(Information aus der Mieterzeitung der ProPotsdam, 6/7.2019, S.5)

Auf geht’s, Bornstedt!

Stadtteilumfrage Bornstedt (20.12.2018 - 10.02.2019)
Stadtteilumfrage Bornstedt (20.12.2018 - 10.02.2019)
Stadtteilumfrage Bornstedt (20.12.2018 - 10.02.2019)

Wie lebt es sich in Bornstedt? Wie ist die Nachbarschaft? Welche kulturellen und gastronomischen Angebote gibt es hier? Im vergangenen Winter wollte es die Stadtteilkoordination Bornstedt ganz genau wissen und rief alle Bewohnerinnen und Bewohner in Bornstedt dazu auf, sich an einer Nachbarschaftsumfrage zu beteiligen. Rede und Antwort standen dabei 775 Menschen. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Es gibt viel zu tun.

DIE NACHBARSCHAFT

Mit der Beteiligung ist die Stadtteilkoordination Bornstedt mehr als zufrieden. „Das hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen“, sagt Christian Kube vom Stadtteilladen. „Die hohe Beteiligung an der Umfrage hat uns gezeigt, dass es den Bewohnerinnern und Bewohnern wichtig ist, gefragt zu werden.“ Offen und bunt gemischt, so beschreiben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage die Bornstedter. Außerdem sei es tendenziell einfach, mit Menschen im Stadtteil in Kontakt zu kommen. Die deutliche Mehrheit der Befragten kennt zudem viele ihre Nachbarn.  Regelmäßige, gemeinsame Unternehmungen gebe es aber nicht. Ebenso fehlen im Stadtteil Orte der Begegnung und Leben in den Straßen, gab ein Großteil der Befragten an.

BEGEGNUNGEN, GASTRONOMIE UND KULTUR

Bei der Frage, was die Anwohner im Stadtteil am meisten vermissen, zählte die Mehrheit gastronomische und kulturelle Angebote sowie Möglichkeiten für Begegnungen und zum Austausch auf. Auch Kurse seien in Bornstedt Mangelware, konkret wünschen sich die Teilnehmer der Umfrage vor allem Sportangebote. „Gleichzeitig fehlt es an Räumlichkeiten für zusätzliche Angebote bzw. um die wenigen Räumlichkeiten müssen Vereine aus dem gesamten Stadtgebiet konkurrieren“, erzählt Christian Kube.

KAMPF DEM KLISCHEE

Die Auswertung der Umfrage zeigte einerseits: Der viel zitierte Eindruck, Bornstedt sei eine Schlafstadt mit wenigen Möglichkeiten für kulturelle und nachbarschaftliche Begegnungen, hat sich leider bestätigt. Auf der anderen Seite hat der Stadtteil durch seine Bewohnerschaft aber ein großes Potenzial, Bornstedt zu einem lebendigen Kiez zu machen. Dem Klischee der Schlafstadt will die Stadtteilkoordination natürlich den Kampf ansagen. Erste Maßnahmen dagegen wurden bereits getroffen. So feierte die mobile „Bornstedter Sommerkneipe“ im Rahmen des 2. Bornstedt Open Airs Premiere. Anfang Juni öffnete sie am Stadtteilladen ihre imaginären Türen und lud zum geselligen Miteinander ein. Am 22. Juni 2019 bietet sich die nächste Gelegenheit im kleinen Wiesenpark oder am Bouman-Platz. Wie es danach weitergeht, hängt davon, ob sich Menschen aus dem Stadtteil finden, die bei diesem Projekt mitmachen möchten. Um den Bedarf an sportlichen Aktivitäten besser decken zu können, wurde die AG Sport gegründet. Hier treffen sich sportbegeisterte Bewohner und erarbeiten gemeinsam, wie man das Angebot in Bornstedt verbessern kann. Ebenso wurde von vielen Befragten bemängelt, dass es schwierig ist, Informationen zum Geschehen im Stadtteil zu erhalten. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Homepage für Bornstedt, die möglichst viele Aspekte des Stadtteils und seiner Angebote übersichtlich vermitteln soll“, verspricht Stadtteilkoordinator Christian Kube.