(Artikel veröffentlicht am 16.8.2017)

Queer in Brandenburg? Mitgestalten!

Aktionsplan Queeres Brandenburg
Aktionsplan Queeres Brandenburg
Aktionsplan Queeres Brandenburg
„Queer in Brandenburg? – Jetzt mitmachen und Meinung sagen!“ Unter diesem Motto hat das Sozialministerium im Frühjahr eine Online-Beteiligungsplattform für mehr Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Land Brandenburg gestartet. Auf der Internetseite www.queeres-brandenburg.de konnten Brandenburgerinnen und Brandenburger ihre Anregungen zum Aktionsplan „Queeres Brandenburg“ übermitteln. Daneben konnten lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTTIQ*) erstmals an einer Online-Befragung zu ihrer Lebenssituation in Brandenburg teilnehmen. Die Ergebnisse sollen in den „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ einfließen, den die Landesregierung in diesem Jahr erarbeitet. Seit Ende August 2017 ist die zweite Phase der Online-Dialogplattform freigeschaltet, die alle Interessierten zur Kommentierung der vorgeschlagenen Maßnahmen einlädt. Der dann überarbeitete Entwurf des Aktionsplans soll voraussichtlich im Dezember 2017 von der Landesregierung beschlossen werden.
 

Wer sollte mitmachen?

Aufgerufen zum Mitmachen sind alle, die sich in Brandenburg für die Akzeptanz und Gleichstellung von nicht heterosexuellen Lebensweisen engagieren beziehungsweise engagieren möchten. Es gibt verschiedene Wege, sich an der Erstellung des Aktionsplans zu beteiligen. Zum einen konnten auf einer Dialogplattform zum Aktionsplan Queeres Brandenburg bis zum 18.06.2017 Ideen für Maßnahmen, die später Einzug in den Aktionsplan finden können, gepostet und kommentiert werden. Eine breit angelegte Online-Studie als ergänzendes Instrument hat daneben die Bedarfe und Probleme der Menschen, die sich zur LSBTTIQ*-Gruppe zählen, in Brandenburg ermittelt. Zudem gab es drei regionale Beteiligungsveranstaltungen, um die Ergebnisse der Dialogplattform und weitere Vorschläge zu diskutieren. Voraussichtlicht ab Ende August 2017 soll eine erste kommentierbare Entwurfsfassung des Aktionsplans vorliegen. Alle, die sich für mehr Offenheit und Vielfalt in Brandenburg einsetzen möchten, sind herzlich eingeladen, sich an der Entwicklung des Aktionsplans zu beteiligen – und weitere LSBTTIQ* in ganz Brandenburg zur Teilnahme anzuregen.

Wann passiert was?

Der Beteiligungsprozess startete Ende April in Form einer Online-Dialogplattform und einer begleitenden Online-Befragung zur Lebenssituation von LSBTTIQ*-Personen in Brandenburg. In dieser ersten Sammelphase sollten Vorschläge für mögliche Maßnahmen des Aktionsplans ermittelt werden. Ab Ende Juni fanden drei regionalen Beteiligungsworkshops statt, um in ganz Brandenburg Ideen und Anregungen beisteuern zu können. Während der Sommermonate wird daraus eine erste Arbeitsfassung des Aktionsplans erarbeitet und in der zweiten Phase vorgestellt und kommentiert werden. Dies wird in einer offiziellen Veranstaltung in Potsdam am 4. September 2017 geschehen (von 10:00 bis 14:30 Uhr im Filmmuseum, Breite Straße 1a, 14467 Potsdam - Um Anmeldung wird hier gebeten). Parallel wird eine zweite Phase der Online-Dialogplattform freigeschaltet, die alle Interessierten zur Kommentierung der vorgeschlagenen Maßnahmen einlädt. Der dann überarbeitete Entwurf des Aktionsplans soll voraussichtlich im Dezember 2017 von der Landesregierung beschlossen werden.

Warum der Aktionsplan Queeres Brandenburg?

Als erstes Bundesland hat Brandenburg bereits 1992 ein Diskriminierungsverbot aufgrund der sexuellen Identität in seine Landesverfassung aufgenommen. Seitdem hat das Land immer wieder Zeichen gegen Benachteiligung und Diskriminierung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt gesetzt. Und trotz der vielen engagierten Menschen, die sich in Brandenburg für mehr Akzeptanz vielfältiger Lebensweisen einsetzen, gibt es in den Städten, aber auch im ländlichen Raum Vorurteile gegenüber nicht heterosexuell lebenden Menschen sowie Trans* und Inter*. Deshalb hat der brandenburgische Landtag im Juni 2016 einen „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ beschlossen. Ziel ist es, den Aktionsplan in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit der LSBTTIQ*-Community in Brandenburg zu entwickeln. Dazu wurden mittels einer Online-Dialogplattform Vorschläge für den Maßnahmenplan gesammelt. Ferner wurde im Rahmen einer Online-Befragung die Lebenssituation von LSBTTIQ*-Menschen in Brandenburg erhoben. Mit der Durchführung des Beteiligungsprozesses und der Online-Befragung zum Aktionsplan Queeres Brandenburg wurde das Team der Change Centre Consulting beauftragt.