Unterstützung alternativer Wohnräume zur Betreuung von Demenzerkrankten

Vorschlag:

Gefordert wird die Bereitstellung von alternativen Wohnflächen mit mindestens sieben bis acht Räumen zur Betreuung von Demenzerkrankten. Ziel soll dabei eine Alternative zum Heimaufenthalt sein. Bei diesem Vorschlag geht es nicht um die Pflege von Erkrankten, sondern um die Bereitstellung von Räumen durch die Stadt zur Unterbringung, sodass bspw. die Pflege durch Angehörige noch möglich ist. Die Bereitstellung von Räumen könnte u.a. zugunsten der Deutschen Alzheimergesellschaft erfolgen.

Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam:

Aufgrund des demografischen Wandels ist die Entwicklung neuer Wohnformen im Alter wie z.B. Wohnmöglichkeiten für Menschen mit demenziellen Erkrankungen, eine wichtige kommunale Aufgabe. Durch die angespannte Wohnsituation in der Landeshauptstadt Potsdam bedarf es allerdings der Anstrengung vieler unterschiedlicher Akteure, um die notwendige Entwicklung solcher Angebote voranzutreiben. Gleichzeitig muss sich mit Feuerwehr und Bauaufsicht über die notwendigen Auflagen verständigt werden. Der Fachbereich Soziales, Gesundheit und Umwelt kann als Moderator diese Prozesse befördern und die entsprechenden Akteure für diese Aufgabe sensibilisieren, um Wege entsprechender Wohnraumerschließung zu finden. Dieser Prozess ist längerfristig angelegt und bedarf einer übergreifenden Zusammenarbeit

Kosten der Umsetzung/Folgekosten: Auf Grund der Sachlage sind Kosten nicht ermittelt.

Umsetzungszeitraum: -

Wird der Vorschlag bereits umgesetzt oder ist die Umsetzung bereits vorgesehen?
Nein

Grundlage der Umsetzung: -

Aktualisierung März 2011:
Die steigende Anzahl hochaltriger Menschen in Potsdam stellt die Kommune vor die Herausforderung, sich mit dem Thema Wohnen verstärkt auseinander zu setzen. Dabei werden seitens der Bürgerinnen und Bürger immer häufiger alternative Wohnformen nachgefragt. So haben bereits einige Angehörige die Möglichkeit genutzt, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz zu gründen (www.wohnen-im-alter-in-brandenburg.de).
Als Teil des kommunalen Wohnungsbauprogrammes liegt der Stadt Potsdam das Stadtentwicklungskonzept Wohnen vor. Im Handlungsfeld 5 "Altenwohnen" findet sich der Vorschlag, "verschiedener Ansätze im Bereich des Neubaus, der Bestandsanpassung und der Quartiersentwicklung" zu kombinieren. Über die Umsetzung dieser Empfehlungen gilt es, mit den einzelnen Akteuren in eine breite Diskussion zu treten. Dazu werden erste Gespräche geführt.

Aktualisierung Februar 2013:
Die Landeshauptstadt Potsdam setzte im Jahr 2012 ihr Kooperationsprojekt „Wohnen & Gesundheit in Potsdam: Bürgerversorgung 2025" unter Beteiligung der ProPotsdam, des Klinikums Ernst von Bergmann und der Landeshauptstadt Potsdam fort. Dazu führte die Landeshauptstadt Potsdam eine Workshop-Reihe durch, in der unter anderem thematisiert wurde, wie alternative Wohnräume in Potsdam geschaffen werden können. Einerseits sollen die gewonnen Erkenntnisse in das Standortentwicklungskonzept (SEK) einfließen, wozu eine weitergehende, konzeptionelle Arbeit in Expertengruppen geleistet wird, andererseits findet im März 2013 eine Informationsveranstaltung statt, bei der sich Menschen von Experten informieren lassen können, wie Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz aussehen können und was es zu beachten gilt.

Verlauf der Vorschlagseinbringung/Rechenschaft:

Während der Vorauswahl (Priorisierungsphase bei den dezentralen Stadtteilversammlungen oder im Internet) erhielt dieser Vorschlag eine ausreichende Punktzahl von den Potsdamerinnen und Potsdamern und wurde in die "Liste der Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger" unter der Nummer 21 aufgenommen. Der Vorschlag erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung (über das Internet, den Postweg oder während der Abschlussveranstaltung am 14.01.2010) insgesamt 563 Punkte und erreichte damit Platz 11. Er wurde unter dieser Nummer in die "Liste der Bürgerinnen und Bürger" (LBB = Top 20) aufgenommen und der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion übergeben. Für diesen Vorschlag vergab die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 7.4.2010 einen Prüfauftrag. Der Prüfauftrag wurde hinsichtlich folgender Punkte konkretisiert: Prüfung hinsichtlich einer Integration im Wohnungsbaukonzept, mit anschließender Berichterstattung im Ausschuss für Gesundheit und Soziales.