Förderung eines Mehrgenerationen- bzw. Kulturhauses in Potsdam West

Vorschlag:

In Potsdam-West leben ca. 19.000 Menschen, ein wohnortnahes Kiez-Kulturhaus gibt es in diesem Stadtteil nicht. Es sollte ein Ort geschaffen werden, in dem: a) Kurse stattfinden können (Körperarbeit wie Yoga, Tanzkurse, gesundheitliche Angebote etc., andere Kurse), b) Versammlungsräume für Bürgerinitiativen (wie z.B. „Westkurve" usw.), c) Treffpunkte für nachbarschaftliche Gruppen (z.B. Seniorengruppen, Mutter-Kind Café, Indoor-Spielplatz, Freizeiträume für Jugendliche etc.) und d) Werkstätten für kreative Betätigung im Kiez geboten werden.
In diesem bevölkerungsreichen Wohnviertel fehlt eine solche Einrichtung empfindlich! In naher Zukunft wird der kinderreiche Kiez von Jugendlichen geprägt sein. Die Kinder, die im Augenblick in der Brandenburger Vorstadt einen einzigen (eher traurigen) Spielplatz vorfinden, werden in naher Zukunft keinen Treff für sich haben. Die bestehende Einrichtung in der Zeppelinstr. Club 91, wird den Bedarf nicht decken und bietet auch nicht für alle ein akzeptables Angebot - wie überall sind solche Jugendklubs von den Peergroups geprägt, zu denen viele keinen Zugang finden können. Daher ist es wichtig und notwendig, verschiedene Orte zu schaffen, damit alle Platz in ihrem Lebensumfeld finden und selbst an der Gestaltung teilhaben können. Räume, an denen sich Menschen aus der Nachbarschaft zu kreativem Tun treffen können, sind in der Brandenburger Vorstadt rar. Eltern, die solche Möglichkeiten suchen, sind darauf angewiesen, im nahen Lebensumfeld Angebote zu finden, denn lange Anfahrtswege (wie z.B. in die Schiffbauergasse) verhindern elterliche Aktivität. Sehr bedauerlich: Die Stadt verkauft ein sehr gut geeignetes (ideale Lage, geeignete Größe etc.) Objekt, das ehemalige Hans-Otto-Theater an die SPSG und engt sich so den Handlungsspielraum für ein wohngebietsnahes Bürgerzentrum ein! Schon ein kleiner Teil dieses Hauses könnte den Bedarf der Bürger im Stadtviertel decken. Ein sehr schönes Beispiel ist das Kulturhaus Babelsberg, das durch sein buntes Angebot für ganz unterschiedliche Zielgruppen und seine zentrale Lage im Stadtteil ein echtes Zentrum für den Kiez darstellt.

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Der Vorschlag spiegelt ein in den letzten Jahren im Stadtteil deutlich gewordenes Bedürfnis in Teilen der Bürgerschaft wider, einen generationsübergreifenden, sozial-kulturellen Begegnungsort zu schaffen und zu entwickeln. Diese Bedürfnisse sind auch durch verschiedene Anträge und Beschlüsse in der Stadtverordnetenversammlung unterstützt worden.
Seit dem Sommer dieses Jahres gibt es intensive Bemühungen in Zusammenarbeit von Bürgerinitiativen, Vereinen und der Verwaltung diese Bedürfnisse zu benennen, zu strukturieren und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Dabei wird deutlich, dass diese Bedürfnisse durch die sozial äußerst heterogene Struktur der einzelnen Wohngebiete der Brandenburger Vorstadt/Potsdam West nicht auf den einen Bürgertreff/das eine Bürgerhaus zielt.
In den nächsten Monaten wird es mit Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam dazu eine Stadtteilkonferenz geben. Diese soll die Interessen, Bedürfnisse, Aufgaben und Ziele aufzeigen und benennen, die auf dem weiteren Weg zur Einrichtung der Vernetzung der sozialen und kulturellen Arbeit und zur Bereicherung der Nachbarschaftsarbeit im Stadtteil beitragen könnten.
Die Gesamtstruktur von sozial-kulturellen Einrichtungen des Stadtteils ist im Verhältnis zu vergleichbaren Stadtteilen erweiterbar. Das überaus große, auch schon bisher geleistete bürgerschaftliche Engagement sollte in diesem Prozess mit den Möglichkeiten der Landeshauptstadt Potsdam unterstützt werden.

Kosten der Umsetzung/Folgekosten:
Die bisher geleistete Arbeit wird auf rein ehrenamtlicher Basis geleistet. Für die weitere Begleitung des Prozesses sind mindestens 10 Tsd. EUR Grundförderung in 2009 notwendig. Folgekosten zur Einrichtung eines Bürgertreffs/Nachbarschaftstreffs können konkret noch nicht beziffert werden.

Umsetzungszeitraum: 2009 und Folgejahre

Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen?
Ja, teilweise im oben beschriebener Form.

Grundlage der Umsetzung: SVV-Beschluss DS 07/SVV/1140, SVV-Beschluss DS 08/SVV/0698

Verlauf der Vorschlagseinbringung:

Postvorschlag Nr.23, LVBB Nr. 8, LBB Nr. 6 (293 Punkte)

Bei der Priorisierung erhielt dieser Vorschlag ausreichend Punkte und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" (LVBB) unter der Nr. 8 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 293 Punkte und erreichte damit Platz 6. Er wurde unter dieser Nummer in die "Liste der Bürgerinnen und Bürger" (LBB = Top 20) aufgenommen und am 28.1.2009 der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion übergeben. Dieser Vorschlag erheilt in der Stadtverordnetenversammlung vom 1.4.2009 keine Mehrheit und wurde abgelehnt.