(Information aktualisiert am 6.9.2021)

Potsdam finanziert Bürgerprojekte

Potsdamer Bürger-Budget
Potsdamer Bürger-Budget
Potsdamer Bürger-Budget

Im Frühjahr sind die neuen Bürger-Budgets erstmals gestartet. Viele Potsdamerinnen und Potsdamer haben kreative Ideen im Rahmen der Vorschlagssammlung eingereicht.

Im August erfolgte in mehreren Stadt- und Ortsteilen die Auswahl der wichtigsten Vorhaben. Bis zum Ende des Jahres sollen diese Projekte vor Ort umgesetzt werden. Insgesamt stellt die Landeshauptstadt 120.000 Euro bereit.

Bürgermeister Burkhard Exner sagt „Es ist beeindruckend zu sehen und daher freue ich mich sehr, dass so viele Menschen unser neues Angebot angenommen haben. Besonders schön ist dabei, dass die beliebtesten Vorschläge nun auch kurzfristig realisiert werden können. Die Bürger-Budgets werden damit, wie schon der klassische Bürgerhaushalt, zu einem festen Bestandteil des Haushalts unserer Stadt. Mir ist es wichtig, dass wir als Stadt auch in der Zukunft, eine offene Beteiligung aller Potsdamerinnen und Potsdamer bei den städtischen Finanzen ermöglichen.“

Die Vorschläge reichen von Baumpflanzungen, über kulturelle Theater- und Jugendprojekte bis hin zu neuen Sportgeräten.
 

In Babelsberg, Zentrum Ost und Klein Glienicke fand im Juli und August eine öffentliche Umfrage statt. Es wurden mehr als 2.200 Abstimmungen gezählt. Mit insgesamt 1.531 Punkten landet der Vorschlag zu Baumpflanzungen auf öffentlichen und privaten Grundstücken deutlich auf dem ersten Platz. Der Verein Woods Up e.V. hatte sich dafür beworben und mehrere Orte in Babelsberg sowie in Zentrum Ost benannt. An zweiter Stelle stehen Lichterketten für die Adventszeit in den Straßenbäumen der Karl-Liebknecht-Straße (848 Punkte). Hierfür hatte die Aktionsgemeinschaft Babelsberg geworben, nachdem im letzten Jahr über eine Spendenaktion in der „Potsdam Crowd“ bereits der Einkauf von LED-Ketten finanziert wurde. Auf Platz drei und vier folgen die Wünsche nach einer Calisthenics-Sportanlage in Babelsberg (730 Punkte) sowie die Aufstellung eines offenen Bücherschranks (721 Punkte).
 

Zusammenkunft der Bürger-Jury am 17. August 2021 in Grube (Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Frank Daenzer)
Zusammenkunft der Bürger-Jury am 17. August 2021 in Grube (Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Frank Daenzer)
Zusammenkunft der Bürger-Jury am 17. August 2021 in Grube (Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Frank Daenzer)
Im Potsdamer Norden (Bornim, Bornstedt, Grube, Nedlitz, Golm und Eiche) tagte am 17. August 2021 eine öffentliche Bürger-Jury. Bei der Beratung wurden sechs Projekte ausgewählt. Dazu gehören die Erweiterung des Spielplatzes im alten Dorfkern von Golm durch ein Klettergerüst, die Förderung kostenfreier Erste-Hilfe-Kurse, die Einrichtung eines Wanderrastplatzes im Lennéschen Feldflur und die Anschaffung eines ausleihbaren E-Lastenrades für Bornim. Weiter erhalten die Fahrradwerkstatt und der offene Kinderbauernhof im Ortsteil Grube eine finanzielle Unterstützung aus dem Bürger-Budget.
 

