Einrichtung einer Anlaufstelle für Potsdamer Zeitzeugen
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die Landeshauptstadt schafft ein Angebot, das die Menschen in Potsdam mit ihren Lebensgeschichten und persönlichen Erfahrungen beteiligt und gerade gegenüber der älteren Generation Wertschätzung ausdrückt. Hierzu wird eine zentrale Anlaufstelle für Zeitzeugen geschaffen, die barrierefrei und zentral erreichbar ist und zu einzelnen geschichtlichen Themen Ton- oder Filmaufzeichnungen anfertigt, archiviert und verwaltet.
Eine Anlaufstelle für Potsdamer Zeitzeugen wurde gemäß Beschluss 19/SVV/1165 eingerichtet und bis Ende April 2022 vom Potsdam Museum mittels eines eigenem Stundenkontingents betreut. Zur kontinuierlichen Fortführung ist eine Verstetigung des Stundenkontingents notwendig. Bisher standen für diese Arbeit sechs Stunden pro Woche zur Verfügung. Die Stelle war befristet bis zum 1. Mai 2022. Bislang wurden über 70 Zeitzeugengespräche geführt, aufgezeichnet und archiviert. 2021 erschien als ein öffentlichkeitswirksames Ergebnis der Arbeit die Publikation: „Potsdam und der 13. August 1961 – Stadtzeugen erinnern sich an den Mauerbau und die Folgen. Ergebnisse eines öffentlichen Aufrufs des Potsdam Museums“. Durch eine erneute Stundenaufstockung und technische Ausstattung kann die Maßnahme weiter umgesetzt werden. Dazu sind 6 bis 10 Zusatzstunden pro Woche einer bestehenden Personalstelle notwendig, zuzüglich 5.000 bis 10.000 Euro für die technische Ausstattung, Aufnahme- und Speichertechnik.
Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2023/24 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt bei der abschließenden Votierung keine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern und konnte aus diesem Grund nicht in die „TOP 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen werden.
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Originalvorschlag: 322. Einrichtung einer Anlaufstelle für Potsdamer Zeitzeugen
Das Potsdam Museum vermittelt Kunst und Geschichte der Stadt Potsdam und hat mit der Ausstellung "Eine Sammlung viele Perspektiven" einen guten Start zur Bürgerbeteiligung hingelegt. Aber da geht noch mehr. Ganz besonders liegen mir geschichtliche Ausstellungen am Herzen, die besonders spannend werden, wenn sie unterfüttert sind von Lebensgeschichten und persönlichen Erfahrungen von Bürgern der Stadt. Vieles ist in den Sammlungen des Museums bereits vorhanden, aber eine Erweiterung gerade im Hinblick auf die jüngste Geschichte ist für die Nachwelt wichtig. Hierfür könnte ein Beteiligungsformat geschaffen werden, das die Menschen in Potsdam noch stärker mitnimmt und gerade der älteren Generation gegenüber eine Wertschätzung ausdrückt. Ich stelle mir deshalb eine zentrale Anlaufstelle für Potsdamer Zeitzeugen vor, die barrierefrei und zentral erreichbar ist und zu einzelnen geschichtlichen Themenbereichen Ton- oder Filmaufzeichnungen anfertigt, archiviert und verwaltet.
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