Erhalt / Förderung des "Extavium"

Votierungsliste Nummer: 
20
Laufende Nummer: 
202
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 
Stand der Umsetzung: 
Vorschlag wurde/wird umgesetzt.

Das wissenschaftliche Mitmachmuseum „Extavium“ ist als integraler Bestandteil der Bildungslandschaft und äußerst attraktives Ausflugsziel ein Magnet für die Bürger und die Besucher der Stadt Potsdam. Das Extavium wird bisher nicht institutionell gefördert. Daher wird vorgeschlagen, dem „Extavium“ finanzielle Mittel per anno zur Verfügung zu stellen, welche zum Beispiel mit den Mietlasten korrespondieren.

Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Das „Extavium" ist eine lobenswerte private Initiative, die derzeit nicht durch die Landeshauptstadt Potsdam institutionell gefördert wird. Eine Förderung wäre gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Refinanzierung der Schulentwicklungsplanung von der allgemeinen Entwicklung der Höhe der freiwilligen Aufgaben abhängig. Es besteht allerdings die Möglichkeit für das Extavium selbst, bei der Landeshauptstadt Potsdam bis zum 31.10.2014 einen Antrag auf Projektförderung in 2015 zu stellen.

>> Aktualisierung November 2014: In der Stadtverordnetenversammlung am 05.11.2014 wurde die Anfrage 14/SVV/0997 „Extavium“ durch die Stadtfraktion DIE LINKE eingebracht und durch die Verwaltung beantwortet. Die Anfrage bezog sich auf die zukünftige Standortsuch des Extavium`s. Konkrete Vorstellungen, wo das Extavium zukünftig untergebracht werden könnte, gibt es seitens der Verwaltung nicht. Zwischenlösungen wie das Rechenzentrum oder eine leere Etage in der FH Potsdam sind nicht zielführend. Erforderlich sind Standorte mit längerfristiger Perspektive. Finanzielle Mittel sind dafür im Haushalt nicht geplant.

>> Aktualisierung Mai 2015: Pressemitteilung vom 21.5.2015 (Nr. 307) "Mitmachmuseum Extavium kann ins Potsdamer Zentrum ziehen"

Prüfergebnis (Stand Oktober 2015):

Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 04.03.2015 zur Drucksache 15/SVV/1065 „Bürgerhaushalt Potsdam 2015/2016 TOP 20 – Liste der Bürgerinnen und Bürger – Nummer 8: Erhalt und Förderung des Extavium“ wurde der Oberbürgermeister beauftragt, Lösungen zu suchen, wie das Extavium erhalten werden kann.
Das Extavium hat im April 2015 seinen Betrieb nach mehr als 8 Jahren in Babelsberg beendet. Eine weitere Anmietung der bisherigen Ausstellungsfläche war nicht möglich. Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten zur Fortführung der Bildungsangebote des Extavium führte dazu, dass die Adresse Am Kanal 57, 14467 Potsdam als einzige überhaupt verfügbare Fläche zur Anmietung zur Verfügung stand. Zur Nutzung der Fläche waren jedoch diverse Arbeiten in Sachen Schallschutz, Brandschutz, Barrierefreiheit etc. durchzuführen, die mit einer finanziellen Belastung i.H.v. ca. 150.000,00 € netto verbunden sind, die das Extavium aus eigener Kraft nicht tragen kann.
Der Hauptausschuss beschloss in seiner Sitzung am 08.07.2015 die einmalige Förderung des Extavium in Höhe von 100.000,00 € (s. DS 15/SVV/0498). In diesem Zusammenhang wurde der Hauptausschuss informiert, dass die dafür benötigten Gelder durch die im Haushalt 2015/2016 geplanten und nach derzeitigem Stand nicht mehr erforderlichen Aufwendungen für den Umzug der Depots des Potsdam Museum zur Verfügung gestellt werden.
Da die bei der Landeshauptstadt Potsdam zur Verfügung stehenden Mittel im Ergebnishaushalt veranschlagt sind, konnten sie nicht für eine investive Förderung verwendet werden. Es wurde entschieden, dass die einmalige Unterstützung als Projektförderung für konsumtive Ausgaben/ Personalausgaben ausgereicht werden soll. Durch die Unterstützung der Personalkosten des Extavium und der damit verbundenen finanziellen Entlastung bei den laufenden Personalkosten werden auf Seiten des Extavium Mittel frei, um die investiven Maßnahmen zu finanzieren. Da es sich bei der Herrichtung der Räumlichkeit um eine einmalige Zusatzbelastung handelt, kann davon ausgegangen werden, dass keine Folgekosten entstehen.
Der Zuwendungsbescheid ist mit Datum 27.07.2015 der Edutainment Projects Services GmbH als Betreibergesellschaft des Extaviums übergeben worden.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2015/16 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 3327 Punkte, wurde unter der Nummer 8 in die "Top 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 3. Dezember 2014 unter der Nummer "14/SVV/1065" der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung übergeben. Der Bürgervorschlag wurde von der Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 4. März 2015 als Prüfauftrag geändert beschlossen: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, Lösungen zu suchen, wie das Extavium erhalten werden kann.“ Das Prüfergebnis wurde von der Stadtverordnetenversammlung im Oktober 2015 zur Kenntnis genommen (vgl. Drucksache 15/SVV/0646).

