2.9.2016

Bürgerumfrage zu den Welterbe-Parks

Park Sanssouci und Neues Palais (© SPSG/HansBach)
Park Sanssouci und Neues Palais (© SPSG/HansBach)
Park Sanssouci und Neues Palais (© SPSG/HansBach)

Im Jahr 2014 hat die Landeshauptstadt Potsdam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) einen Vertrag zu den UNESCO Welterbe-Parks abgeschlossen. Die Landeshauptstadt verpflichtet sich darin, die Stiftung jährlich mit einer Million Euro für die Realisierung von Garten-Mehrwertprojekten zu unterstützen. Im Gegenzug verzichtet die Stiftung auf die Erhebung eines Parkeintritts. Der Vertrag wurde zunächst für eine Laufzeit von fünf Jahren geschlossen und endet im Jahr 2018.

Im Vorfeld einer Entscheidung über das Ob eines solchen Vertrages ab 2018 hat die SVV den Oberbürgermeister beauftragt, Themen für einen möglichen allgemeinen Rahmen – und Kooperationsvertrag zwischen der Landeshauptstadt und der SPSG darzustellen. Des Weiteren sollen die Erfahrungen des derzeitigen Vertrages ausgewertet. Nicht zuletzt soll eine Bürgerbeteiligung Aufschluss über die Position der Potsdamerinnen und Potsdamer geben.

Zu diesem Zweck möchte die Landeshauptstadt Potsdam in einem ersten Schritt ihre Einwohnerinnen und Einwohner befragen. Mit einer Bürgerumfrage werden etwa 5700 repräsentativ ausgewählte Potsdamerinnen und Potsdamer angeschrieben. Dabei wird erfragt, wie die Menschen die Welterbe-Parks nutzen: Welche Parks besuchen sie regelmäßig? Welche Aktivitäten sind ihnen dort wichtig? Wie nehmen sie die Parks wahr? Hierbei werden auch Nutzungen abgefragt, die laut gültiger Parkordnung derzeit verboten sind. „Damit wir ein vollständiges Bild erhalten, ist es wichtig, dass wir uns bei der Umfrage am gelebten Alltag orientieren“, sagte Dieter Jetschmanegg, Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Kommunikation und Beteiligung. „Für eine solide Einschätzung braucht es eine ehrliche Bestandsaufnahme, die unbequeme Ergebnisse nicht ausblendet.“ Neben ihren Nutzungsgewohnheiten werden die Teilnehmenden auch nach ihrer grundsätzlichen Haltung zu einem Eintrittsgeld für den Park Sanssouci und nach einer in ihren Augen angemessenen Summe befragt.

„Die Bürgerumfrage ist keine verbindliche Abstimmung“, erläutert Jetschmanegg. Gleichwohl sei sie von zentraler Wichtigkeit, um mehr über die Wünsche und Erwartungen der Potsdamerinnen
und Potsdamer in Bezug auf die Welterbe-Parks zu erfahren. Die Stadt bewege sich in einem komplexen Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen. „Die Einwohnerschaft hat in ihrem Alltag einen anderen Blick auf die Welterbe-Parks als zum Beispiel der Denkmalschutz oder die Tourismuswirtschaft.“ Letztlich sei es Aufgabe der Landeshauptstadt, möglichst viele Interessen harmonisch zusammenzuführen.

Die Fragebögen werden so versendet, dass sie die ausgewählten Bürgerinnen und Bürger in der ersten Woche nach den Sommerferien erreichen. Die Angeschriebenen können den Fragebogen mit Hilfe eines Zugangskennwortes online beantworten oder die ausgefüllten Papierbögen kostenlos per Brief zurücksenden. „Natürlich freuen wir uns, wenn möglichst viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit der elektronischen Beantwortung nutzen. Erstmals kann dafür auch ein QR-Code auf dem beigefügten Anschreiben mit dem Smartphone eingescannt werden, der die Befragten ohne Kennworteingabe direkt zur Online-Umfrage leitet“, sagt Tobias Krol, der im Bereich Wahlen und Statistiken die Umfrage betreut.

Die Teilnahme an der Umfrage ist nur für die nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürgerinnen und Bürger möglich. „Bei Bürgerumfragen ziehen wir eine repräsentative Stichprobe aus dem Einwohnermelderegister. Die auf diese Weise gewonnenen Befragungsergebnisse spiegeln sehr zuverlässig das Meinungsbild in der Gesamtbevölkerung wider“, so Krol. Das Ergebnis der Bürgerumfrage wird voraussichtlich im Dezember dieses Jahres vorliegen.