Nach Abschluss der Ideensammlung für Projekte im Potsdamer Süden tagten dort am 19. August 2021 gleich mehrere Bürger-Jurys. Diese ermittelten in zwei Online-Sitzungen die besten Vorschläge. Die wichtigsten Vorhaben am Schlaatz reichen unter anderem von einer Boule-Fläche am Bisamkiez, über erläuternde Beschilderungen der vorhandenen Radroute durch den Stadtteil, bis hin zum Ankauf von Instrumenten zum offenen Musikunterricht für Kinder und Jugendliche sowie ein Coaching-Projekt gegen Rassismus. In den Stadtteilen Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld werden die von den Schülerinnen und Schülern des ansässigen Schulzentrums gewünschten neuen Holzsitzbänke und ein Selbstverteidigungskurs für Jugendliche gefördert. Zudem kann der Kräutergarten am Bürgerhaus Stern*Zeichen aus dem Bürger-Budget unterstützt und wieder für die Nutzung durch Bewohnerinnen und Bewohner geöffnet werden. In Drewitz wird die Pflege von Grünflächen in der Hans-Albers-Straße und die Erstellung von Stadtteilpostkarten finanziert.
 

Veranstaltung zum Bürger-Budget im Lottenhof am 19. Juni 2021: Ausgewählte Projekte für Potsdam West, Brandenburger Vorstadt, Wildpark (Foto: Stadtteilnetzwerk / P. Breithaupt)
Veranstaltung zum Bürger-Budget im Lottenhof am 19. Juni 2021: Ausgewählte Projekte für Potsdam West, Brandenburger Vorstadt, Wildpark (Foto: Stadtteilnetzwerk / P. Breithaupt)
Veranstaltung zum Bürger-Budget im Lottenhof am 19. Juni 2021: Ausgewählte Projekte für Potsdam West, Brandenburger Vorstadt, Wildpark (Foto: Stadtteilnetzwerk / P. Breithaupt)
Bereits im Juni hat für die Stadtteile Potsdam West, der Brandenburger Vorstadt und Wildpark eine öffentliche Jury-Sitzung stattgefunden. Rund 80 Gäste waren vor Ort. Die wichtigsten Projektideen dort sind das Familientheaterstück „Ton&Töne“, das Jugendprojekt „Schaue Bude“, die Förderung eines Gesundheitsfestivals und des Kreativraums „Studios 34“ im Lottenhof in der Geschwister-Scholl-Straße 34. Zudem wird die Pflanzung eines Baumes am Sportplatz „Westkurve", die Aufstellung eines speziellen Gewächshauses sowie die Realisierung der Veranstaltung „Bewerbungsmonolog“ aus den zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert.
 

In Marquardt wurde bereits vor den Sommerferien eine öffentliche Abstimmung realisiert an der sich 274 Menschen, das sind 23 % der Einwohnerinnen und Einwohner des Ortsteils, beteiligten. Dabei hat der Wunsch nach einer „Calesthenic-Anlage" den ersten Platz belegt. Die Outdoor-Sportgeräte könnten bspw. neben dem Beachvolleyplatz am Randes des Parks platziert werden. Zweiter Sieger wurde die Erweiterung des Spielplatzes an der Kulturscheune. Der dritte Platz hat die Aufstellung eines Tempo-30-Smileys in der Ortsmitte zum Ziel. Dahinter folgen die Aufstellung eines Insektenhotels und einer Sitzgruppe im Dorfkern.

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Hintergrund:

Potsdams Bürger-Budgets wurden in Kooperation mit bekannten Partnern aus den Stadt- und Ortsteilen realisiert, daher unterschieden sich die Termine der einzelnen Verfahren. Gleich war jedoch stets der Ablauf: Zunächst wurden öffentlich Ideen gesammelt. Dann fand, per Abstimmung oder durch eine Bürger-Jury, eine Auswahl der wichtigsten Hinweise statt. Bis Ende 2021 erfolgt nun deren Umsetzung.

Hier finden Interessierte alle Informationen zu den jeweiligen Ansprechpersonen und Partnern.