(Information veröffentlicht am 26.2.2021)

Museum sammelt Briefe zur Corona-Zeit

Schreiben (© pixabay)
Schreiben (© pixabay)
Schreiben (© pixabay)

Unser Alltag hat sich im vergangenen Jahr maßgeblich verändert. Es gibt unzählige neue Gewohnheiten, die vor Corona kaum denkbar gewesen wären. Viele Menschen arbeiteten mehrere Wochen im Homeoffice und persönliche Kontakte wurden auf ein Minimum beschränkt. Auch bekannte Rituale mussten angepasst werden: Hochzeiten wurden verschoben, Geburtstagsfeiern fielen aus. Für viele war 2020 erstmals ein Weihnachtsfest im kleinsten Kreise. Es gab aber auch schöne Erfahrungen: Menschen wurden kreativ, sie veranstalteten Balkon-Konzerte, nähten bunte Stoffmasken selbst und empfanden Momente der Ruhe und Dankbarkeit.

Wie gehen die Menschen in Potsdam mit den aktuellen Veränderungen um? Diese Frage stellt nun auch das Potsdam Museum. Das Haus fordert alle Interessierten auf, ihre privaten Erfahrungen auf eine ganz besondere Art und Weise auszudrücken: Mit einem persönlichen Brief an die Stadt. Im Aufruf zum Mitmachen heißt es dazu: „Insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung sind Briefe eine echte Rarität geworden. Sie sind Botschaften mit einer persönlichen Bedeutung und Ausdruck des Wunsches nach zwischenmenschlicher Kommunikation. Und sie werden lange aufbewahrt.“ Das ist auch das Ziel des Potsdam Museums.

Ute Meesmann, Ansprechpartnerin für Zeitzeugen, sagt „Wir wollen anknüpfen an die Zeit großer Briefkultur, die Sie vielleicht noch aus eigener Erfahrung kennen. Einen Brief schreiben, das bedeutet, sich Zeit zu nehmen, sorgfältig und genau zu überlegen und erzählen zu können. Und gerade jetzt in der Corona-Zeit, die viele von uns stark belastet, ist es mal wieder Zeit für einen Brief.“ Sie freut sich über alle Interessierten, die mitmachen wollen, egal ob jung oder alt. „Alle, die Lust haben, Briefe zu schreiben, sind herzlich eingeladen. Wir freuen uns über besonders schön gestaltete Briefe. Aber auch traurige, dankbare und handgeschriebene Texte sind willkommen. Geschichte wird von allen geschrieben. Werden auch Sie Teil unseres ganz besonderen Sammlungsprojekts!“

Schreibebegeisterte sind herzlich eingeladen mitzumachen und dabei folgende Fragen zu beantworten „Was bedeutet die Corona-Krise für Sie ganz persönlich? Wie hat die Zeit seit dem Frühjahr 2020 Ihr Leben verändert? Wie gehen Sie mit den aktuellen Einschränkungen und Veränderungen um?“

Das Potsdam Museum versteht sich als kulturelles Gedächtnis der Landeshauptstadt. Es möchte diese besondere Zeit in seiner Sammlung spiegeln – die Veränderungen der Gegenwart, den zum Teil kreativen Umgang mit Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen sowie die zwischenmenschlichen Stimmungen in der Krise. Zunächst sollen die Briefe gesammelt werden. Sie werden als Zeitdokumente aus der Coroana-Ära für künftige Generationen archiviert und in Auszügen auch bereits vorher veröffentlicht.
 

Kontakt / Postanschrift:

Landeshauptstadt Potsdam 
Ute Meesmann, Stadt-Zeugen-Büro

Adresse: 
Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte
Am Alten Markt 9
14467 Potsdam
Deutschland