Bürgerversammlung zur Zukunft der Biosphäre

Biosphäre im Volkspark (Foto: ETBF)
Biosphäre im Volkspark (Foto: ETBF)
Biosphäre im Volkspark (Foto: ETBF)

Die Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung der Biosphärenhalle im Bornstedter Feld wird am 19. März der Öffentlichkeit vorgestellt. Hierzu laden der Entwicklungsträger Bornstedter Feld und die Landeshauptstadt Potsdam alle interessierten Potsdamerinnen und Potsdamer herzlich ein. Im Ergebnis des Variantenvergleichs ist vorgesehen, die Biosphäre Potsdam entweder im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens an einen privaten Investor zu veräußern oder die Tropenhalle zu einer Schule mit Sporthalle und Jugendfreizeiteinrichtung umzubauen. Mit dem Beschluss der 10. öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses vom 21. Januar 2015 haben die Stadtverordneten der Prüfung beider Varianten einstimmig zugestimmt. Die Ergebnisse sollen der Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2015 zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden.

Die Bürgerversammlung zur Vorstellung der fünf in der Machbarkeitsstudie untersuchten Varianten findet statt

am Donnerstag, den 19. März 2015 ab 17:30 Uhr,
in der Biosphärenhalle Potsdam,
Georg-Hermann-Allee 99,
in 14469 Potsdam

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Hintergrund

Die Biosphärenhalle der Landeshauptstadt Potsdam soll ab dem Jahr 2018 eine neue, attraktive Nutzung erhalten. Entsprechende Ergebnisse einer Machbarkeitsuntersuchung zur Zukunft der Halle stellten Matthias Klipp, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, sowie die Geschäftsführer der Entwicklungsträger Bornstedter Feld GmbH Horst Müller-Zinsius und Bert Nicke unlängst gemeinsam mit Frank Barkow vom Architekturbüro Barkow und Leibinger vor. Favorisiert werden laut Studie zwei Varianten der künftigen Entwicklung der Halle, in der seit dem Ende der Bundesgartenschau eine künstliche Tropenwelt untergebracht ist: Ein Interessenbekundungsverfahren zum möglichen Verkauf beziehungsweise die Entwicklung eines Haus-in-Haus-Konzeptes mit Gesamtschule, Sporthalle und Jugendfreizeiteinrichtung.

Die Stadtverwaltung hat den Stadtverordneten die Machbarkeitsstudie vorgelegt und schlägt nun entsprechend den Ergebnissen vor, ein Interessenbekundungsverfahren zum Verkauf der Halle durchzuführen. Zugleich soll die Realisierbarkeit zum Bau einer Schule mit Sporthalle und Jugendfreizeiteinrichtung innerhalb der Halle weiter untersucht werden. Dafür soll noch in diesem Jahr über einen Zeitraum von maximal sechs Monaten ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt werden. Angefordert werden unter anderem ein Nutzungskonzept, die Verpflichtung zum Erhalt des Baukörpers für mindestens 15 Jahre sowie der Ausschluss von Groß- und Einzelhandel als Nutzung. Gewünscht ist zudem ein Konzept, das verträglich mit den nahen Wohngebieten ist. Nach Vorlage des Ergebnisses Ende des Jahres wird das Konzept als Variante mit dem Haus-In-Haus-Konzept einer Schule mit Sporthalle verglichen.

Die Machbarkeitsstudie – Variantenuntersuchung zur Nachnutzung der Biosphäre ist im Auftrag der Landeshauptstadt durch das Ingenieurbüro „Drees & Sommer“, die Wirtschaftsprüfer „Domus Revision AG“ sowie das Architektur- und Planungsbüro der Biosphären-Halle „Barkow Leibinger“ erstellt worden. Zu untersuchen waren die folgenden fünf Varianten:

1. Tropenhalle erhalten und modernisieren
2. Verkauf an private Investoren mit der Bindung, dass architektonisch bedeutsame Haus mindestens 15 Jahre zu erhalten und ohne kommunale Zuschüsse zu betreiben
3. Das Haus mit sozialer Infrastruktur wie Kita, Jugend- und Senioreneinrichtungen umzubauen
4. Umbau zum Haus-in-Haus-Konzept mit Gesamtschule, Sporthalle und Jugendfreizeit
5. Abriss der Halle und Verkauf der Flächen.

Hintergrund der Überlegungen ist der seit Jahren defizitäre Betrieb der Tropenhalle, derzeit müssen jährlich mehr als 1,5 Euro Zuschuss an die städtische Betriebsgesellschaft überwiesen werden. In der Studie wird empfohlen, drei Varianten vorerst nicht weiter zu verfolgen: Dazu gehört die Variante Abriss ebenso wie die Variante der Fortführung des Betriebes als Tropenhalle. Letzteres würde Modernisierungskosten von 7,4 Millionen Euro sowie jährliche Zuschüsse von mehr als 1,5 Millionen Euro von der Landeshauptstadt bedeuten. Auch von der Integration allein sozialer Infrastruktur wie Kindertagesstätte und Seniorenfreizeit in die Halle wird abgeraten.

Die Biosphäre Potsdam ist eine künstliche Tropenwelt in der Landeshauptstadt Potsdam und befindet sich im Volkspark. Die Halle wurde während der Bundesgartenschau als Blumenhalle genutzt und nach Umbau im September 2002 als Biosphäre eröffnet. Der Bau kostete 29 Millionen Euro und wurde mit 21,5 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt. Betrieben wurde die Halle ursprünglich durch eine private Gesellschaft, die allerdings Insolvenz angemeldet hat. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, kaufte die Pro Potsdam GmbH im Auftrag der Landeshauptstadt die Gesellschaftsanteile im Jahr 2007 und sicherte somit den Betrieb der Einrichtung. Ausschreibungen mit dem Ziel, neue Betreiber für die Halle zu finden, die keine öffentlichen Zuschüsse für den Betrieb benötigen, mussten ergebnislos beendet werden. Daher sichert die Stadt den Betrieb der Halle mit derzeit mehr als 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Halle muss bis zum Ende der Fördermittelbindung im Jahr 2017 als Halle mit überregionaler touristischer Attraktivität betrieben werden. Erst nach Ablauf der Bindefrist kann die Halle anders genutzt werden. Den Weg dafür haben die Stadtverordneten mit dem Beschluss zur Untersuchung der künftigen Nutzungsmöglichkeiten beschritten. Die Ergebnisse liegen nun vor.
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Veranstaltungsort:

Adresse: 
Biosphärenhalle Potsdam
Georg-Hermann-Allee 99
14469 Potsdam
Deutschland