(Information veröffentlicht am 20.8.2019)

Mitreden im neuen Naturschutzbeirat

Susan Fischer und Dr. Rüdiger Knösche vom aktuellen Naturschutzbeirat und Thomas Kuhlow vom Bereich Umwelt und Natur an der Spitze der Halbinsel „Am Hinzenberg“ (Foto: Landeshauptstadt Potsdam/ Christine Homann)
Susan Fischer und Dr. Rüdiger Knösche vom aktuellen Naturschutzbeirat und Thomas Kuhlow vom Bereich Umwelt und Natur an der Spitze der Halbinsel „Am Hinzenberg“ (Foto: Landeshauptstadt Potsdam/ Christine Homann)
Susan Fischer und Dr. Rüdiger Knösche vom aktuellen Naturschutzbeirat und Thomas Kuhlow vom Bereich Umwelt und Natur an der Spitze der Halbinsel „Am Hinzenberg“ (Foto: Landeshauptstadt Potsdam/ Christine Homann)

Der Naturschutzbeirat der Landeshauptstadt Potsdam schließt Ende des Jahres wieder eine Amtsperiode ab. Seine ehrenamtlichen Mitglieder, die beruflich oder in ihrer Freizeit einen intensiven Bezug zum Naturschutz haben, unterstützen fachlich die Untere Naturschutzbehörde der Stadt oder weisen auf naturschutzfachliche Fehlentwicklungen oder Probleme hin. Für die neue Amtsperiode ab 2020 können sich ab sofort fachkundige Bürgerinnen und Bürger beim Bereich Umwelt und Natur der Landeshauptstadt Potsdam bewerben.

In der zurückliegenden fünfjährigen Amtsperiode hatte der Naturschutzbeirat fachliche Unterstützung bei zahlreichen Bescheiden der Naturschutzbehörde zu beantragten Baumfällungen, Niststättenbeseitigungen, Beeinträchtigungen von streng geschützten Arten oder Eingriffen in Naturschutzflächen oder geschützte Biotope gegeben und Vorschläge für geeignete Kompensationsmaßnahmen beurteilt oder unterbreitet. Besondere Schwerpunkte waren dabei der Umgang mit Alteichen, die vom Heldbock-Käfer besiedelt sind, sowie der Erhalt von Altbaumbeständen, die eine besondere Rolle für Höhlenbrüter und Fledermäuse spielen. Für den sehr seltenen Heldbock hat Potsdam eine hohe Verantwortung, da sich hier beachtliche Bestände der Käferart konzentrieren. Zum Thema Altbäume hatte der Beirat unter anderem mehrfach Beratungen mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Die historischen Gartenanlagen haben mit ihrem bemerkenswerten Artenreichtum eine herausragende Funktion für den Naturhaushalt der Stadt. Hier gelang es dem Beirat immer wieder, den Denkmalschutz, der natürlich die Hauptaufgabe der Stiftung ist, mit Naturschutzbelangen gut in Einklang zu bringen.

Sehr viel Zeit nehmen im Beirat Fragen der Stadtentwicklung, zum Beispiel gegenwärtig die Entwicklung des Quartiers in den ehemaligen Krampnitzkasernen, ein. Weiterhin spielen die touristische Nutzung sowie die Freizeitnutzung in Schutzgebieten, insbesondere im Bereich der Gewässer, eine ganz zentrale Rolle. Unter dem stetig steigenden Nutzungsruck leiden beispielsweise geschützte Uferbereiche und Tierarten, die hier ihre Lebensräume haben. Auch deshalb arbeitet der Naturschutzbeirat gegenwärtig an einer Entscheidungshilfe für den Beirat selbst sowie für die Behörde, die fundierte und einheitliche Entscheidungen zu Nutzungsanträgen, zum Beispiel bei Anträgen zum Bau von Bootsstegen, ermöglicht.

Zur Entlastung einiger langjährig mitarbeitenden Beiratsmitglieder ist es erforderlich, ab Januar 2020 neue Kandidaten sowohl für die Mitgliedschaft als auch als Stellvertreter zu gewinnen. Insgesamt ist der Beirat aus sieben Mitgliedern mit jeweils einem Stellvertreter zu berufen. Dabei ist auf die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern zu achten. In den Beirat berufen werden können Bürgerinnen und Bürger, die im Naturschutz und der Landschaftspflege besonders fachkundig und erfahren sind. Unter besonderer Fachkunde sind vor allem fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Botanik, der Zoologie, der Ökologie, der Landschaftspflege, der Landschaftsplanung oder in verwandten Gebieten zu verstehen. Darüber hinaus werden gute Ortskenntnisse des Stadtgebietes von Potsdam und eine längere erfolgreiche Tätigkeit für den Naturschutz und die Landschaftspflege vorausgesetzt.

Die Landeshauptstadt Potsdam ruft alle interessierten fachkundigen Bürger und Bürgerinnen auf, ihre Bereitschaft zur Mitarbeit im Naturschutzbeirat schriftlich zu bekunden. Bewerbungen mit aussagekräftigen Angaben zur Person, dem Nachweis der Fachkunde und Angaben zur derzeitigen Tätigkeit werden mit großem Interesse ab sofort entgegengenommen. Es wird gebeten, die schriftlichen Bewerbungen bis zum 30. September 2019 an die Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Umwelt und Natur, Friedrich-Ebert-Straße 79/81, 14469 Potsdam, zu senden.