„JUBU“ erhält Sonderpreis für politische Bildung
Der Bundesausschuss für politische Bildung (bap) e.V. hat ein Schulformat des JUBU-Projektes (Jugendbeteiligung bei Bürgerbudgets) mit dem bap-Preis Politische Bildung 2024 prämiert. Das Projekt wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 3. Dezember 2024 statt. Das JUBU-Team hatte sich mit dem Format „Demokratietage zu Bürgerbudgets an Schulen“ beworben.
Der Preis wird alle zwei Jahre in Kooperation mit sowie mit finanzieller und ideeller Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) verliehen. 2024 galt es, unter dem Titel „Zukunft bilden: Demokratie in Zeiten von Transformation“ herausragende Projekte, Veranstaltungsreihen, Seminare oder Aktionen der politischen Bildung auszuzeichnen, die in besonderer und innovativer Weise Transformationsprozesse aufgreifen, die Herausforderungen für die Demokratie beleuchten und deren Wert vermitteln. Insgesamt haben 76 Projekte Vorschläge eingereicht.
Projektleiter Dr. Carsten Herzberg sagt: „Über den Preis freuen wir uns sehr. Wir hoffen, dass dadurch Träger auf uns aufmerksam werden, mit denen wir die JUBU-Demokratietage in andere Bundesländer übertragen können.“
Katrin Wolschke, pädagogische Leitung des Projektes, erklärt: „Die von uns für die Demokratietage entwickelten Spiele können nicht nur bei Bürgerbudgets eingesetzt werden. Sie werden oft von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften bestellt, die Beteiligung in der Demokratie zum Thema machen möchten“.
In keinem Bundesland sind Bürgerbudgets so verbreitet wie in Brandenburg (hier gibt es mehr als 50 Beispiele). Allerdings wissen junge Menschen oft nichts von dieser Beteiligungsmöglichkeit. Deshalb wurden pädagogische Formate zunächst in den drei Pilotkommunen Potsdam, Nuthetal und Eberswalde gemeinsam mit jungen Menschen entwickelt. Hierfür wurden u. a. drei Spiele entworfen, die Bestandteil der Module des Demokratietages sind. Dazu gehören: „Dein Schätzspiel für Bürgerbudgets“, das „Demokratie-Rate-Puzzle“ in Kooperation mit Zeitgeist e. V. sowie das Planspiel „Das Spielower Bürgerbudget“.
Maßgebliches Ziel ist es, am Beispiel von Bürgerbudgets junge Menschen dabei zu begleiten und positive Erfahrungen mit Demokratie zu machen.
Mit dem Schulformat „Demokratietage zu Bürgerbudgets“ ist das Projekt 2024 auf große Brandenburg-Tour gegangen und mit über 12 Schulen zusammengearbeitet. Lehrkräfte bestätigten, dass Demokratie für Schüler*innen oft sehr abstrakt ist. Bei Bürgerbudgets kann sie hingegen konkret erlebt werden: Einwohner*innen können hier sowohl Verbesserungsvorschläge für ihre Kommune einreichen als auch an der Abstimmung teilnehmen. Bürgerbudgets spiegeln die Regeln der großen Demokratie im Kleinen wider: Es geht darum, zu diskutieren, sich zu einigen, einen Vorschlag einzureichen, eine „Wahlkampagne“ zu entwickeln und schließlich an der Abstimmung teilzunehmen. Bürgerbudgets sind somit interessante Lern- und Erfahrungsorte für Demokratie.
Auch im Jahr 2025 soll es wieder Demokratietage geben und das Format hinsichtlich weiterer Beteiligungsmöglichkeiten über Bürgerbudgets hinaus weiterentwickelt werden.
Das JUBU-Projekt wird gefördert von dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“, der Robert Bosch Stiftung, dem Landespräventionsrat Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam.