
14
Laufende Nummer: 
16
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Landeshauptstadt Potsdam weitet den städtischen Klimafonds auf mindestens 100.000 Euro jährlich aus. Mit dem Programm werden die Anschaffung von Lastenrädern, Balkonkraftwerken oder auch die Reparatur von defekten Kühlschränken anteilig gefördert. Auch die Nutzung erneuerbarer Energien, eine Ausstattung geeigneter Dach- und Freiflächen mit Photovoltaik-Anlagen, die Begrünung von Fassaden sowie Sonderförderungen für Vereine zur Durchführung von sensibilisierenden und aktivierenden Klimaschutzveranstaltungen sind förderfähig.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Die Stärkung des Klimafonds als Anreiz für die Potsdamerinnen und Potsdamer, mehr für den Klimaschutz zu tun und sich zu engagieren, wird begrüßt. Der am 1. März 2022 eingeführte Klimafonds mit einem Volumen in Höhe von 50.000 Euro, war bereits innerhalb von fünf Wochen ausgeschöpft. Das zeigt den großen Bedarf, kleinteilige Klimaschutzmaßnahmen gezielt zu unterstützen, um das große Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Die Ausgestaltung der Förderrichtlinie wird nach einem Auftrag aus der Stadtverordnetenversammlung auch bereits evaluiert. Eine neue Fassung der Förderrichtlinie wird voraussichtlich im November 2022 vorgelegt. Die Aufstockung des Budgets wird vor diesem Hintergrund begrüßt und ist für den Doppelhaushalt 2023/24 mit je 200.000 Euro angemeldet.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2023/24 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt bei der abschließenden Votierung keine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern und konnte aus diesem Grund nicht in die „TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen werden.
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Zusammengefasst vom Redaktionsteam, Originalvorschläge:

16. Balkonkraftwerke fördern
Der Ausbau von erneuerbaren Energien wird durch eine Förderung der Anschaffung und Installation eines Balkonkraftwerkes beschleunigt, da es dem Großteil der Bürger und vor allem einkommensschwachen Haushalten ermöglicht einen Teil ihrer Energieversorgung in die eigene Hand zu nehmen und somit Stromkosten zu sparen. Bereits ein Modul produziert jährlich durchschnittlich 200kwh und reduziert den Strombezug je nach Verbrauch um ca. 10-15%. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix wird entsprechend erhöht. Balkonkraftwerke tragen zur Einsparung von CO2 bei und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Das Förderprogramm orientiert sich dabei an bestehenden Förderprogrammen anderer Städte, z.B. Braunschweig, Erlangen, Moers, Bremen, Stuttgart, Hamm, Freiburg. Ein Balkonkraftwerk kostet mit Aufhängungssystem ca. 800Euro. Bei einem jährlichen Ertrag von 200kwh ergibt sich mit einem kwh Preis von 33ct ein jährlicher Kosteneinsparung von 66Euro. Die Amortisationsdauer beträgt somit 12 Jahre. Das Förderprogramm sollte 30% der Anschaffungskosten decken, um die Amortisationszeit auf 8 Jahre zu reduzieren und eine Anreizwirkung zu schaffen.

