Wasserwege für den Nahverkehr nutzen

Votierungsliste Nummer: 
21
Laufende Nummer: 
549
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Potsdams Lage am Wasser wird verstärkt für einen umweltfreundlichen öffentlichen Personennahverkehr genutzt. Dieses wassergebundene Angebot entlastet den Stadtverkehr. Das Potsdamer Wassertaxi soll Teil des kommunalen Verkehrsverbundes werden und im 10 Minuten-Takt fahren.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

In Städten mit einer großen Anzahl an Wasserwegen durch das Stadtgebiet kann die Nutzung der Gewässer als öffentliches Verkehrsangebot in Betracht kommen. Die erhofften Entlastungseffekte werden für die Landeshauptstadt Potsdam jedoch als gering eingeschätzt. Potsdam wird lediglich durch die Havel durchquert und die Wasserwege bieten somit nur eine geringe Erschließungsfunktion für wenige Verbindungen. In Bezug auf eine mögliche Entlastung des Stadtverkehrs entlang der Hauptverkehrsstraßen kommen ebenfalls nur wenige Verbindungen in Frage, für die es zudem bereits leistungsfähige Straßenbahnverbindungen gibt.
Aus verkehrsplanerischer Sicht ist zu den Hauptverkehrszeiten auf Grund des Parallelverkehrs öffentlicher Verkehrsmittel und der geringeren Reisegeschwindigkeit auf dem Wasser (max. 12 km/h entlang der Havel im Potsdamer Stadtgebiet) kein Entlastungseffekt zu erwarten, zumal die Wege zu den Anlegestellen nicht in den Kernbereichen des ÖPNV-Fahrgastaufkommens liegen und somit zusätzliche Umstiege und Reisezeiten zu beachten sind. Daher kann davon ausgegangen werden, dass ein solches Angebot vorrangig touristischen Zwecken dienlich ist.
Mittelbar ist von Mehrkosten auszugehen, ohne einer Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs entsprechend der umwelt- und verkehrspolitischen Zielstellungen der Landeshauptstadt Potsdam (Klimaschutzkonzept, Stadtentwicklungskonzept Verkehr, Nahverkehrsplan) gerecht zu werden. Gemäß den gesamtstädtischen Zielen der Landeshauptstadt Potsdam werden vorrangig Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbundes, z. B. Infrastrukturmaßnahmen des ÖPNV, berücksichtigt. Hier soll durch zielgerichtete Erweiterungen insbesondere des Straßenbahnnetzes an Nachfrageschwerpunkten zukünftig ein möglichst hoher Anteil des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt, nach Berlin und ins Umland auf den öffentlichen Nahverkehr verlagert werden.

Kosten der Umsetzung: 

Die zu erwartenden Betriebskosten unterliegen einer betriebswirtschaftlichen Betrachtung, die bislang nicht vorliegt. Daher ist der finanzielle Aufwand nicht bezifferbar.

 

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2020/21 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der Vorauswahl / Priorisierung ausreichend Punkte und wurde in die „Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger“ unter der Nummer 21 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt bei der abschließenden Votierung keine ausreichende Punktzahl und konnte aus diesem Grund nicht in die "TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen werden.
 

>> Der Vorschlag wurde nach der Priorisierung vom Redaktionsteam, in dem Vertreter der Bürgerschaft und Verwaltung tätig waren, aus mehreren Vorschlägen zusammengefasst:

Originalvorschläge:

549. Wassertaxi ausbauen
Das Wassertaxi ist zu teuer und fährt zu selten. Zur Verkehrsentlastung sollte das Wassertaxi im 10 Minuten-Takt im Verkehrsverbund mit Bus und Straßenbahn fahren.

940. Wasserwege für ÖPNV nutzen
Potsdams Lage am Wasser sollte verstärkt für einen umweltfreundlichen ÖPNV auf dem Wasser genutzt werden. Park&Ride Parkplätze und schnelle Fähren vom Südwesten und Nordosten der Stadt zum Hbf. bzw. weiter zum S Bahnhof Griebnitzsee. Eine wassergebundenes ÖPNV-Angebot könnte den Verkehr entlasten.

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