Potsdams Stadtgeld ist sicher angelegt

Dietmar Liese leitet seit 25 Jahren die Stadtkasse Potsdam und ist Vorsitzender des bundesdeutschen Fachverbandes der Kommunalkassenverwalter (Foto: LHP/Robert Schnabel)
Dietmar Liese leitet seit 25 Jahren die Stadtkasse Potsdam und ist Vorsitzender des bundesdeutschen Fachverbandes der Kommunalkassenverwalter (Foto: LHP/Robert Schnabel)
Dietmar Liese leitet seit 25 Jahren die Stadtkasse Potsdam und ist Vorsitzender des bundesdeutschen Fachverbandes der Kommunalkassenverwalter (Foto: LHP/Robert Schnabel)

Dietmar Liese ist seit 25 Jahren Bereichsleiter Stadtkasse und seines Zeichens Kassenverwalter der Landeshauptstadt Potsdam. Er kennt die Details und weiß jederzeit, was auf dem Konto ist – oder was fehlt.

 

Noch vor gut einem Jahrzehnt musste der gebürtige Ostwestfale gemeinsam mit seinem Team dafür sorgen, dass das Konto der Landeshauptstadt ausreichend gefüllt ist, um pünktlich die Verbindlichkeiten zu bezahlen. Doch schon seit einigen Jahren ist die Stadtkasse immer im Plus und ein Dispo zur kurzfristigen Hilfe – was bei der Stadt Kassenkredit heißt – nicht nötig. Die gegenwärtigen Zeiten sind gut, wenn auch nicht einfacher für den Kassenverwalter und sein Team. Denn während man sich früher über ein dickes Plus auf dem Konto gefreut hat und Zinsen einstreichen konnte, gilt es heute die Negativzinsen, die die Kommune bei zu viel Geld auf dem Konto bezahlen muss, zu verhindern. „Dann müssen wir das Geld wirtschaftlich und sicher anlegen", so Dietmar Liese. Und zwar immer so, dass es bei Bedarf schnell wieder zur Verfügung steht.

Dietmar Liese lebt seinen Job: „Kassenverwalter ist eine spannende Aufgabe, weil sie unterschiedlichste Rechtsgebiete beinhaltet." Spaß am Rechnungswesen müsse man haben, so Liese, der nicht nur Kassenverwalter der Landeshauptstadt, sondern seit 2005 auch Vorsitzender des bundesdeutschen Fachverbandes der Kommunalkassenverwalter ist. Dabei beschäftigt er sich vor allem mit den Themen der Digitalisierung der Stadtkassen, die auch in den kommenden Jahren weiter vorangetrieben werden muss. Viel habe sich verändert in den vergangenen Jahren. Waren früher Kontoauszüge zu holen, um die Buchungseingänge zu verfolgen, kann heute mit einem Klick abgelesen werden, ob Grundstückseigentümer ihre Grundsteuern bezahlt oder die Wohnungsgesell-schaften die Abschläge für die Abfallgebühren überwiesen haben. „Es geht nicht nur darum zu wissen, wer etwas bezahlen muss. Wir müssen auch kontrollieren, ob der Betrag eingezahlt worden ist", sagt Dietmar Liese. Wenn nicht, mahnt die Stadtkasse einmal und macht den Verzugsschaden geltend, danach kann vollstreckt werden.

Auch dafür ist Dietmar Liese verantwortlich, der in seinem Bereich mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch eine Arbeitsgruppe Vollstreckung hat. In seltenen Fällen komme es zur Pfändung von Autos oder anderen Wertgegenständen, häufiger zu Kontopfändungen. Zwar verschickt die Stadt etwa 50.000 Mahnungen im Jahr, dennoch schätzt Dietmar Liese die Zahlungsmoral der Potsdamerinnen und Potsdamer. Denn die meisten würden die fälligen Beträge pünktlich zahlen. Auch ein Grund, warum die Stadt seit Jahren keine Zahlungsschwierigkeiten hat.