(Information veröffentlicht am 29.11.2021)

Beteiligungsrat für offene Entwicklung des Stadtraums Pirschheide

Zum Bahnhof Pirschheide (Foto: LHP / Frank Daenzer)
Zum Bahnhof Pirschheide (Foto: LHP / Frank Daenzer)
Zum Bahnhof Pirschheide (Foto: LHP / Frank Daenzer)

Im Februar 2021 wurde die Entwicklung des Stadtraums Pirschheide erstmals im Beteiligungsrat diskutiert. Dabei wurde zunächst über die Situation vor Ort informiert und erste Ideen für eine Beteiligung gesammelt.

In der Landeshauptstadt Potsdam gibt es im Norden gegenwärtig das große Bauvorhaben am Standort Krampnitz. Ein weiteres Baugebiet wäre die Pirschheide, im Südwesten der Stadt. Für beide sind Wohnbebauung, Gewerbebebauung und Freizeiteinrichtungen geplant bzw. möglich.

Der Bereich Pirschheide ist derzeit nicht bewohnt, geplant ist auch nichts, deshalb regt der Beteiligungsrat an, hier die Möglichkeit zu nutzen und die Entwicklung des Quartiers möglichst offen für alle Interessierten zu gestalten. Das Vorhaben könnte somit zu einem Modellprojekt für ein frühzeitiges Beteiligungsverfahren und partizipative Stadtentwicklung werden, bei dem u.a. Aspekte der Klimaneutralität, die Bedarfe unterschiedlicher Nutzergruppen sowie Lebenszykluskosten im Sinne der Nachhaltigkeit gemeinsam bedacht werden.

Die Arbeitsgruppe Pirschheide des Beteiligungsrates schlägt hier ausdrücklich vor, dem ganzen Prozess eine „Phase 0" vorzuschalten, an die sich dann der gesetzliche Weg der Planung und Durchführung anschließt.

Im Rahmen der ersten Diskussion innerhalb des Beteiligungsrats wurde deutlich, dass zunächst die Rahmenbedingungen geklärt werden sollten: Wie sind die Eigentumsverhältnisse? Was sind die Vorgaben für ein frühzeitiges Beteiligungsverfahren? Wie kann die derzeitige Prägung des Gebiets (viele Bäume und hohe Biodiversität) erhalten bleiben?

Im Ergebnis der ersten Beratung im Beteiligungsrat wurde eine frühzeitige Einbeziehung der Zivilgesellschaft zur Konkretisierung der Bebauung empfohlen, also eine „Phase 0". Dazu gehören:

  • örtliche Begehungen und
  • Bestandsaufnahmen,
  • die Durchführung von moderierten Kolloquien mit allen Beteiligten,
  • Besichtigung von Beispielprojekten andernorts,
  • Konzeptentwicklung für eine gemeinwohlorientierte Grundstücksnutzung
  • Auslobung von Ideenwettbewerben
  • Erstellung eines Berichtes zu den realisierten und noch zu realisierenden Maßnahmen sowie
  • eine öffentliche Vorlage von konkreten Handlungsempfehlungen.

Dies sollte in einer moderierten, begleiteten Form stattfinden. Damit würde vom klassischen Bauplanungsprozess abgewichen.

Im Sommer wurde dazu der Austausch mit der Landeshauptstadt gesucht. Bei einer Videokonferenz mit Oberbürgermeister Mike Schubert, Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung sowie Mitgliedern des Beteiligungsrats stellten Herr zur Nieden und Frau Albrecht die besondere Bedeutung eines moderierten Prozesses unter der Überschrift „Pirschheide - klimaneutral" vor. Es wurden potentielle, für ein Beteiligungsverfahren denkbare Beteiligte, Nutzergruppen, fachliche Expertise, zu berücksichtigende Zukunftsaspekte, Möglichkeiten der Finanzierung sowie weitere Aspekte präsentiert. Nach anregender und offener Diskussion wurde ein Konzept zur öffentlichen, gemeinsamen Entwicklung des Stadtraums ausformuliert. Dies kann eine Grundlage für weiterführende Gespräche darstellen.

Das Thema wurde zuletzt im Oktober 2021 im Rahmen der Auswertung der bisherigen Potsdamer Bürger-Dialoge angesprochen. Ausblick: Im Frühjahr 2022 wollen Beteiligungsrat und Fachverwaltung den weiteren Verfahrensvorschlag gemeinsam beraten.