(Information veröffentlicht am 8.5.2019)

Stadt und Landesbibliothek dankt Buchpaten

Stadt und Landesbibliothek dankt Buchpaten (Foto: Landeshauptstadt Potsdam)
Stadt und Landesbibliothek dankt Buchpaten (Foto: Landeshauptstadt Potsdam)
Stadt und Landesbibliothek dankt Buchpaten (Foto: Landeshauptstadt Potsdam)

Der stellvertretende Direktor der Stadt und Landesbibliothek, Dr. Frank Dirk Hoppe, hat heute im Veranstaltungssaal der Stadt- und Landesbibliothek (SLB) die 16 Buchpatinnen und Buchpaten des vergangenen Jahres geehrt und ihnen für ihr Engagement gedankt. „Ich freue mich sehr, dass dank der 16 Buchpatinnen und Buchpaten der Ankauf von drei wertvollen, historischen Werken aus dem 17. und 18. Jahrhundert ermöglicht werden konnte. Auf dieses bürgerschaftliche Engagement können wir stolz sein, vor allem, weil unter den Spenderinnen und Spendern viele Paare sind, die sich seit langem für das Projekt engagieren“, so Hoppe.

Folgende Werke im Wert von 2200 Euro konnten 2018 durch Spenden erworben werden:

  • Abhandlung von den Maulbeerbäumen, den Seidenwürmern und dem Seidenspinnen. - Berlin : Nicolai, 1756
  • Oesterreich, Matthias: Matthias Oesterreichs, Inspektors der großen Königlichen Bilder-Gallerie zu Sans-Souci, Beschreibung aller Gemählde, Antiquitäten, und anderer kostbarer und merkwürdiger Sachen… - Berlin : Decker, 1773
  • Churfürstlich Brandenburgisches Revidirtes Land-Recht des Herzogthums Preußen… - Königsberg : Reusner, 1685

Darüber hinaus kamen 1.460 Euro an Spenden für die notwendige Restaurierung zweier bereits gekaufter Bücher zusammen.

Das Buchpatenprojekt ist seit 22 Jahren ein erfolgreiches Fundraising-Projekt. Mit der Spenden-Aktion hatte die Stadt- und Landesbibliothek 1997 zur Rettung ihres historischen Altbestandes aufgerufen. In den vergangenen Jahren konnten mit Hilfe von Spendenmitteln in Höhe von 167.100 Euro 555 Werke restauriert werden. Vor drei Jahren wurde die Restaurierung wichtiger Teile des Bestandes abgeschlossen und das Projekt konnte mit dem gezielten Erwerb antiquarischer Werke als Ergänzung fortgeführt werden, die für die Sammlung Brandenburgica von Wert sind. Bisher wurden neun wertvolle Bücher im Wert von 8.238 Euro Dank der Buchpatenspenden erworben.

„Es ist uns immer wieder eine Freude, dass dieses Buchpatenprojekt sich so erfolgreich und lange hält, inzwischen sind es 22 Jahre, und sich daraus ein fester Stamm von Buchpaten gebildet hat, der dem Projekt seit vielen Jahren die Treue hält“, resümiert die Direktorin der SLB, Marion Mattekat. Überraschenderweise finden sich auch immer wieder neue Interessenten, die auf die Aktion aufmerksam werden, beispielsweise der über 90jährige Teltower, Verfasser des Buches über „Die Teltower Rübchen“. Er hat sich auf Grund eines Presseartikels gemeldet und für die Restaurierung des bereits 2017 angekauften Diätkochbuchs aus dem Jahre 1715 gespendet.

Auf der Dankveranstaltung wurden nun zwei weitere Werke vorgestellt, für die Spenden benötigt werden. Hier wird erstmals neben einem historischen Buch aus dem Jahre 1572 über den Naturkundler und Hofarzt des brandenburgischen Kurfürsten Johann Georg (1525 – 1598), Leonhard Thurneyssers, und dessen naturwissenschaftliche Erkenntnisse, auch für ein originales Künstlerbuch, ein Unikat, von 2017 geworben, welches thematisch und künstlerisch von besonderer Bedeutung ist. Es handelt sich um den Titel „Midgardzormr”. Das Künstlerbuch der Brandenburger Buch-Künstlerin Tina Flau, bringt die Aspekte der Umweltänderung mit den großen Mythen der Menschheit in Verbindung, weil jene aufgrund der zunehmenden Datenlage als von vielen heute lebenden Menschen als epochal begriffen wird. Ihr Werk ist Ausdruck einer Reflexion welches durch die Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ihren Anfang gefunden hat. In dem Buch sind neben Texten einer auf Island forschenden Meeresbiologin auch solche von Autoren des PIK verarbeitet worden.

Weitere Informationen finden sich online unter www.bibliothek.potsdam.de.