Bessere Planung des Öffentlichen Nahverkehrs

Votierungsliste Nummer: 
23
Laufende Nummer: 
197
Art der Übermittlung: 
Internet
Betrifft: 
Stand der Umsetzung: 
Vorschlag wurde/wird umgesetzt.

Vorgeschlagen wird eine verbesserte Planung des öffentlichen Nahverkehrs unter Einbeziehung folgender Hinweise:

  1. Einrichtung einer direkten Busverbindung von Eiche/Golm und Bornim
  2. Bessere Anbindung Eiche an den öffentlichen Nahverkehr, bspw. über eine Busspur
  3. Nachtverkehr: Verbindungen auch nach 20 Uhr aufrechterhalten
  4. Anschlüsse des Potsdamer Öffentlichen Nahverkehrs an das Bahnnetz verbessern
  5. Busse 609 und 695 zukünftig über Jägerallee fahren lassen
  6. Busse 605 und 606 im engeren Stadtgebiet unterschiedliche Routen fahren lassen (bspw. über Friedenskirche)
  7. Nahverkehr von und nach Marquardt: werktags halbstündig, am Wochenende stündlich
Bewertung / Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam: 

Ein Teil der Vorschläge wird zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 umgesetzt (direkte Busverbindung von Eiche/Golm nach Bornim/Bornstedt (612), Buslinie 695 durch die Jägerallee). Eine Verkehrsuntersuchung zum neuen Eicher Wohngebiet zeigte kein Erfordernis einer Busspur. Auf den am meisten frequentierten Verkehrslinien wird abends bis mindestens 0:30 Uhr ein 20-Minutentakt (an die S-Bahn angepasst) angeboten. Ein solches Angebot ist in Deutschland beispielhaft. Die Anschlussgestaltungen am Hauptbahnhof sind als Kompromiss zwischen kurzer Reisezeit und ausreichender Umsteigezeit gestaltet und können nicht allen Fahrgästen gerecht werden. Die bereits 2010 - 2011 vorhandene getrennte Linienführung der Linien 605/606 musste wegen stark ungleicher Fahrzeugbesetzung wieder rückgängig gemacht werden. Die Fahrgastnachfrage in Potsdam-West ist weitaus stärker ausgeprägt. Die Friedenskirche wird durch die Linie 695 im 20-Minutentakt (Haltestelle Luisenplatz-Nord) und im Sommer im gleichen Takt durch die Linie X15 bedient. Marquardt ist durch eine Buslinie (614) und eine RB-Linie (21) insgesamt zweimal je Stunde mit dem Stadtzentrum verbunden und damit gegenüber dem Nahverkehrsplan überdurchschnittlich angebunden.

>> Aktualisierung November 2014: Über die in der Einschätzung der Landeshauptstadt Potsdam vermerkten Anpassungen hinaus sind keine weiteren Handlungsoptionen vorhanden. Die Ausgestaltung des Fahrplanes nach den städtischen Vorgaben des beschlossenen Nahverkehrsplanes obliegt dem Verkehrsbetrieb (ViP). Deckungsquellen für Mehrleistungen sind nicht vorhanden, da die verfügbaren  finanziellen Mittel für den ÖPNV durch den zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und der ViP geschlossenen Verkehrsleistungs- und Finanzierungsvertrag gebunden sind.

Prüfergebnis (Stand September 2015):

Zu 1.) Eine direkte Busverbindung von Eiche/Golm nach Bornim/Bornstedt wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 mit einer angepassten Linienführung der Buslinie 612 umgesetzt.

Zu 2.) Im Ergebnis einer Verkehrsuntersuchung zum neuen Eicher Wohngebiet wurde festgestellt, daß eine Sonderspur für Busse nicht erforderlich ist. Das dort zu erwartende Verkehrsaufkommen hat keinen Einfluss auf die Pünktlichkeit des Busverkehrs.

Zu 3.) Auf den am meisten frequentierten Verkehrslinien wird abends bis mindestens 0:30 Uhr ein an die S-Bahn angepasster 20-Minutentakt angeboten. Danach gibt es einen stündlichen Nachtbusverkehr, der am Wochenende auf stark nachgefragten Relationen auch alle halbe Stunde fährt. Im Vergleich mit anderen Städten gleicher Größe oder sogar größeren Ballungsräumen besitzt die Landeshauptstadt ein überdurchnittliches gutes Angebot auch in den Tagesrandlagen.