Rechenschaft zur Umsetzung:

Der Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung hat in seiner Sitzung am 8. Juli 2015 die einmalige Förderung des Extavium in Höhe von 100.000 Euro beschlossen. Durch diese Unterstützung und die damit verbundene finanzielle Entlastung wurden seitens des Extavium finanzielle Mittel frei, um die investiven Maßnahmen zum Umzug in neue Räumlichkeiten zu finanzieren. Am 20. Mai 2019 wurden, durch einen weiteren Beschluss des Hauptausschusses, weitere finanzielle Unterstützung in Höhe von 200.000 Euro zur Sicherung für den Weiterbetrieb im Jahr 2019 zur Verfügung gestellt, um eine kurzfristig drohende Schließung zu vermeiden.

Welche Mittel wurden bereitgestellt?

Kostenplanung 2015: Aufwand: 0 EUR / Ertrag: 0 EUR
Kostenplanung 2016: Aufwand: 0 EUR / Ertrag: 0 EUR

Kostenergebnis 2015: Aufwand: 100.000 EUR / Ertrag: 0 EUR
Kostenergebnis 2016: Aufwand: 0 EUR / Ertrag: 0 EUR

Ausblick, Kostenplanung: 200.000 EUR in Summe für 2017 bis 2020
 

Originalvorschlag:

Erhalt / Förderung des "Extaviums" (Nr. 202)
Das wissenschaftliche Mitmachmuseum Extavium ist als integraler Bestandteil der Bildungslandschaft und äußerst attraktives Ausflugsziel ein Magnet für die Bürger und die Besucher der Stadt Potsdam. Das Extavium wird nicht institutionell gefördert und erhält keinerlei Mittel aus Richtung der Bildungsverantwortlichen. Die attraktiven Inhalte und Angebote zu erhalten und stets weiterzuentwickeln generiert ein dafür notwendiges Maß an Aufwendungen. Wenn als einzige Einnahmequelle des Extaviums der Pro-Kopf-Erlös bei den Besuchern (50-70.000 Besucher pro Jahr) zur Verfügung steht, kann dies prinzipell nicht kostendeckend sein. Die Besucher akzeptieren Preise, welche nicht den Vollkosten entsprechen, was bei einem Bildungsangebot auch gar nicht verwundert. Das Engagement der Gesellschafter sowie die Bereitschaft der Mitarbeiter, ehrenamtlich respektive unterbezahlt im Extavium zu arbeiten, war seit Beginn der Aktivitäten (2005) die Grundlage des Extaviums. Diese Basis ist nicht länger auf diese Weise und in diesem Umfang belastbar. Daher wird vorgeschlagen, dem Extavium finanzielle Mittel per anno zur Verfügung zu stellen, welche zum Beispiel mit den Mietlasten korrespondieren.

Am Kanal 45
14467 Potsdam
Deutschland

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