Brauhausberg: Sanierung Schwimmhalle

Vorschlag:

Statt eines Neubau solle das Bad am Bauhausberg saniert werden. Das spart viele Millionen. Das Bad bleibt dann im Zentrum und ist leichter erreichbar - vor allem für die Schulen Stern, Schlaatz, Waldstadt, Babelsberg. Daneben sollte die Gaststätte „Minsk" saniert werden. Ich bin gegen eine
Bebauung des Brauhausbergs mit großen Wohnklötzern.

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Der Brauhausberg liegt näher an den Stadtteilen und Schulen im Süden der Stadt. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich jedoch für den Standort im Bornstedter Feld entschieden, da dort der größte Teil des Einwohnerzuwachses sowie neue Schulstandorte zu verorten sind. Auch das Kiez-Bad am Stern ist in die Betrachtung einzubeziehen, während nördlich der Havel derzeit keine öffentlichen oder für den Schulsport nutzbaren Bäder vorhanden sind.
In der neuen Schwimmhalle im Norden sollen 10 Bahnen à 50m mit einer Wassertiefe von 2m errichtet werden, was unter sportfachlichen Gesichtspunkten zu begrüßen ist und von den nutzenden Vereinen gefordert wird. Nicht zuletzt erhält damit auch der Freizeitsport mehr Platz. Dies wäre bei einer Sanierung der Schwimmhalle am Brauhausberg so nicht möglich. Die Sanierung der Bestandshalle am Brauhausberg ist mit monatelanger Betriebsunterbrechung verbunden. Dies war während der Sanierung der Halle im Luftschiffhafen schon einmal der Fall, was mit erheblichen Einschränkungen insbesondere des öffentlichen Badebetriebes einher ging. Auch aus diesem Grund haben sich die Stadtverordneten für einen Neubau entschieden.

Kosten der Umsetzung / Folgekosten:
Die Refinanzierung der Investition der Stadtwerke von 18 Mio. Euro erfolgt durch die Veräußerung der Flächen am Brauhausberg. Für die Planung des Bades im Bornstedter Feld sind inzwischen für Investitionskosten und für die Generalplanungsleistungen für eingereichte Vorentwürfe rund 380.000 Euro von den Stadtwerken aufgewendet worden. Sollte der eingereichte Vorschlag umgesetzt werden, muss davon ausgegangen werden, dass nur Teile der Leistungen, insbesondere Voruntersuchungen zum Standort, wieder verwendungsfähig sind.

Umsetzungszeitraum: Der Neubau im Bornstedter Feld soll 2015 fertiggestellt sein, da die Betriebserlaubnis der Halle am Brauhausberg ausläuft. Gegenwärtig gibt es Abstimmungen zwischen der Stadt und den Stadtwerken, um die Betriebserlaubnis des Bades am Brauhausberg bis Dezember 2015 schrittweise zu verlängern. Dafür erforderliche Instandsetzungsarbeiten werden in der Sommerschließzeit durchgeführt. Sollten die Beschlüsse der Stadtverordneten zum Bau des Bades im Bornstedter Feld aus dem Jahr 2010 rückgängig gemacht werden, ist der Zeitraum einer Sanierung der Bestandshalle derzeit nicht abschätzbar.

Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen? Nein

Grundlage der Umsetzung: Das Handeln der Verwaltung beruht auf: Beschluss Hauptausschuss „Sport- und Freizeitbad" vom 14.04.2010 (DS 10/SVV/0308) // Beschluss SVV „Sport- und Freizeitbad" vom 27.01.2010 (DS10/SVV/0037)

>> Aktualisierung vom Oktober 2011:
Inzwischen wurde eine Aktualisierung der Kostenberechnung für eine Grundinstandsetzung der Schwimmhalle am Brauhausberg aus dem Jahr 2008 vorgenommen. Diese Kostenberechnung hat den Stand von 2008 aufgegriffen, die einzelnen Kostengruppen unter den heutigen Gesichtspunkten und Erkenntnissen erneut betrachtet und dabei die Kostenentwicklung aufgrund der Kostensteigerungen, der erhöhten Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009, der neue HOAI und der Erkenntnisse von Fachleuten aus aktuellen Sanierungsvorhaben solcher Schwimmhallen berücksichtigt. Die Berechnung aus dem Jahr 2008 wies Sanierungskosten in Höhe von 8,979 Mio. Euro aus. Die aktuelle Überarbeitung dieser Berechnung ergab Sanierungskosten von rund 13 Mio. Euro. Diese Berechnung soll weiter konkretisiert werden, vor allem im Hinblick auf neue Untersuchungsergebnisse an der Schwimmhalle am Brauhausberg, so z.B. zur Beschaffenheit der Betonteile.

>> Vorschlag betrifft folgendes Produktkonto:
Der Vorschlag betrifft eine Investition der Stadtwerke und nicht den Haushalt der LHP. Der Betriebskostenzuschuss für die Potsdamer Bäder wird finanziert aus Produkt „Sportstätten und Bäder" 42410.

>> Realisierungsvorschlag der Landeshauptstadt Potsdam:
Die Umsetzung des Vorschlags würde eine neue Planung der Stadtwerke erfordern. Zeitraum und Kosten sind derzeit nicht abschließend ermittelt.
Die entsprechenden Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung zum Bau eines Bades im Bornstedter Feld müssten geändert bzw. aufgehoben werden.

>> Aktualisierung April 2015:
Das neue Sport- und Freizeitbad entsteht am Brauhausberg und soll Ende 2016 eröffnen. In einer Bürgerbefragung im Jahr 2012 hat sich die Mehrheit der Teilnehmer für diesen Standort entschieden. Die Stadtverordnetenversammlung hat daraufhin die entsprechenden Beschlüsse angepasst. Das Bad ist inzwischen im Bau. Die alte Schwimmhalle wird bis zur Eröffnung des neuen Bades weiter betrieben und dann abgerissen. Zur Refinanzierung der Kosten des Bades wird die Stadtwerke Potsdam GmbH die Grundstücke am Brauhausberg veräußern. Dazu gehört auch das Grundstück des ehemaligen Restaurant Minsk.

Welche Maßnahmen wurden durchgeführt? Welche Kosten wurden bereit gestellt?
keine

Kostenplanung 2012: Aufwand: 0 EUR // Ertrag: 0 EUR
Kostenergebnis 2012: Aufwand: 0 EUR // Ertrag: 0 EUR


Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft:

Während der Vorauswahl (Priorisierung im Büro Bürgerhaushalt und im Internet) erhielt dieser Vorschlag eine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" unter der LVBB-Nr. 6 aufgenommen.

Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 4382 Punkte und erreichte damit Platz 2. Er wurde unter dieser Nummer in die "Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 2. November 2011 der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion und Entscheidung übergeben. Dieser Vorschlag wurde  unter der Drucksachennummer (DS 11/SVV/0816) diskutiert und wurde durch die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 2. Mai 2012 abgelehnt. Folgende Begründung wurde genannt:Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (4. April 2012) stand die Sanierung der alten Schwimmhalle bei der Bürgerbefragung zur Schwimmbadversorgung nicht mehr zur Auswahl.