Erstwählerkampagne „Dein erstes Mal“

-- April bis Mai 2014 --

Einordnung
Informations- und Mobilisierungskampagne | Top-Down

angestoßen durch…
Stadtjugendring Potsdam e.V. und Landeshauptstadt Potsdam

betreut durch…
Katharina Tietz

Rolle der WerkStadt
Begleitung des Prozesses, Erstellung von Informationsmaterial

Anlass
Bei der Brandenburger Kommunalwahl konnten 2014 erstmals Jugendliche ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben, in Potsdam waren dies etwa 8400 Personen. Mit der Kampagne sollten die Erstwählerinnen und Erstwähler über das Wahlverfahren informiert und für die Teilnahme an der Wahl mobilisiert werden. Schließlich wollte man ihnen die Möglichkeit geben, mit der lokalen Politik zu ihren Anliegen in einen direkten Austausch zu kommen.

Ziele

  • Information der Erstwähler zum Wahlverfahren, den zur Wahl stehenden Personen und Parteien sowie Mobilisierung der Erstwähler zur Teilnahme an der Wahl
  • Zum Austausch zwischen Politik und dem neuen Wählerklientel anregen
  • Wichtige Themen der Jugendlichen sollten erfasst und an die neue Stadtverordnetenversammlung weitergegeben werden

Verlauf und Methode
Die Kampagne bestand aus verschiedenen Elementen:

  • Zentral war dabei der Internetauftritt, auf der sich umfangreiche Information zu den Wahlen und den zur Wahl stehenden Personen fanden.
  • In einen regelmäßigen Video-Blog, informierte der Leiter des Bereichs Statistik und Wahlen der Stadtverwaltung Potsdams über das Wahlverfahren.
  • Mit einem umfangreichen Informationsparcour an acht Potsdamer Schulen wurden Kinder und Jugendliche über die Kommunalwahl informiert.
  • In der Quizshow „dein erster wa[h]l“ konnten die Kandidatinnen und Kandidaten aller Fraktionen gegeneinander antreten und standen für Gespräche mit den Jugendlichen zur Verfügung.
  • „100 Tage nach Wahl“ wurden die neuen Kommunalpolitikerinnen und Politiker zu den jugendpolitischen Themen befragt

Beteiligte

  • Stadtjugendring Potsdam, Kinder- und Jugendbüro, Wildwuchs Streetwork, Kreiswahlleiter Dr. Matthias Förster, medienlabor GmbH und WerkStadt für Beteiligung organisierten die Kampagne
  • Erstwählerinnen und Erstwähler als Teilnehmende

Ergebnisse
Mit den verschiedenen Angeboten vor Ort wurden etwa 700 Jugendliche direkt erreicht. Der begleitende Internetauftritt wurde insgesamt etwa 65.000 mal von etwa 7500 Besuchenden (sogenannte „unique visitors“) aufgerufen. Eine umfangreiche Liste mit einer großen Bandbreite an Wünschen der Jugendlichen wurden an die Politik übergeben. Einer der auf diese Weise gesammelten Wünsche („besserer Ausstattung, Technik und Medien an Potsdamer Schulen“) wurde in den gleichzeitig laufenden Bürgerhaushalt eingebracht und kam dort unter die Top-20-Vorschläge. Er wird derzeit in den Gremien der Stadtverordnetenversammlung behandelt.

Stärken und Schwächen
Mit der Kampagne konnte ein Großteil der Potsdamer Erstwählerinnen und Erstwähler erreicht werden. Dies gelang nicht zuletzt auch aufgrund des hohen Engagements der Mitwirkenden, wie etwa den Wildwuchs Streetworkerinnen und Streetworkern und den professionell gestalteten Internetauftritt und Materialien. Durch die erfolgreiche Einbringung eines Wunsches in den Bürgerhaushalt erhielt die Kampagne eine zusätzliche Sichtbarkeit. Es bleibt aber abzuwarten, inwieweit die Wünsche der Erstwählenden durch die Kommunalpolitik aufgegriffen werden.