Woran erkennt man, wie es einer Stadt finanziell geht?

Wenn man die finanzielle Lage einer Stadt einschätzen will, gibt es im Haushaltsplan Anzeichen, an denen sie erkennbar wird.

Jahresabschlüsse und Bilanzen
Mit einer „Bilanz" wird die vorgeschriebene Aufstellung über die Vermögensverhältnisse („Aktiva") und Schulden („Passiva") bezeichnet. Im Rahmen der Einführung der doppischen Buchführung ist es notwendig eine Eröffnungsbilanz aufzustellen. Jeder Abschluss eines Haushaltsjahres stellt somit eine folgende Bilanz dar. An den Bilanzen mehrerer Jahre, lässt sich dadurch die finanzielle Entwicklung einer Stadt ablesen.

Überschüsse und Rücklagen
Erwirtschaftet die Stadt bezogen auf ihre Eröffnungsbilanz ein Plus, hat sie mehr Erträge als Aufwendungen. In diesem Fall ist sie gesetzlich verpflichtet, aus diesen sogenannten „Überschüssen" Rücklagen zu bilden. Diese sollen hauptsächlich in Jahren verwendet werden, in denen wieder ein Fehlbetrag im Haushalt ausgewiesen wird. Bestehen keine Rücklagen, hat das negative Auswirkungen auf das Eigenkapital, weil es dann schrumpft.

Kassenkredite
Kassenkredite haben die Funktion, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken und stellen damit eine Art „Dispositionskredit" der Stadtkasse dar. Je höher diese Kredite, desto mehr Zinsen muss die Stadt zahlen. Der Kassenkredit kann am Jahresanfang in seiner Höhe noch nicht genau benannt werden. Daher wird in der Haushaltssatzung ein Höchstbetrag für Kredite festgelegt, der aufgenommen werden darf. Dieser Betrag kann seit 2007 jährlich verändert werden.