6. Städtischen Klimafonds erhöhen
Ende April habe ich auf der Website der Stadtverwaltung gelesen, dass es einen städtischen Klimafond gibt (https://www.potsdam.de/180-erfolgreiche-bilanz-des-staedtischen-klimafonds). Das freut mich sehr! Leider kam ich dafür zu spät, denn in dem Beitrag stand aber auch, dass von März bis April bereits viele Anträge eingegangen waren und damit das Budget in Höhe von 50.000 Euro schon ausgeschöpft sei. Wenn die Nachfrage so groß ist, plädiere ich dafür, diesen kommunalen Fördertopf zu erweitern, mindestens auf 100.000 Euro zu erhöhen, um der Nachfrage zu entsprechen. Das Förderprogramm gibt es seit März 2022. Eine Besonderheit des Förderprogramms ist, dass es innerhalb des bestehenden rechtlichen Rahmens relativ unkompliziert, logisch, kundenorientiert und verwaltungsvereinfachend ausgestaltet ist. Es handelt sich also um ein Förderprogramm, das zum Mitmachen anregt. Alle Infos sowie Fördermittelanträge zum Förderprogramm: https://www.potsdam.de/content/foerderrichtlinie-unterstuetzt-gezieltes-... Das Förderpaket ist ein Angebot an alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, weil hier die Bereiche Mobilität, Konsum, Sanieren und Bauen, Erneuerbare Energien, Klimafolgenanpassung und Biodiversität gleichermaßen berücksichtigt sind. Hierfür stehen zunächst 5 000 Euro zur Verfügung. So wird zum Beispiel die Anschaffung eines E-Lastenrades mit bis zu 1.000 Euro unterstützt - wenn für die Aufladung der Akkus des Rades 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien mit einem anerkannten Ökostrom-Label wie "OK-Power", "EKOenergie", "Grüner Strom"-Label der Umwelt- oder Verbraucherverbände oder "TÜV-Zertifikat" oder aus "Eigenproduktion" zur Ladung zuhause verwendet wird. Unterstützung von bis zu 200 Euro gibt es auch für Menschen, die ihren defekten Kühlschrank reparieren lassen, statt einen neuen zu kaufen. Oft sind dies nur kleine finanzielle Hilfen für die Bürger. Die sind jedoch relativ unkompliziert zu beantragen und sollen auch ein Anreiz sein, sich mit dem Thema Klimaschutz und der Schonung von Ressourcen zu befassen. Die Sanierung von Gebäuden, Nutzung erneuerbarer Energien, Fassadenbegrünung oder Gartengestaltung sowie Sonderförderungen für Vereine zur Durchführung von sensibilisierenden und aktivierenden Klimaschutzveranstaltungen sind ebenfalls förderfähig.

25. Bürgerfonds: Öffentliche Flächen und Gebäude mit Photovoltaik ausstatten
Zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Strom-Mix sollten geeignete Dach- und Freiflächen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. Ich schlage vor, dass die Stadt Potsdam ein geeignetes Finanzinstrument wie beispielsweise eine Anleihe oder einen Fonds nutzt, damit Bürgerinnen und Bürger die Energiewende vor Ort unterstützen können. Diese Maßnahme wäre neutral für den Haushalt der Stadt, Risiken und mögliche Erträge wären gleichmäßig verteilt.

Kommentare

Eine sehr schöne Idee! Dadurch erhält man auch als Mieter endlich die Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen.

Tatsächlich gab es in Potsdam im März schon ein kleines Klimaschutzförderprogramm, bei dem auch Stecker-Solar-Anlagen gefördert wurden. Die daran geknüpften Bedingungen (verpflichtende Energieberatung, Verwendung eines Wieland-Steckers) standen aber in keinem Verhältnis zu der Förderung von 100€.
Soll ein solches Program Erfolg haben, muss es wesentlich unbürokratischer und unkomplizierter sein um die Hürde möglichst gering zu halten. Auch könnte ich mir vorstellen, dass durch Sammelbestellungen der Anschaffungspreis noch einmal reduziert werden könnte.

Unbedingt überall wo es möglich ist Photovoltaik auf die Dächer...für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder!

Dazu gehört aber auch, das unsere Stromzähler wieder rückwärts laufen. So können wir den überschüssigen Strom im Netz zwischenspeichern und Nachts oder beim Kochen wieder abrufen. Ansonsten verschenken wir den großteil des erzeugten Stroms an den Netzbetreiber. Für eine kleine Balkonanlage macht eine Akkuspeicherung wirtschaftlich keinen Sinn. Netzeinspeisende "Steckdosen-"Kleinanlagen sind die beste, preiswerteste und ökologischte sinnvollste Weg für Mieter etwas für die Umwelt und die eigenen Stromkosten zu tun.

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