Zu 4.) Die Anschlussgestaltungen am Hauptbahnhof sind als Kompromiss zwischen kurzer Reisezeit und ausreichender Umsteigezeit gestaltet und können nicht allen Fahrgästen gerecht werden. Mit Unterstützung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg wird im Rahmen der rechnergestützten Betriebleitsysteme eine Verbesserung des Datenaustausches zwischen den einzelnen Verkehrs-unternehmen (hier: DB AG und ViP) angestrebt, um bei Verspätungen Anschlüsse möglichst zu sichern. Auf Grund der Komplexität der Fahrplangestaltung kann dies jedoch nur in einem bestimmten Zeitfenster realisiert werden.

Zu 5.) Zur Verringerung von Parallelverkehren und zur besseren Anbindung der Jägervorstadt wird die Buslinie 695 seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 durch die Jägerallee geführt und die Buslinie 609 auf den Anschluss an die Straßenbahn Am Schragen ausgerichtet.

Zu 6.) Die bereits 2010 -2011 vorhandene getrennte Linienführung der Linien 605/606 musste wegen stark ungleicher Fahrzeugbesetzung wieder rückgängig gemacht werden: Die Fahrgastnachfrage in Potsdam-West und zum Universitätsstandort am Neuen Palais ist weitaus stärker ausgeprägt. Die Friedenskirche wird durch die Linie 695 im 20-Minutentakt (Haltestelle Luisenplatz-Nord) bedient und im Sommer im gleichen Takt  durch die Linie X15 ergänzt.

Zu 7.) Die Erschließung des Potsdamer Ortsteiles Marquardt wird vertraglich durch die Havelbus Verkehrsgesellschaft HVG durchgeführt. Die Bedienung des Ortsteiles erfolgt werktags mit stündlich zwei Fahrplanangeboten in Richtung Zentrum Potsdam (Bus 614 sowie RB 21 und 20). Der Stundentakt wird bei der RB 21 auch am Wochenende gefahren. In den Morgenstunden wird darüber hinaus zwischen 5:15 Uhr und 7:15 ein 30-Minuten-Takt der Buslinie 614 gefahren. Damit wird dieser Ortsteil gegenüber dem von den Stadtverordneten beschlossenen Nahverkehrsplan überdurch-schnittlich angebunden. Darüber hinaus gehende Angebote müssten mit dem Landkreis Havelland sowie dem Land Brandenburg als Aufgabenträger für die HVG bzw. für die Regionalbahn finanziell und vertraglich vereinbart werden.

Verlauf der Vorschlagseinbringung / Rechenschaft: 

Der Vorschlag wurde im Bürgerhaushalt 2015/16 der Landeshauptstadt Potsdam eingereicht. Er erhielt von den Potsdamerinnen und Potsdamern bei der abschließenden Votierung insgesamt 1506 Punkte, wurde unter der Nummer 15 in die "Top 20 - Liste der Bürgerinnen und Bürger" aufgenommen und am 3. Dezember 2014 unter der Nummer "14/SVV/1073" der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung übergeben. Der Bürgervorschlag wurde von der Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 4. März 2015 als Prüfauftrag geändert beschlossen: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, eine verbesserte Planung der öffentlichen Nahverkehrs unter Einbeziehung folgender Hinweise zu prüfen: …“. Das Ergebnis der Prüfung wurde von der Stadtverordnetenversammlung im September 2015 zur Kenntnis genommen (vgl. Drucksache 15/SVV/0619).

Rechenschaft zur Umsetzung:

Prüfergebnis / Ausblick zur Realisierung: Laut Prüfergebnis konnte ein Teil der Maßnahmen berücksichtigt und umgesetzt werden. So enthält die Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt Potsdam unter anderem die Erstellung des Buskonzepts Nordwest, welches unter anderem neue Tangentialverbindungen zwischen dem Norden und dem Westen der Stadt durch die Amundsenstraße zum Ergebnis haben soll. Daneben hat die Buslinie 609 hat seit dem Fahrplanwechsel im Dezember an der Haltestelle Campus Jungfernsee einen direkten Anschluss an die Straßenbahnlinie 96. Weiter wird in Ergänzung zum vorhandenen Fahrplanangebot im Dezember 2022 mit Inbetriebnahme der Mobilitätsdrehscheibe Marquardt die Buslinie 609 verlängert. Der Ortsteil Marquardt erhält somit neue und zusätzliche Verbindungen in die anderen nördlichen Ortsteile sowie zur Straßenbahnlinie 96. Die vorgenannten Maßnahmen wurden im Zuge der Umsetzung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt Potsdam realisiert und aus dem laufenden ÖPNV-Budget finanziert. Eine Aufschlüsselung der Mittel für die einzelnen Vorschläge ist nicht möglich.

