(Artikel veröffentlicht am 5.5.2017)

Bürger-Projekt: Potsdamer machen Fotos von Gottesanbetern

Präparat einer Gottesanbeterin aus der Vitrine "Das besondere Exponat" © Naturkundemuseum Potsdam, Foto: D. Berger
Präparat einer Gottesanbeterin aus der Vitrine "Das besondere Exponat" © Naturkundemuseum Potsdam, Foto: D. Berger
Präparat einer Gottesanbeterin aus der Vitrine "Das besondere Exponat" © Naturkundemuseum Potsdam, Foto: D. Berger

Im November 2016 wurde die Europäische Gottesanbeterin zum Insekt des Jahres 2017 gewählt. Anlässlich dieser Wahl wurde das Citizen Science Projekt „Gottesanbeterin gesucht – dem Insekt des Jahres 2017 auf der Spur“ initiiert, um die Verbreitung der Südländerin in Berlin und Brandenburg zu erforschen. In diesem Forschungsprojekt werden Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Beobachtungen in den Bundesländern Berlin und Brandenburg zu melden. Ein Foto mit Fundort, Datum und Namen reicht aus. Die Meldungen werden gesammelt und am Ende des Jahres veröffentlicht.

Am Naturkundemuseum Potsdam und bei den Mantidenfreunden Berlin-Brandenburg gingen Fundmeldungen aus verschiedenen Teilen Brandenburgs ein. Besonders hervorzuheben ist der erste Nachweis aus dem Stadtgebiet von Potsdam. Eine Familie meldete eine Gottesanbeterin in der Jägervorstadt mitsamt einem Fotobeleg. Auf dem übersendeten Foto war ein ausgewachsenes Männchen zu sehen, das im August 2016 eine Woche lang auf einem Buchsbaum im Garten der Familie im Stadtteil Bornstedt beobachtet wurde. Im Sommer 2017 werden gezielte Untersuchungen zeigen, ob es ein Vorkommen im Umfeld des Fundortes gibt. Auch allen anderen Fundmeldungen in Berlin und Brandenburg wird nachgegangen.

Dr. Jobst Pfaender, stellvertretender Direktor des Naturkundemuseums Potsdam, der Sammlungs- und Ausstellungskonservator Dr. Dirk Berger sowie Manfred Keller, Entomologe des Freundeskreises Mantidenfreunde Berlin-Brandenburg präsentierten heute, am 4. Mai 2017, in der Ausstellungsreihe „Das besondere Exponat“ die Gottesanbeterin (Mantis religiosa), das Insekt des Jahres 2017. Die wärmeliebende Fangschrecke breitet sich seit den 1990er Jahren in Deutschland aus. 2007 wurde sie erstmals in Brandenburg festgestellt.

In einer Vitrine „Das besondere Exponat“ im Foyer des Museums werden Arten gezeigt, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. In diesem Jahr fiel die Wahl auf die Gottesanbeterin (Mantis religiosa), der ein gemeinsames Citizen Science-Projekt zusammen mit dem Freundeskreis Mantidenfreunde Berlin-Brandenburg gewidmet wurde. Neben wissenschaftlichen Präparaten von einer männlichen und weiblichen Gottesanbeterin mit Eigelege werden Tiere in einer naturnahen Darstellung im Lebensraum gezeigt. Aktuelle Funde von Bürgerwissenschaftlern aus Berlin und Brandenburg werden dort regelmäßig in einer Verbreitungskarte ergänzt.