Bürgerbegehren ernst nehmen: FH/Staudenhof/Hotel erhalten

Laufende Nummer: 
536
Art der Übermittlung: 
Post
Betrifft: 

Mein Vorschlag zum Bürgerhaushalt Potsdam: Die Bürger sollten mit ihren Anliegen ernst genommen werden. Was ist das Wort des Potsdamer Bürgers denn heute noch wert? Nichts! Was es wert ist, hat man dem Bürger deutlich gezeigt, als zum Beispiel die ausreichend vielen Stimmen für den Erhalt der Fachhochschule, dem Staudenhof und dem ehemaligen Interhotel einfach durch einen Winkelzug weggewischt wurden. Es war ja nur das Begehren der Bürger. Man sollte dafür sorgen, die nach der Wende verschlampten Ecken, wie die FH, Staudenhof, Hotel usw. schnellstens wieder herzurichten und zu erhalten. Der jetzige Zustand ist ein Nachwendezustand. Das wäre ein echter Beitrag für Nachhaltigkeit. Zusammen mit der Bibliothek war es mal ein sehr schönes Areal, auch noch zur Wendezeit.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde nach der Priorisierung vom Redaktionsteam, in dem Vertreter der Bürgerschaft und Verwaltung tätig waren, aus mehreren Vorschlägen unter dem Titel "Fachhochschule weiter nutzen durch Änderung der Bauleitplanung" zusammengefasst.

Kommentare

Es waren ja keineswegs Winkelzüge, wie Sie schreiben, es war einfach geltendes Recht, dass Bürgerbegehren nicht in übergreifendes Baurecht eingreifen dürfen. Ansonsten könnten Bürger - um das Beispiel bewusst in die Absurdität hineinzutreiben - mit 90.000 Stimmen Mehrheit eine Nord-Süd-Brücke über Sanssouci beschließen. Doch so absurd ist das Beispiel wiederum nicht, denken wir an die Entscheidung über die Waldschlösschenbrücke in Dresden.

Es gibt also Grenzen der Bürgerbeteiligung im brandenburgischen Recht. Ich finde das gut so.

Es geht ja nicht um einen bestimmten Baustil, auch nicht darum, wer das gebaut hat. Vielmehr sind derartige Bauten, die die Stadt quasi von außen betrachteten und der Geschichte ein ausdrückliches "GEGEN-Modell" sein wollten, systemübergreifendes Nachkriegsdenken.

Für falsch halte ich diese Architektur nicht wegen ihres Stils, nicht wegen ihrer Erbauer, sondern wegen ihres Ortes. Einfach unempfindlich in den Stadtraum hineingesetzt. Amsterdam hatte vor, einen Teil der Grachten zuzuschütten, Hamburg wollte die Lombardsbrücke mit einer Betonpiste als zweite Etage überbauen. Glücklicherweise war das Geld knapp, dann änderten sich auch die Vorstellungen. Warum soll Potsdam bei diesen geänderten Vorstellungen außen vor bleiben?

Die FH gehört für viele einfach zur Stadt wie die (nicht historische) Nikolaikirche, die die Freundschaftsinsel, wie der Park Sanssouci.
Die strikte Weigerung Stadtverordneten von SPD, CDU und Grünen, einfach mal die BürgerInnen abstimmen zu lassen über den Abriss so stilprägender Gebäude zeigt doch mehr als deutlich, dass hier eine Mehrheit zum Thema gar nicht angestrebt wird, da man die Agenda "keine DDR Architektur in der Innenstadt" besser ohne dies durchsetzen kann.
Die Behutsamkeit der Historisierung, die man scheinheilig verspricht ist die Behutsamkeit der Abrissbirne.

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