Welche Mittel wurden bereitgestellt?

Die vorgenannten Maßnahmen wurden im Zuge der Umsetzung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt Potsdam realisiert und aus dem laufenden ÖPNV-Budget finanziert. Da eine Aufschlüsselung der Kosten einzelne Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt nicht möglich ist, beziehen sich die folgenden Angaben auf das gesamte konsumtive ÖPNV-Budget. Der Zuschuss der Landeshauptstadt Potsdam zu den ÖPNV-Betriebskosten wurde in der „Vereinbarung zur Bereitstellung der finanziellen Mittel zur Finanzierung der ÖPNV-Leistungen der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH in Potsdam für die Jahre 2015 bis 2019“ festgeschrieben und entsprechend ausgezahlt.

Kostenplanung 2015: Aufwand: 10.115.000 EUR / Ertrag: 6.050.000 EUR
Kostenplanung 2016: Aufwand: 10.478.000 EUR / Ertrag: 6.050.000 EUR

Kostenergebnis 2015: Aufwand: 10.115.000 EUR / Ertrag: 6.050.000 EUR
Kostenergebnis 2016: Aufwand: 10.478.000 EUR / Ertrag: 6.050.000 EUR

Ausblick, Kostenplanung: Aufwand: 47.351.000 EUR / Ertrag: 24.600.000 EUR in Summe für 2017 bis 2020
 

Zusammengefasste Originalvorschläge:

Bessere Anbindung Potsdam Golm/Eiche - Berlin (Nr. 197)
1. Bessere Anbindung Potsdam Eiche mit öffentlichen Nahverkehr, Busspur - wenn das neue Wohngebiet in der Kaiser-Friedrich-Str. (hinter Netto) fertig ist steht der Bus nur im Stau. 2. Direkte Busverbindung von Eiche/Golm nach Bornim/Bornstedt (Jetzt muss man von Eiche/Golm in die Innenstadt und dann wieder zurück nach Bornim/Bornstedt)

Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs (Abendstunden, Anschluss-Verbindung, Streckenführung) (Nr. 71)
1. Viele Verbindungen werden ab ca. 20.00 Uhr auf Stundentakt umgestellt oder ganz eingestellt. Dies ist für eine Landeshauptstadt beschämend, da einige ziele für ältere menschen nicht mehr erreichbar sind, bzw. nur noch mit Taxi und dies kann sich leider nicht jeder leisten. / 2. Die Anschlüsse von der Bahn zum ÖPNV in Potsdam sind verbesserungsfähig. Wenn schon abends die Busse nur noch alle Stunde fahren, sollten sie so am Bahnhof abfahren, dass wennigstens der Anschluß vom RE 1 garantiert wird. Der RE 1 kommt um 5 Minuten nach voll an, die Busse fahren um 10 nach. Für den Bahnhof Potsdam gilt: es wird gerannt, denn leider hat auch der RE 1 meist 2-3 Minuten Verspätung und dann erreicht ein älterer Mensch die Verbindung nicht mehr. Warum fahren diese Busse nicht um 15 Minuten nach voll? Diese 5 Minuten treffen niemanden und weitere Umstiegmöglichkeiten, sprich Anschlüsse müssen diese Busse auch nicht erreichen. / 3. Fast alle Linien zum Bahnhof fahren parallel, nämlich durch die Friedrich Ebert Str. am Rathaus vorbei. Zur Zeit ist es richtig gut, da durch die Baustelle in der Friedrich Ebert Str. nur die Straßenbahnen fahren und die Busse durch die Jägerallee. Man sollte dies wenigstens für 2 Linien beibehalten. Mein Vorschlag ist 609 und 695. / 4. Ähnliches gilt für die Linien 605 und 606, die innerhalb des engeren Stadtgebietes auf der gleichen Strecke nach Golm fahren. Vor drei Jahren fuhr einer der Busse über die Haltestelle Friedenskirche und damit eine Abweichung, die gut genutzt wurde. Nun wird die Friedenskirche - außer im Sommer am Wochende - nur noch stündlich oder am Wochenende im 3-4 Stunden Takt angefahrenen.

Bessere Verkehrsanbindung Marquardt (Nr. 154)
Wesentliche Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung für Marquardt. Vorgeschlagen wird halbstündiger Verkehr von Bus und Bahn werktags und mindestens stündlicher Verkehr am Wochenende!

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